Apple hat im dritten Quartal 2015 erneut ein Rekordergebnis vorgelegt. Hier ein paar Zahlen und (wichtiger) Einordnungen.
Allgemeine Zahlen: iPhone dominiert, Wachstum bei Services, Verdoppelung der iPhone-Verkaufszahlen in Deutschland
Apples Q3/2015 ist gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf einen Umsatz von 49,6 Milliarden US-Dollar gewachsen.
Der Anteil des iPhones am Gesamtumsatz von Apple wächst weiter an und liegt jetzt bei 63 Prozent.
Entwicklung der iPhone-Verkäufe visualisiert:
Bemerkenswert auch, auf welche Größe Services (hautpsächlich Appstore und Download-Verkäufe über iTunes) gewachsen ist:
Für die Perspektive Services im Vergleich mit dem Mac:
- Der durchschnittliche iPhone-Verkaufspreis liegt bei 660 US-Dollar. Das sind 99 US-Dollar mehr als noch vor einem Jahr. Der Grund: das iPhone 6 Plus.
- Erst 27-Prozent der iPhone-Bestandskunden haben das Upgrade auf einen 6/6 Plus wahrgenommen.
- Die iPhone-Verkäufe wachsen gegenüber dem Vorjahr um 35-Prozent – dreimal stärker als die Branche insgesamt wächst. In Deutschland und Südkorea verdoppelten sich beispielsweise die Verkäufe; Indien legt um 93-Prozent zu.
(Hervorhebung von mir.)
Besonders die deutschen Zahlen sind interessant. Deutschland ist (war?) traditionell ein starkes Android-Land. Das könnte sich drehen, jetzt wo sich der Smartphone-Markt vom Wachstumsmarkt zum gesättigten Markt wandelt und die ‚Konkurrenz‘ nicht mehr Featurephones sondern andere Smartphones sind. (Und mehr Menschen lernen, was sie sich eigentlich von einem Smartphone wünschen.)
China bleibt, auch dank des iPhone 6 Plus, ein Wachstumstreiber:
China sales grew 112%, Asia-Pacific 26%, Europe 19%, Americas 15%, Japan 9%.
Apple Watch ein Hit
Die Apple Watch, unter „Others“ mit iPod, Apple TV und Beats-Zubehör geführt und deshalb nur mit reverse engineering analysierbar, ist ein Wearables-Hit.
In an interview with The New York Times, Apple CFO Luca Maestri said that sales for the Apple Watch „sales in its first nine weeks exceeded those of the iPhone and iPad in their first nine weeks of availability.“ Apple itself said that the iPad sold 3 million units in the first 11 weeks, so that gives us some kind of ballpark. More specifics may be hard to come by, though. In Apple’s press release, CEO Tim Cook said it was „a great start for Apple Watch“ and also noted that watchOS 2 would come out in the fall.
One thing we can look at is the revenue in that „Other“ category. As you can see in the chart below, Apple earned around $1.7 billion last quarter in the category. This quarter, that number jumped to $2.64 billion. That’s a big jump, and though of course we can’t say it’s all due to the Apple Watch, that’s going to be the thing everybody supposes until Apple tells us otherwise.
Marktanalyst Jan Dawson errechnet auf Basis der bekannten Daten folgende Zahlen für die Apple Watch:
$1-1.2 billion in revenue
2-3 million shipments
$400-450 ASP.
Mit mehr oder weniger einer Milliarde Umsatz in einem Quartal hat die Apple Watch in ihrem ersten Quartal mehr Stückzahlen verkauft als alle anderen Smartwatches in diesem Quartal zusammen.
Eine Milliarde $ Umsatz in einem Quartal ist (wenig überraschend) höchstwahrscheinlich ein Rekord auf dem Wearables-Markt.
