Muss. Alles. Lesen. (Foto: totalAldo )
Dieser Artikel ist Teil 1 von 3 der Reihe “Feeds effizient managen”.
Teil 2: Feedreader und Onlinebookmarking verbinden
Teil 3: Pimp my GoogleReader
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Ich habe zur Zeit irgendwas um die 350 Feeds abonniert. Und ich bin noch am Munterweiterabonnieren.
Wenn man bedenkt, dass Robert Basic nach eigener Aussage um die 100 Feeds abonniert hat, kommen einem über 300 Feeds sicher viel vor. Und wenn man dann noch dazu nimmt, dass andere deutsche Topblogger im Büro RSS gar nicht erst benutzen , es gar nur anfassen wenn sie unterwegs sind*, dann fragt man sich wie um Himmelswillen kann jemand soviele Feeds verarbeiten und vor allem warum**.
Das fragt allerdings aber auch nur, wer nicht weiß, dass der berühmte US-Blogger Robert Scoble zum Beispiel über 600 Feeds abonniert hat . Die menschliche Schmerzgrenze liegt also höher als der gemeine Feedkonsument annimmt. Da ist noch Luft nach oben, da sind die Unterschiede zwischen den Feedlesern doch frappierend.
[Knoff-Hoff-Show-Moderator] Nun, warum ist das so? [/Knoff-Hoff-Show-Moderator]
Ganz einfach:
1. Das A und O für ungehemmtes Feedkonsumieren ist ein vernünftiges Feedmanagement und
2. der folgende Gedanke:
Ich muss das nicht alles lesen, wenn ich nicht will.
Aber fangen wir vorn an.
Feedmanagement
Es wurde schon an vielen Stellen darüber geschrieben: Ordner. Feeds gehören in verschiedene nach Prioritäten gestaffelte Ordner .
Meine Ordner sehen in etwa wie folgt aus:
- Prio1: Täglich. Die wichtigsten Blogs. Deckt sich ca. zu 2/3 mit den Blogs, die man rechts in der Blogroll findet.
- Prio2: Ebenfalls wichtige Blogs. Sind aber keine Mustreads mehr.
- Prio3: Nicht mehr ganz so wichtige Blogs. Werden trotzdem regelmäßig gelesen.
- Prio4: Ab jetzt wird nur noch gelesen, wenn ich wirklich Zeit und Muse habe. Hier landen auch Feeds mit hohem Output und dementsprechender oft ungünstiger Signal-Noise-Ratio. Scobles Linkblog zum Beispiel. Auch wenn ich hier oft täglich reinschau, weiß ich, dass ich nichts Wesentliches verpass, wenn ich das mal nicht tu.
- Das Prinzip dürfte jetzt klar sein. Die Ordner gehen runter bis auf prio9. Zwei spezielle Ordner habe ich zusätzlich noch:
- ego-search: Diverse Feeds, mit denen ich verfolge wer im Web was über neunetz.com und andere Projekte von mir zu sagen hat. Wie man schnell und einfach ein Monitoring einrichtet, habe ich hier beschrieben.
- Quarantäne : Neue Feedabos landen in der Regel hier und müssen sich für mindestens 2 oder mehr Wochen bewähren. Da Blogger auch eine Woche mal schwächeln können, sollte man ihnen eine gewisse Bewährungszeit gönnen.
Da ich den Googlereader als Feedreader nutze, habe ich beim Benennen meiner Ordner darauf geachtet, dass die alphabetische Sortierung die Ordner so anordnet, wie ich mir das vorstelle (deshalb die Zahlen 1-9, wer mehr Ordner braucht, kann eine 0 vor die 1 setzen oder nach 9 mit 99 usw. weitermachen).
