Update: Das ging fix. StudiVZ filter @-Replies aus. /Update
Es gibt einige, die uns bei netzwertig.com nachsagen, wir würden zu sehr auf studiVZ herumhacken. Das ist natürlich Unsinn. Wir kritisieren und heben Positives bei jedem Startup gleich hervor, so wie wir es eben wahrnehmen (zumindest versuchen wir so unvoreingenommen wie menschenmöglich zu sein). Aber studiVZ, studiVZ macht es einem wirklich schwer, auch gutes zu sagen. Selbst die besseren Aktionen haben oft hohes Fremdschämpotential. Und man muss sich fragen, wie das bei dem zumindest zahlenmässig erfolgreichsten deutschen Startup möglich ist. Ich weiß es nicht. Und ich versteh es auch nicht.
Wie dem auch sei. Heute hat studiVZ die Twitter-Integration in den Buschfunk begonnen. Und ich ahnte es bereits, als es angekündigt wurde. Man hat sich nicht angeschaut, wie das bei Facebook mittlerweile integriert ist, um daraus zu lernen (die Ironie, dass man erst 1:1 kopiert und dann, als man erfolgreich ist, die komplette Gegenrichtung einschlägt, hat auch was für sich).
Auf Facebook laufen nämlich die Twitter-Replies seit geraumer Zeit nicht mehr ein. Früher wurde der komplette Twitter-Stream als Update importiert und einige User haben sich zu Recht über diese ins Nichts gehende Antworten geärgert.
Das Gleiche wird sich bei studiVZ wiederholen.
studiVZ-Nutzer wird es ärgern, dass ihre Freunde unnütze Replies von einem völlig anderen System in den Buschfunk-studiVZ-Status einlaufen lassen. Die, die Twitter importieren, wird es ärgern, dass sie nicht nur die einfachen Tweets einlaufen lassen können.
Es wird eine studiVZ-Protestgruppe geben. Es wird ein paar Blogposts geben. Es wird ein paar Wochen lang der Unmut der User steigen. Viele von ihnen werden sagen, dass der Buschfunk damit nutzlos wurde. Und schließlich wird studiVZ ankündigen, dass ein Reply-Filter bald implementiert wird. Und ein paar Tage oder Wochen später wird es dann so weit sein.
Es ist so offensichtlich, dass es schmerzt. Wenn man nicht der Firstmover ist, warum dann die Fehler des Firstmovers wiederholen?
Würde studiVZ eine gekonnte Integration anbieten, hätte die so aussehen können: Man bietet zusätzliche „Optionen für Fortgeschrittene“ hinter einem Klick an. Der interessierte Nutzer hätte dort dann einstellen können, ob er die Replies mit importieren will (die wären nämlich per Default herausgefiltert). Zusätzlich hätte er mehrere Filter zu Auswahl gehabt: Wörter, bei denen der Import stattfindet und sonst geblockt wird. Oder Wörter bei denen der Import nicht stattfindet, und sonst die Status-Updates fließen. Je nachdem, was vom User bevorzugt.
Wenige Nutzer hätten diese Funktionen gebraucht, aber die Möglichkeit hätte viel Frust genommen, der kommen wird. Das Blocken der Replies per Default hätte ebenfalls von Anfang an einen Konfliktherd eliminiert. Wer die Replies trotzdem seinen VZ-Freunden aufdrängen will, hätte die Möglichkeit dazu gehabt.
Wäre eine so durchdachte Funktionalität nicht einmal eine positive Überraschung gewesen? Aber ach.
Dass die Links im Buschfunk noch immer nicht anklickbar sind, setzt dem ganzen die traurige Krone auf.
(Und bei einem Test eben habe ich festgestellt, dass man eigene Buschfunk-Einträge nicht einmal löschen kann. Ich hasse dieses Wort aber: fail.)
Jack says
*VZ zeigt einfach, die stark der Netzwerkeffekt ist. Haben sich einmal ausgebreitet als in Deutschland die Lücke offen war und können trotz der vielen Fehler die User halten.
Und ich glaube kaum, dass es so einen großen Wirbel geben wird, weil kaum einer der Nutzer Twitter benutzt. Bin ja selber 18 und kenne auch in meinem erweiterten Bakanntenkreis unter 20 niemanden, der sonst twittert… Twitter wird in Deutschland doch nur von den Netzaffinen genutzt und die sind eh alle auf Facebook und nicht inem VZ. Ich denke das Feature wird einfach lautlos in Vergessenheit geraten, weils 99% nicht nutzen wird.
