Auf netzwertig.com habe ich über Jaron Lanier und seine Kritik am aktuellen Internet geschrieben. Dabei habe ich auch über die Musikbranche ein paar Worte verloren. Eine Idee habe ich dabei angesprochen, die ich vielleicht noch einmal ausführlicher beschreiben werde:
[..]zum Beispiel könnten [die Plattenfirmen] Whitelabel-Streaming-Angebote ihrer Backkataloge als erschwingliches B2B-Angebot anbieten, so dass Startups dann darauf Innovationen aufbauen könnten. Es existiert ein Brachland online, wenn es um den Musiksektor geht und zwar aus dem einfachen Grund, weil man kein erfolgreiches Angebot im Musikbereich aufbauen kann, ohne die direkte Möglichkeit zu integrieren, die Musik der Musiker auch hören zu können. Genau das ist aber selten erwschwinglich. Wäre diese Situation anders, könnten sehr viel mehr Experimente stattfinden, wie man potentielle Fans und Musiker zusammenbringt und wie man monetäre Transaktionen gestalten könnte (Lokale Nachfrage sichtbar machen, Organisationsaufwand für Tourmanagement etc. automatisieren, Merchandise, Fanclubs usw.).
Wenn die Majorlabel sich als Plattformen für Anbieter von Musik verstehen würden, könnten sie von der Innovationskraft des Internets profitieren _und_ diese nicht behindern.
Es wäre eine effiziente Aufgabenteilung: Die Label haben die Inhalte, aber keine Ahnung vom Internet. Bei Internetstartups ist es (idealerweise) umgedreht.
Diese Idee würde natürlich ansatzweise rational handelnde Akteure voraussetzen. Etwas, das man im Musikbiz aktuell eher selten vorfindet.
Dass auch klassische Anbieter von enorm vielen Inhalten diese bereits als API zugreifbar machen, sieht man übrigens im Nachrichtengeschäft. New York Times und Guardian bieten APIs an..
Die Musikbranche könnte von ihnen lernen.
Der Artikel auf netzwertig.com:
Jaron Lanier in der FAZ: Ideologien, wo keine sind » netzwertig.com