6. Jan. 2009 Lesezeit: 2 Min.

Robert Basic - Studierter Baitologe

Update: Robert hat doch verkauft. Update-Ende

Unfassbar. Robert Basic gibt vor, sein Blog verkaufen zu wollen und alle machen, was er von ihnen erwartet hat.

Jeder, der noch 2 funktionierende Gehirnzellen sein eigen nennen darf, weiß, dass das nicht passieren wird. Trotzdem tun alle so, als ob (oder verfügen nur noch über Erbsenhirne, Sie entscheiden).

Er wird natürlich nicht verkaufen. Er lebt direkt (Werbung auf der Site) und indirekt (Konsulting) von basicthinking. Mit dem Verkauf würde er etwas aufgeben, dass er heute so nicht mehr ohne weiteres wieder neu aufbauen könnte. Mehr schreibe ich gar nicht dazu, weil es mir zu blöd ist, noch mehr zu erklären.

Das, was Robert hier gemacht hat, ist klassisches Linkbaiting. Gegen Linkbaits, also Artikel, die zum Darauflinken anregen sollen, gibt es an sich nichts einzuwenden.

Linkbaits können Scoops sein, Listen von nützlichen Webdiensten, Programmen und anderem, oder eine besonders interessante oder kontroverse Sichtweise auf ein bestimmtes Thema. Letzteres beherrscht Techcrunchs Michael Arrington besonders gut, wie sein Buddy Steve Gillmor hier ausführlich darlegt.

Der Unterschied zwischen diesen Beispielen und dem, was Robert meistens macht: Die Linkbaitbeispiele oben sind mehr oder weniger erst an zweiter Stelle Linkköder. An erster Stelle sind sie entweder nützlich oder treiben einen Diskurs voran (in welche Richtung auch immer), erst aus dieser Erstfunktion entsteht die Zweitfunktion des beliebten Da-link-ich-hin-Objekts. Robert Basic dagegen dreht sich am liebsten um sich selbst, was auch okay ist. Das Netz ist groß genug, so dass da jeder fast alles machen kann, was er/sie will.

Aber dass dann alle auf so eine Inhalte-Implosion hereinfallen und auf dieses nirgendwo hinführende Nichts linken, ist zumindest ein bisschen erschütternd:

baitologie-fallstudie

Was soll man dazu noch sagen?

Robert kennt sich aus im inhaltslosen Linkködern. Und viele (viel zu viele) beißen an.

Und wer mir jetzt was davon erzählt, dass das nur mit Bloggern geht und Journalisten auf ein so offensichtliches Spiel auf der Aufmerksamkeits-Klaviatur nicht hereinfallen, der schaue vorher besser mal schnell bei SpOn vorbei.

Erfolgreich für Basic war die Aktion allemal. Das BasicThinking-Blog war kurzfristig vom Traffic zusammengebrochen und nicht erreichbar.

baitologie-1
baitologie-2
Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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