Seit Jahren kündigte die E-Book-Plattform txtr immer wieder einen eigenen E-Reader an. Nun endlich stellt das Berliner Startup mit dem „txtr beagle“ sein Gerät vor. Das Spannende daran: Es ist kein Gerät, das sich in der Größe an den üblichen E-Readern orientiert und etwas kleiner daherkommt.
Damit könnte sich txtr einen eigenen Markt für seinen Reader sichern. Buchreport:
Der Speicher umfasst 4 GB.
Statt per Mobilfunk- oder Wifi-Schnittstelle oder USB-Kabel werden die E-Books mit Hilfe von Smartphones und der entsprechenden txtr-App per Bluetooth auf den Reader übertragen – aktuell liegt nur eine Android-Unterstützung vor, iOS von Apple soll ebenfalls in Kürze bedient werden.
Der Verkaufspreis liegt nach Einschätzung von txtr bei 9,90 Euro – darüber entscheide aber der Vertriebspartner.
Die Größe und die günstige Hardware scheint txtr im Verbund mit Vertriebspartnern einen Preis zu erlauben, der unschlagbar ist. Anscheinend hat txtr auch die Distribution des Gerätes durchdacht:
Vertrieblich will txtr in erster Linie die Telekommunikationsdienstleister in den Fokus rücken, die europaweit über 20.000 Filialen verfügten, in die jeden Tag über 1 Mio Kunden strömten – über diesen Vertriebskanal, so die Hoffnung der Berliner, könne ein Massenmarkt erschlossen werden, für den digitales Lesen bislang ein Fremdwort sei.
Sollten sie die Distribution tatsächlich in den Griff bekommen, ist txtr mit einem Schlag ein Unternehmen, das man auf dem Buchmarkt im Auge behalten sollte.
Aus der Pressemitteilung:
the txtr beagle is the smallest eReader in the world – mostly just 5mm thick. It weighs just 128 grams, making it the world’s lightest 5” or 6” eInk eReader available. This device fits easily in any pocket or handbag. Unlike other eReaders, there is no need for chargers or cables, nor is there any installation. The product comes with two AAA batteries that enable users to read for more than one year, after which these can simply be replaced.
Sehr spannende Entwicklung.
Alexander Rühe says
9,90 Euro sind schon mehr als ein Kampfpreis. Bin gespannt, was draus wird und wie sich die Hardware im Vergleich mit den Konkurrenten schlägt.
Faldrian says
Ich hatte hier ( http://www.heise.de/newsticker/meldung/Txtr-Beagle-Billiger-5-Zoll-Reader-ohne-Kabel-1726455.html ) gelesen, dass auf dem 4GB Speicher des Readers Platz für „bis zu fünf vorgerenderte Bücher“ ist.
Sollte das wirklich der Weg sein, den sie damit nehmen sollen, sehe ich aber Probleme:
– Wie viele Daten müssen dann über das Bluetooth vom Smartphone übertragen werden? Wie lange soll das dauern und wie sehr wird das den Akku des Smartphones beanspruchen? Vor allem, wenn ich mal annehme, dass das eBook auf dem Smartphone aus einer Textrepräsentation (PDF, ePub oder so) in die einzelnen Seitenbilder umgerechnet werden soll – das wird lange dauern und Energie fressen.
– Wenn man einen günstigen 60€-Reader mit mehreren tausend Büchern dagegen hält, lacht man da doch drüber. Ich glaube der geringe Preis ist da kein Argument, denn man bekommt dafür auch nur sehr sehr wenig geboten.
Yoram Blumenberg says
So ganz alleine sind txtr ja nicht mit ihrer (zugekauften) Hardware: Kobo mini und Trekstor Pyrus mini behaupten auch der kleinste zu sein; nur der Preis von 9,90 ist wirklich ein herausragendes Merkmal — wird aber wohl nur im Paket mit einem (Neu-?)Vertrag bei einem Mobilfunkprovider realisierbar sein. Ist aber auch nicht das erste mal, das txtr vollmundige Versprechungen macht. Und solange keine Software für iOS verfügbar ist, wird das Ding nur ein Nischendasein führen können.Mal schauen was der November so alles bringt.