17. Juli 2007 Lesezeit: 3 Min.

Twitter vs. Pownce

twitterpounce

Die Spatzen pfeiffen es von den Interwebtuben: Ob man sie nun Mikroblogging, Präsenzdienste, Instant Messaging  with nem Twist oder Banalitätenschleudern nennt: Dienste wie Twitter, Pownce oder Jaiku sind zur Zeit der große Renner. [Wem Diese egal sind, diesen Artikel bitte einfach behende wegklicken.]

Es scheint, es werden in diesem Bereich wohl Twitter und Pownce die größten Seiten werden. Im folgenden Artikel werde ich mir anschauen, welche Unterschiede es zwischen den beiden gibt.

Und am Ende des Artikels gibt es noch einen Batzen Pownce-Einladungen.

So?

Twitter kennt jedes surfende Kind. Deshalb werde ich den Dienst hier nicht detailliert vorstellen. Auch bei Pownce werde ich nur auf spezielle Funktionen eingehen. Detaillierte Reviews von Pownce findet man auf deutsch bei pixelsebi, und auf englisch auf solutionwatch und auf notsorelevant. Jetzt zu den entscheidenden Unterschieden:

Pownce

Pownce ist erst seit wenigen Tagen in der Webwelt und ist noch in der Private Beta, hat dafür aber bereits eine beträchtliche Useranzahl aufbauen können. Besonders was die deutsche Webszene (jibbet dat?) angeht, findet man nahezu Jeden, den man auf Twitter findet auch auf Pownce. Das ging schnell.

Ein Grund des frühen Erfolgs ist sicherlich, dass Digg-Kaiser Kevin Rose zu den Gründern der Seite gehört. Ein anderer ist das einfache Erstellen von Gruppen. So kann man seine Freunde leicht in verschiedene Gruppen (=Sets) stecken, die man dann gesammelt ansprechen kann. Hat man zum Beispiel englischsprachige und deutsche Freunde, und will jede Gruppe entsprechend ansprechen, kann man das in Twitter nur über mehrere Accounts machen. Pownce lässt hier ein detaillierteres Versenden von Nachrichten zu.

Das wahre Killerfeature ist aber die Möglichkeit, Dateien hochzuladen. Und das meine ich in mehrerlei Hinsicht. Schnell und unkompliziert mit Freunden oder Arbeitskollegen Dateien auszutauschen wird mit Pownce leichter denn je. Besonders wenn man das oft und mit verschiedenen Gruppen von Personen machen muss, bietet Pownce eine Möglichkeit, wie sie leichter kaum sein könnte. MP3-Dateien werden sogar über einen Webplayer direkt auf der Seite abspielbar.

Aber wie ich schon sagte, Killer: Twitters Server sind nicht (nur) so performancegebeutelt weil Twitter mit Ruby on Rails realisiert wurde (was wohl scheinbar nicht sonderlich gut skaliert), sondern weil ein solcher Dienst, wenn erfolgreich, stark belastet wird. Soll Pownce erfolgreich werden, braucht es eine API wie Twitter (dazu gleich mehr). Bekanntermaßen hat die API zu externen Diensten geführt, die Twitter teilweise im Sekundentakt abfragen. Ist eben alles in Echtzeit. Nimmt man zu dieser Belastung noch serverseitigen Filetransfer und die Pownce-Server machen schneller kabumm als man 'dugg' sagen kann.

Hebt Pownce ab und kommt annähernd in die Nähe von Twitter, wird die Downtime von Twitter in der Vergangenheit, zu dem was auf Pownce zukommt, geradezu lächerlich aussehen.

Bonuspunkt: für die beste 404-Seite ever. Jedes Mal wenn ich die sehe, lache ich leis und geeky und rufe 'It's a trap!'.

Twitter

Die API.

Twitters API (Programmierschnittstelle ) ist neben dessen Einfachheit der wahre Grund für den Erfolg von Twitter. Nicht nur per Mobiltelefon, sondern auch auf allen denkbaren und undenkbaren Betriebssystemen gibt es Clients für Twitter. Es kann per Jabber angesprochen werden, und via Netvibesmodul gefüttert werden usw. usf.

Twitters API lässt Twitter überall erreichbar sein: genau das, was ein solcher Dienst braucht. Und genau das macht Twitter zur Zeit schlicht unschlagbar.

Fazit

Wenn Twitter nicht alle Funktionen von Pownce übernimmt -und der Dateitransfer ist eher unwahrscheinlich- dann können durchaus beide Dienste ihren Platz nebeneinander finden.

Vorausgesetzt der Dateiaustausch reicht für viele als Argument, Pownce zu nutzen. Denn, die Spatzen pfeiffen es schon, ein größeres Update scheint für Twitter anzustehen. Meine Wetteinsätze liegen auf Gruppenfunktionen.

Der einzige große Verlierer dieses Onlineplatzhirschkampfes scheint Jaiku zu werden.

Und wir. Denn das Letzte, was zumindest ich in meinem weblife brauche, sind noch mehr Splitter. Ich will alles, zumindest wenn es um die selbe Sorte von Diensten handelt, an einem Platz und nicht über das Netz verteilt vorfinden.

As we speak of it: Warum haben Onlinemultiprotokoll-IM-Seiten wie meebo oder mabber nicht längst einen ähnlichen Dienst wie Pownce auf ihre Seiten oben drauf gesetzt?

Die User müssen sich bei mabber sowieso registrieren, um es zu nutzen und werden sich auch bei meebo registrieren, wenn sie es oft und für viele Dienste gebrauchen. Ein weiteres Netzwerk mit Mehrwert, wie Dateitransfer via Server, hätte da richtig Sinn ergeben. Man hätte alles an einem Platz vorgefunden.

Pownceeinladungen

Wie versprochen: 11 Pownceeinladungen zu vergeben. In den Kommentaren einfach Interesse bekunden, gepaart mit der Begründung warum Neunetz.com die beste Seite ist, die wo gibt.

weitere Versus-Artikel:

auf Techcrunch

Nik Cubrilovic nagelt (hehe) das Thema mit: It’s The API, Stupid

auf Webware: How to choose between Twitter and Pownce

[tags]twitter, Pownce[/tags]

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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