Googlereader hat einen weiteren Vorteil. Die Ordner fungieren gleichzeitig als Tags. Man kann also den abonnierten Feeds mehrere Tags, =Ordner, zuordnen, wenn man das will. Nützlich ist das zum Beispiel, um einige Feeds gleichzeitig nach Prioritäten _und_ Themen zu ordnen. So habe ich zum Beispiel auch einen Ordner ‚Deutsche Blogs‘. Ca. 2/3 der Blogs, die ich lese sind englischsprachig, der übrige deutsche Rest verteilt sich neben ihnen über die verschiedenen Ordner. Will ich nun nur schnell lesen, was in Deutschland los ist, öffne ich diesen Ordner.
Warum ich das so mache: GoogleReader hat großartige Funktionen zum schnellen Feedlesen. Ich öffne oft immer alle ungelesenen Artikel eines Ordners und gehe dann durch die Artikel der Reihenfolge nach. Die hierfür nützlichen Shortcuts und weitere Tips zum GoogleReader findet man bei Lifehacker.
Einordnen von Blogs
Welches Blog will ich täglich lesen? Bei Welchem muss ich immer auf dem Laufenden sein?
Diese Fragen sind wichtig beim Einordnen der Blogs. Blogs zu Produktivität zum Beispiel, wie das deutsche imgriff oder die englischsprachigen Blogs lifehack oder Steve Pavlina muss man nicht täglich lesen, ja nicht mal wöchentlich. Es reicht auch, da alle 2 Wochen oder einmal im Monat durchzugehen.
Das ist wichtig: Du stellst Dir Deine Feeds selbst zusammen, Du entscheidest auch wann und ob Du sie liest. Du entscheidest selbst, mit welcher Frequenz Du welchen Feed liest. It’s that simple, really.
Nichts ist in Stein gemeißelt
Prinzipiell ist kein Blog im jeweiligen Ordner festgewachsen. Im Gegenteil: Ich verändere permanent die Verteilung je nach aktuellem Gemütszustand und Interessensentwicklung. Auch wenn ein Blog sich zum Schlechten entwickelt, z.B. massiv Off-topic-Postings veröffentlicht, kann es sich sehr schnell nach hinten verschieben. Man muss das Ganze als etwas Organisches sehen, das sich ständig verändert. Es bewegt sich in Abhängigkeit des geposteten Contents und der eigenen Interessenentwicklung.
Wenn man feststellt, dass die Artikel eines Blogs einem über Monate nichts bringen, sollte man auch keine Angst haben es zu löschen. Wenn das Blog wieder gut wird, wird man irgendwann in der Regel sowieso wieder drüber stolpern. Bevor ich aber lösche, verschiebe ich Feeds lieber innerhalb der Ordner. Zum Einen ist die Hemmschwelle hierfür geringer, was schneller zu einer optimaleren Verteilung der Feeds führt. Zum Anderen überlässt man es so nicht dem Zufall, Feeds wiederzufinden, die man schon mal entdeckt hat und die vielleicht nur einen temporären Durchhänger haben.
Noch mehr Möglichkeiten den eigenen Feedkonsum zu optimieren
Manchmal will man nur einen kleinen Teil von einem Feed lesen auf diesen aber nicht verzichten, der Rest aber nervt. Besonders bei Feeds von großen Newsseiten, die sich dabei gar nichts gedacht haben, kann das nerven. Für solche und andere Spezialfälle bietet es sich an Feeds zu remixen. Wie man Feeds auf einfache Art remixt, habe ich hier ausführlich beschrieben .
Nicht jedermanns Sache: Aber ich habe meine Feeds auf zwei Reader aufgeteilt mittlerweile. Bei Googlereader finde ich alle Techblogs. Alles was ich als nützlich und wichtig erachte. Auf Netvibes habe ich alle Blogs, die ich sonst noch so lese. Auf GoogleReader habe ich aktuell 266 Feedabonnements, auf Netvibes um die 100.
Ich bilde mir ein, mit der Aufteilung Procrastination zu minimieren. Ich Naivling.
Feedreadervarianten
Es gibt verschiedene Varianten von Feedreadern. Welche man bevorzugt, ist hauptsächlich Geschmackssache.