Die große Frage ist natürlich auf welchem Updatezyklus die Apple Watch sich einpendeln wird. Also alle wie viele Jahre alte Geräte durch neue ersetzt werden. Die ersten Quartale des iPads lieferten höhere Verkaufszahlen als das iPhone. Die Verkaufszahlen des iPads sind in letzter Zeit aber gefallen, weil die Geräte über 3, 4 und mehr Jahre benutzt werden können. Das Leben eines iPads ist lang im Vergleich zum iPhone-Bruder, was spürbaren Einfuss auf die Verkaufszahlen hat.
Wir sind beim iPad immer noch im ersten Upgrade-Zyklus. Das werden wir bei der Apple Watch auch auf absehbare Zeit bleiben. (Unwahrscheinlich, dass die Mehrheit der Watch-Nutzer öfter neue Watches kaufen wird als iPhones. Für die nächsten 3+ Jahre sind wir jetzt im ersten Upgrade-Zyklus bei der Apple Watch.)
Carsten Pötter says
Hm, der erhöhte iPhone-Anteil in Deutschland dürfte u.a. daran liegen, dass bei Telekommunikationsanbietern kein großer Unterschied mehr im Preis zwischen Apple und den Topmodellen von Samsung, HTC,… besteht.
Nehmen wir mal einen Vodafone Red-Tarif (3GB Daten, ansonsten Flatrate, 24 Monate Vertragslaufzeit). Für alle Modelle sind die monatlichen Kosten gleich, der Unterschied besteht nur im einmaligen Preis für das Smartphone:
Apple iPhone 6 (64 GB): €119,90
Apple iPhone 6 plus (64 GB): €219,90
Samsung Galaxy S6 Edge (64 GB): €159,90
HTC One M9: €9,90 (scheiße, hätte ich wohl warten sollen)
hackr says
‚apple watch ein hit‘ ist ein bisschen euphemistisch, zumindest kein flop wäre vl. angemessener – sie haben ja gerade mal 1% der möglichen userbasis aktiviert, bei einer neuen kategorie mit schnuckligem gerät kann das für sie kein erfolg sein, auch wenn die absoluten zahlen natürlich noch immer gigantisch sind. spannender wird wohl das nächste quartal, da fallen dann die blindkäufe der alleskäufer und die der schnellen entwickler weg.
Marcel Weiss says
Die Preise hatte ich mir lange nicht angeschaut. Danke für den Hinweis. Das erklärt den Wandel zum iPhone. In den USA ist iOS aus genau dem Grund Marktführer: Die hohen Subventionen „gleichen“ die Preise der Smartphones an.
Marcel Weiss says
Sie haben ein besseres Launchquartal in absoluten Zahlen gehabt als beim iPhone und sogar als beim iPad (das bekanntlich höher einstieg als das iPhone.). Für ein Gerät in einer sehr neuen Kategorie, (selbst Smartphone und Tablet waren keine komplett neuen Formfaktoren) das zusätzlich nur wirklich viel Sinn ergibt, wenn enge Freunde oder zumindest der Partner ebenfalls eins besitzt, ist das sehr gut. (Henne-Ei. Und das restliche Smartwatch-Ökosystem ist praktisch auch noch nicht existent.) Klar, sie haben den Apple-Vorteil und sie haben viel Werbung gemacht, aber das hat zum Beispiel Microsoft mit dem Surface auch gemacht und Microsoft hat auch immer noch einen Brandvorteil und da hat es nicht funktioniert; und das Surface ist als Tablet/Laptop-Hybrid sehr viel leichter erklärbar.
Klar, es ist noch zu früh, um wirklich etwas über die langfristigen Aussichten der Watch zu sagen. Aber sie hatte zumindest einen sehr guten Start. (Dominiert überwältigend aus dem Stand die Kategorie.) Ich sehe nicht, wie man das anders interpretieren kann.
Marcel Weiss says
Hier noch ein paar Zahlen für den Kontext: 3 von 4 verkauften Smartwatches in Q2 2015 waren Apple Watches http://neunetz.wpengine.com/2015/07/23/3-von-4-verkauften-smartwatches-in-q2-2015-waren-apple-watches/