Name says
Schlecht recherchiert. Wer meckert, sollte sich vorher überlegen, ob seine Kritikpunkte wirklich berechtigt sind.
marcel weiss says
Aha. Interesse daran, uns allen hier mitzuteilen, was genau du meinst?
marcel weiss says
Aha. Interesse daran, uns allen hier mitzuteilen, was genau du meinst?
Name says
'studiVZ-Nutzer wird es ärgern, dass ihre Freunde unnütze Replies von einem völlig anderen System in den Buschfunk-studiVZ-Status einlaufen lassen.'
– Für alle Nutzer, die von den Twitter-Nachrichten anderer User genervt sind, gibt es die Möglichkeit, diese zu Nervensägen zu ernennen. Somit müssen sie sich nicht über die Twitter-nutzenden Freunde ärgern.
Zudem stimme ich auch meinem Vorredner zu, Twitter ist in Deutschland (bisher) nicht sehr verbreitet. Wahrscheinlich bekommen sie durch die Integration bei studiVZ zahlreiche Nutzer hinzu.
'Dass die Links im Buschfunk noch immer nicht anklickbar sind, setzt dem ganzen die traurige Krone auf.'
– Mit einer kleinen zusätzlichen Einstellung beim Mozilla Firefox gehört auch dieses Problem der Vergangenheit an.
'(Und bei einem Test eben habe ich festgestellt, dass man eigene Buschfunk-Einträge nicht einmal löschen kann. Ich hasse dieses Wort aber: fail.)'
– Es ist spielend einfach, seine eigenen Buschfunkeinträge zu löschen. Dazu muss man lediglich auf seine eigene Seite klicken und schon findet man diese Option.
..und das ewig lästige Thema, dass studiVZ nur eine billige Kopie von Facebook ist: Das kann man natürlich sehen, wie man möchte. Aber das Gerichtsurteil in dem besagten Prozess spricht wohl Bände.
Carsten Drees says
@Name: Tolle Erklärung – aber was ist denn, wenn ich das gerne lesen möchte, was mein VZ-Freund grundsätzlich so twittert? Sind die replies dadurch weniger nervig? Ich glaube nicht… Ich habe nur die Möglichkeit, alles oder nichts zu bekommen und das ist in der Tat armselig.
Du hast natürlich Recht: studiVZ ist logischerweise keine Kopie von Facebook (sondern war mal eine vor zwei Jahren). Schau Dir mal die Funktionalität von Facebook an und vergleiche es mit Deinem heißgeliebten VZ – DAS spricht nämlich dann wirklich Bände ;)
marcel weiss says
„Für alle Nutzer, die von den Twitter-Nachrichten anderer User genervt sind, gibt es die Möglichkeit, diese zu Nervensägen zu ernennen. Somit müssen sie sich nicht über die Twitter-nutzenden Freunde ärgern.“
Wie Carsten unten schon schreibt: Alles oder nichts ist keine wirklich sinnvolle Option. Bei Facebook gab es auch schon immer die Möglichkeit, selektiv Nutzer aus dem Statusfeed auszublenden. Aufgrund der importierten Replies auf alle anderen Einträge verzichten zu müssen, dürfte die wenigsten froh machen.
„'Dass die Links im Buschfunk noch immer nicht anklickbar sind, setzt dem ganzen die traurige Krone auf.'
– Mit einer kleinen zusätzlichen Einstellung beim Mozilla Firefox gehört auch dieses Problem der Vergangenheit an.“
Und? Was genau ändert das an der Tatsache, dass studiVZ selbst keine klickbaren Links liefert?
„Es ist spielend einfach, seine eigenen Buschfunkeinträge zu löschen. Dazu muss man lediglich auf seine eigene Seite klicken und schon findet man diese Option.“
Also 'spielend einfach' ist es sicher nicht, wenn jemand wie ich, der sich beruflich damit auseinandersetzt und über die Jahre hunderte von Diensten getestet hat, nicht herausfinden kann, wie das gehen soll. Ich habe die Funktion, einzelne Buschfunkeinträge von mir zu löschen, immer noch nicht gefunden. Kannst Du sie mir zeigen?