Im River of news werden die Nachrichten chronologisch geordnet nach ihrem Veröffentlichungszeitpunkt angezeigt. In der Regel fängt man ‚oben‘ bei den jüngsten Artikeln an. Diese Feedreader sind in der Regel klassisch dreigeteilt und erinnern an Emailprogramme. Die bekanntesten Webbasierten sind Bloglines und GoogleReader .
Meine persönliche Meinung ist, dass der GoogleReader der optimale Reader für exzessives Feedkonsumieren ist. Nicht umsonst nutzen wahre Newsfreaks wie Scoble und Gina Trapani von Lifehacker den GoogleReader und empfehlen ihn geradezu religiös weiter.
Seit geraumer Zeit verbreiten sich auch immer mehr grafische Feedreader, die mit speziellen Modulen noch sehr viel mehr können als nur Feeds darzustellen. Ihr Vorteil liegt daneben in einem gewissen Zeitungsfeeling, das sie beim Nutzer verbreiten. Die bekanntesten dürften Netvibes und Pageflakessein.
Eine Übersicht zu Feedreadern hier.
Eine Übersicht zu allem, was auch nur im Entferntesten mit RSS zu tun hat, findet man hier.
Und zum Abschluss nochmal, weil’s so wichtig ist:
! Ich muss das nicht alles lesen, wenn ich nicht will. !
‚Mark as read‘ ist Dein Freund. Dein geduldiger, nachsichtiger, sehr kluger Freund, der mit Dir zusammen dem ‚x unread items‘-Nerd den Stinkefinger zeigt. Und womit? Mit Recht.
Denn vergiss eins nicht: Wenn Du das (Luxus-)Problem hast, beim Feedlesen nicht hinterherzukommen, wenn Du das Wort ‚Informationoverkill‘ jedes Jahr erneut zum Wort des Jahres wählen willst, dann liest Du jetzt schon mehr und weißt mehr als 90% der Restbevölkerung. Unabhängig davon, ob Du ab und an es mal schleifen lässt und einfach, you know, rausgehst.
Auch hier kann ich den GoogleReader nur loben. Der zählt unread items nämlich nur bis 100+. Mehr muss man auch nicht wissen und sehen.
Zusätzlich helfen auch Aggregatoren wie Rivva und Blogscout in Deutschland, einen schnellen Überblick über das Geschehen zu behalten. Je nach Interessenlage sind im englischsprachigen Raum Techmeme und seine Schwesterseiten unerlässlich.
Für alles andere gibt’s Google News. (Habe auch von bizarren Augenzeugenberichten gehört, in denen Papiererzeugnisse erwähnt werden. Kann das aber nicht verifizieren.)
Slowing down once in a while ain’t the worst idea ever. Zwingt einen ja niemand.
weitere Seiten zum effizienten Organisieren des Feedreaders
Robert Scoble erklärt in einem Videointerview, wie er seine 600+ Feeds liest .
imgriff erklärt wie man den RSS-Reader ausmistet und ordnet
Willkommen in der Informationsgesellschaft! :)
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*ernsthaft, werden, statt den Newsticker im Auge zu behalten, heute die Nachrichtenagenturen beim Handelsblatt persönlich angerufen? Weil man die Stimmen der Nachrichtenagenturmitarbeiter (stehen in diesem äußerst hinkenden Vergleich für das Design der Seiten) so gern hört?
** Weil ich es kann.
[tags]rss, tipps[/tags]
markus says
amen
gnokii says
Kommt mir bekannt vor ich verwalte etwa 400 Feeds. Nicht alle davon haben täglich Neuigkeiten, aber ich habe sie etwas anders sortiert. Ich habe erst Kategorien und nur in einigen Kategorien gibt es Prioritäten.
gnokii says
das grösste Problem ist hingegen, die Feedreader auf Arbeit und zu Hause zu synchronisieren.
Marcel Weiß says
Deshalb einen webbasierten Feedreader verwenden.
