Dataportability steht für die Möglichkeit, die eigenen Daten, die man auf Social Networks und anderen Seiten ansammelt nicht nur dort reinzubringen sondern auch wieder rauszubekommen. Das heißt im Idealfall, dass man auf einer neuen Seite sich anmeldet und dort mit wenigen Klicks die Daten aus einer anderen Seite holen kann.
Um diesen, wie ich eben feststelle gar nicht so einfach in Worte zu fassenden, Vorgang Wirklichkeit werden zu lassen, arbeitet die Dataportabilitygroup an Standards zur Implementierung.
As users, our identity, photos, videos and other forms of personal data should be discoverable by, and shared between our chosen tools or vendors. We need a DHCP for Identity. A distributed File System for data. The technologies already exist, we simply need a complete reference design to put the pieces together.
Und jetzt treten, wie ReadWriteWeb berichtet, der Dataportabilitygroup Facebook, Google und Plaxo bei:
We are proud to announce the inclusion of Joseph Smarr (Plaxo), Brad Fitzpatrick (Google) and Benjamin Ling (Facebook) to the DataPortability Workgroup.
Mit Google und Facebook sind jetzt 2 der größten Unternehmen, die mit Userdaten arbeiten, bei dieser Initiative dabei und heben das Ganze auf ein völlig neues Level.
Interessant ist besonders die Teilnahme Facebooks. Das ja gern als Walled Garden dargestellt wird (man denke nur an den jüngsten Scoble-Fall, auch wenn das etwas komplexer war).
Nun wird sich Facebook natürlich nicht gleich öffnen. Aber allein die Tatsache, dass diese großen Unternehmen das Problem anerkennen und sich in die Initiative einbringen werden, ist enorm wichtig. Es könnte dem ganzen einen Schub geben und schon bald erste Früchte tragen.
Oder wie es Marshall Kirkpatrick auf rww zusammenfasste:
If these industry titans can put aside their rivalry and work together – magic could happen. Hopefully they can work appropriately with the other members of the working group, bleeding edge consultants and representatives of smaller and in many cases more user-centric companies. If so, perhaps we can move appropriately into a future of powerful personalization and logically augmented activity online – while avoiding Minority Report-style dystopian scenarios.
Das, werte Freunde, setzt den Kurs für dieses Jahr im Web. Und ist auch der Grund, warum mein Ausblick auf 2008 schon anfängt, brüchig zu werden. Weil in ihm das Thema des Jahres keine Erwähnung fand: Dataportability.
Sobald das richtig umgesetzt wird, wird das Netz mit einem Schlag um ein Vielfaches nützlicher werden.
Um es mit den Carpenters zu sagen: We’ve only just begun.
paulinepauline says
oha, das klingt doch vielversprechend :)
und ich musste bei deinem hinweis auf den brüchig werdenden ausblick grad mal ein wenig schmunzeln ;)
Markus Sowada // Morgenland says
Manchmal wird man eben auch positiv überrollt von einem Thema, dass man sooo gar nicht „auf der Rolle“ hatte. Insgesamt klingt die Meldung sehr vielversprechend. Man möchte die Daumen drücken, dass das Beitreten der beiden großen Player nicht schon die größte Aktivität war. Aber: Seien wir optimistisch. Es lohnt sich :-)
Marcel Weiß says
paulinepauline: Bring dich gern zum Schmunzeln :)
Markus: Das Lustige: Ich hatte den Ausblick schnell hingeschludert und hab dann danach paar mal gedacht, dass ich wichtige Dinge wie eben Dataportability vergessen hatte und dachte dann ’so what, auch egal‘. Aber wer denkt denn, dass das Jahr noch gar nicht richtig angefangen hat und schon so ne Bombe platzt. Schön haben sie mich vorgeführt, die Typen von Facebook und Google. pff
;)