Schön übrigens hier einen weiteren Chemnitzer zu sehen. :)
Mike Schnoor says
Bei mir sind es 470 Feeds und ich habe kein Problem ohne besondere Zuordnung – und auch mit nur einem Bildschirm! :P
Marcel Weiß says
Mike, nutzt Du immernoch RSSOwl (wenn ich mich recht entsinne)? Da würd ich keine 470 schaffen.
Joaquin says
Ich ziehe den RSS-Reader auf meinem Rechner vor. Ich habe einfach eine gesunde Abneigung davor, alles dem Web anzuvertrauen.
Holger says
@Marcel: Wollte mich nur für deine beiden Tipps (eigentlich Drei) im blog von Stefan bedanken. Habe mir gerade den googlereader angelegt und rivva scheint sehr interessant zu sein. Und by the way, dein Blog ist schon abonniert… Thanks und Grüße
Marcel Weiß says
Freut mich, geholfen zu haben. :)
Mike Schnoor says
Ich bin RSS Owl Poweruser… ;)
Daniel W. says
Ich hab momentan ungefähr 50 Feeds abonniert. Das Problem ist für mich nicht, die zu lesen sondern erstmal interessante zu finden. Ich brauche nicht das 99. Blog, welches mir den selben Brei nochmal aufbereitet, wie 98 vorher oder welches mir erzählt, das Fritz Meier mit seiner Muschi beim Tierarzt war.
Matthias says
Ein super Artikel! In der Tat kann man Blogs ohne RSS nicht (mehr) effizient lesen. Aber wie ist das mit den Bookmarks? Ich lese einen Blogartikel und will später wieder darauf zurückkommen.
Nicht jeder Feedreader kann problemlos etwa mit delicious gekoppelt werden, oder? Aber erst beide Funktionen zusammen machen wirklich Sinn (in meinen Augen).
Marcel Weiß says
@Mike in der Tat.. :)
@Daniel Das stimmt natürlich. Nur glaubst Du nicht, dass wenn viele Andere so viel mehr Blogs lesen, dass da vielleicht auch einige interessante Blogs da draußen sein müssen? Je nach Interessenslage und wenn man nur deutsche Blogs liest, schränkt das zwar schon stark ein, soo gut ist die deutsche Blogosphäre nämlich nicht, aber mit etwas Glück und Aufwand findet man doch ne Menge.
Tipp: Blogrolls absurfen bei den Blogs die man schon liest.
@Matthias Stimmt. Da mach ich vielleicht mal einen Artikel dazu. Beim GoogleReader kann man leicht einen Linkblog mit markierten Artikeln ausgeben, den könnte man wieder abonnieren zum späteren Daraufzurückkommen. Man kann dort auch Tags an einzelne Artikel vergeben, die man so leicht wieder auffinden kann. Kann man also quasi auch als abgespeckten Bookmarkingdienst verwenden. Für Netvibes -und sicher auch Bloglines- gibt es ein Stylishscript für Firefox mit dem man mit einem Klick einen Artikel zu del.icio.us speichert. auch sehr nützlich.
Auf der anderen Seite mal eben schnell einen Artikel im Hintergrund laden und später zu bookmarken, kostet auch nicht die Zeit.
mic says
Thx
Guter und hilfreicher Artikel!
*abonniert ;-)
Alexander Greisle says
Änlich, aber mit lokalem FeedDemon. Auch als „River of News“, die Kategorien sehen etwas anders aus: Favoriten, Beobachten, MySelf, Querbeet. Und dann noch verschiedene projektbezogene Ordner. Nur Favoriten und MySelf werden regelmäßig gelesen, alles andere nach Zeit, Lust und Laune.
Sync von FeedDemon mit Newsgator ist möglich, für alle oder ausgewählte Feeds. Hatte ich mal eingerichtet, dann aber nur extrem selten auch wirklich genutzt.
Hatte Googlereader einige Zeit lang getestet, gute Software, nutze ich aber ebenfalls nicht mehr. Zu viele schöne Features des FeedDemon, ausserdem klappt das Lesen – bei mir – so schneller und die Anzeige ist deutlich flexibler. Außerdem weiß die Firma Google ohnehin schon zu viel über mich.
Der beste Tipp ist der, nicht zu verkrampfen beim Feeds lesen (nicht nur bei Feeds, auch bei allen anderen Infokanälen)…
Gutes Blog übrigends. Hats direkt in den Favoriten-Ordner geschafft. ;-)
Sebastian says
Optimal, optimaler, am optimalsten. Argh.
Davon abgesehen aber sehr lesenswert und hilfreich.
Marcel Weiß says
@mic danke.
@Alexander: Ich hatte mal einen Skoda Favorit als Auto. :D
@Sebastion argh indeed. Wie peinlich. Werd ich gleich ändern. Zu meiner Verteidigung: Als ich den Artikel schrieb, zerlegte im Hintergrund John McClane gerade die Innenstadt von New York, da war ich wohl etwas abgelenkt.
Alexander Greisle says
@Marcel: Auto? Bist Du sicher? ;-)
Markus says
Klasse Artikel. Sehr lehrreich und Einiges wird sicher jeder übernehmen können.
Ich lese z.Zt. ca. 430 Feeds mit Bloglines, hab natürlich auch meine Ordner und Prios – ähnlich wie du.
Aber verglichen mit dieser systematischen Anordnung und dem kontinuierlichen Verschieben der Feeds – so wie du es betreibst – komme ich mir jetzt wie der absolute Chaot vor.
Shopschnüffler says
Gute Organisation!
Das ziehe ich mir später mit dem Google reader noch mal zur Gemüte, den ich hatte da schon meine Probleme, wen ich mal einen Blog umsortiere wollte ?! (wie ?)
Marko says
Super Post. Habe auch schnell gemerkt das eine Einteilung in Themen (Marketing, Entrepreneurship etc.) auf Dauer alleine nicht viel bringen. Jetzt habe ich mir meine Blogs in A, B, C Kategorien eingeteilt und das sind bei mir die Prio´s.
Cynq says
Woha…Mal gleich morgen auf RSS umsteigen :)
Herbert says
Toller Artikel, ich persönlich finde Bloglines jedoch für „Viel-Feeds-Leser“ besser geeignet, da übersichtlicher als der Google Reader. Aber vielleicht ist das nur Gewönungssache.
Marcel Weiß says
@Alexander Heyhey!
@Markus Es geht letztlich darum, dass man sich von seinene eigenen Feedabos nicht überwältigt fühlt. Wenn das ohne Umschichten geht, um so besser. Ich werde morgen nochmal auf einen der Hauptgründe eingehen, warum ich eigentlich umschichte.
@Shopschnüffler Da dieser Artikel so gut ankam -was mich wirklich überraschte-, habe ich spontan daraus eine kleine, dreiteilige Reihe gemacht. In Teil 3 werde ich etwas näher auf den GoogleReader eingehen. Etwas Geduld also bitte. :)
@Marko Ja, Buchstaben sind vielleicht sogar besser da damit mehr als die neun Ziffern wie bei mir zur Verfügung steht.
@Cynq Nur zu, nur zu!
@Herbert Vielleicht kann ich Dich ja in Teil 3 vom GoogleReader überzeugen. :)
Otto Müller says
Bitte !
Bei neuen Artikeln bitte auch hier einen Kommentar für die Benachrichtigung setzen.
Ein Artikel über die Nutzung guter Feedreader würde mich auch interesieren!
Andreas Weinberger says
Schön erklärt, ich mache es annähernd genau so (http://itligenz.twoday.net/stories/3322322/). Allerdings habe ich neben Prio und Thema auch noch andere Dimensionen, nämlich die Art des Inhalts (Blog-Beitrag, Kommentare, del.icio.us-Einträge, Photo, …) und die produzierende Person.
Damit habe ich die zusätzliche Möglichkeit z.B. einfach mal nur über die neuesten Bilder meiner Familie bei Flickr zu schauen oder mir gesammelt alles anzuschauen was z.B. mein Bruder aktuell produziert hat (Blog, Flickr, del.icio.us).
Marcel Weiß says
@ Otto Abonnier doch am besten den neunetz-Feed. ;)
@ Andreas So ähnlich mach ich das auch im GoogleReader. Mehr dazu heute später.
Florian says
Ich habe das Problem ähnlich wie du gelöst, allerdings mit einer Ergänzung ich checke meinen Reader nur einmal in der Woche. Ich nehme mir dafür 3-4 Stunden Zeit und sehe ob sich etwas interessantes findet. Die Reduktion auf einmal in der Woche hilft mir dabei die Kontrolle zu behalten und ich fühle mich nicht mehr getrieben (a la ich muss jetzt lesen ).
Frank Wolff says
Sehr guter Beitrag, bin gespannt, wie es weitergeht, damit ich dich eintragen kann ;)
OliverG says
Hm, ich hab 150 Feeds, die sind aber in der tat NICHt zum lesen (odern uz 99% als Themensammlungen) und die zu lesenden sortiere ich ähnlich. allerdings eher noch thematisch.
Mein prob ist, dass der GoogleReader zickt, manchmal bummelt er ewig beim Subskribieren, manchmal weigert er sich die ‚Home’seite anzuzeigen. etc.
Hast du das auch? Gibt es da nen ‚trick‘?
Marcel Weiß says
Hmm, meinst Du mit Subskribieren das Aktualisieren der Feeds? Ich hatte gerade jemand in einer Mail geschrieben, dass es leider allgemein bekannt ist, dass die Performance vom GoogleReader schwankt. Ich finde aber schon, dass er sehr aktuell ist. Nur manchmal hackt’s eben.
Falls Du das Abonnieren von Feeds meinst: Auch da habe ich keine Probleme.
Mit der Anzeige der Homeseite oder anderer Seiten habe ich kein Problem bis jetzt gehabt. Noch nicht ein Mal. Versuch vielleicht auch mal für Firefox das BetterGReader-Addon das ich in Teil 3 für eine optimierte Darstellung empfohlen habe. Auch wenn das Dein Problem nicht lösen dürfte. Welchen Browser verwendest Du denn überhaupt? Und kommt dann eine Fehlermeldung von Google?
Petra says
Danke, dieses Posting war sehr hilfreich. Ich habe derzeit 23 Feeds abonniert (Tendenz steigend) und es sind einige Vielschreiber dabei. Es gibt einfach Zeiten, da kann ich muss ich mir selbst aus ablenkungstechnischen Gründen verbieten die Feeds komplett abzuarbeiten. Ich benutze ohnehin Ordner; allerdings sind die nach Themen, nicht nach Priorität geordnet. Vielleicht sollte ich dieses System mal übernehmen.
Thomas says
Also ich habe mittlerweile auch schon längst die Nase voll von Feeds und Feedreadern. Ist einfach Information Overkill zu den 350 bis 450 Mails, die bei mir täglich reintickern. Mein Multitasking ist begrenzt.
Klar, ich habe auch noch FeedDemon und NewNewsWire installiert auf PC und Mac und gleiche die auch noch sporadisch mit Newsgator ab. Ich persönlich lebe aber mit wenigen (heißt drei oder vier) ausgewählten Quellen im Arbeitsalltag sehr viel besser und angenehmer.
Das ganze Weiße Rauschen muss ich nicht auch noch haben zusätzlich. Auch wenn man, wie Du richtig schreibst, natürlich nicht alles lesen MUSS und Mark all as read Dein Freund ist.
Thomas Cloer, Nachrichtenredakteur Computerwoche.de
Marcel Weiß says
Was sind die 400 Mails dann? Pressemitteilungen?
Email ist ein so schlechtes Medium, besonders für diese Art von Informationen. Das skaliert null.
Während man bei Feeds schon massiv optimieren kann. Besonders wenn man in dem Bereich als Journalist arbeitet. Schau Dir auf jeden Fall mal den GoogleReader an, da kann man ne Menge verarbeiten damit.
Man sollte natürlich nach Möglichkeit die Finger von deutschen Gemischtwarenladenblogfeeds lassen.
Elli says
Habe mittlerweile auch schon 200 Feeds in meinem Feedreader und da geht schon noch einiges … denn natürlich lese ich nur das, was mich wirklich interessiert.
Sebastian says
Ein großes Problem ist, dass manche Feeds keinen Abstract enthalten und man so an der Überschrift erraten muss, ob es wichtig ist. Ein gutes Beispiel dafür ist heise.de. Die haben immer nur sehr sinnlose (witzig gemeinte) Überschriften und keinen Abstract.
Marcel Weiß says
Ja stimmt, das nervt. Für den Googelreader verwende ich mittlerweile ein Greasemonkeyscript das durch einen Klick auf die Überschrift den Artikel auf der Originalseite direkt im Reader lädt.
Andreas says
Sehr interessanter Artikel! Könntest du zur besseren Veranschaulichung mal einen Screenshot deiner aktuellen Ordner-(Tag-)Struktur einfügen, wie du diese derzeit im Google Reader für dich zur Organisation deiner Feeds definiert hast? Danke im voraus.
Marcel Weiß says
Ganz vergessen, zu antworten. Andreas, ein Screenshot würde nicht sonderlich viel bringen, da die Ordnernamen meist nicht deskriptiv sind. Also „prio1“, „prio2“ usw.
Dazu benötigst Du keinen Screenshot.
Davon abgesehen muss sowieso jeder selbst herausfinden, wie man sich das am besten einrichtet. Das Leseverhalten und die Präferenzen sind ja bei jedem unterschiedlich.
Walid Ghazzo says
Darf man Fragen wieviel Zeit (in Stunden) du täglich mit feeds-lesen beschäftigt bist? Ich bin froh wenn ich mal die Tageszeitung komplett lesen kann… :D
Vor allem: Welchen nutzen hast du davon 300 Feeds zu lesen??
Marcel Weiß says
Tageszeitungen liest man doch nicht _komplett_ … ;)
Zeit für Feedlesen: Unterschiedlich. In der Regel so ein bis zwei Stunden täglich (werktags). Manchmal mehr, manchmal weniger.
Nutzen des Konsumierens von 300 (mittlerweile ü600) Feeds: Umfassend informiert sein im eigenen Spezialgebiet. Sicher nur interessant für Journalisten, Problogger oder
anderes Gesocksandere Infobroker.Und wie gesagt, liegt die Kunst im geschickten Priorisieren.
maike says
Danke für die schöne Beschreibung deiner Herangehensweise. Hat sich in der Zwischenzeit etwas geändert bei Dir – mehr RSS-Feeds?
Sehe es mit der Organisation meiner RSS-Feeds ähnlich wie du und werde jetzt auch ein Probezeit/Quarantäne für neue RSS-Feeds einrichten.
cakefire says
Ich habe zur Zeit 163 Feeds abboniert und verwalte sie lokal mit meinem Feedreeder (Liferea), da ich, wie weiter oben schon mal angemerkt, webbasierten Diensten nur ungern meine Linkliste anvertrauen will.
Organisiert hab ich die 163 in Kategorien (z.B. aktuelle News, Politik, Technik, Webkrams ect.) und dort auch noch in Unterkategorien. Eine Prioritäteneinordnung nehme ich nicht vor, das erscheint mir zu viel Aufwand. Feeds fliegen raus, wenn ich merke das ich keine interessanten News rausziehen kann oder ich merke das da nur doppelter Content rauskommt. Bei vielen Abo’s steigt nämlich die Redundanz massiv an.