Mit Postrank kann man spezielle Blogfeeds mit den guten oder gar nur mit den besten Blog-Postings beliebiger Blogs abonnieren. Postrank nutzt für die Bestimmung unter anderem Kommentare und Tweets.
Vor ziemlich genau drei Jahren hatte ich beschrieben, wie ich über 300 Feeds im Feedreader lese. Mittlerweile ist die Zahl der abonnierten Feeds auf über 1000 angeschwollen. Es gibt immer wieder Leute, die sich von der Informationsflut überfordert sehen und dabei das Wichtigste vergessen: Sie müssen sich um die Filter kümmern, um wieder Herr der Lage zu werden.
Einige Blogs, die ich seit Jahren lese haben ihre Postingfrequenz in dieser Zeit enorm nach oben geschraubt. TechCrunch etwa, dass 2005 mit zwei täglichen Postings anfing, kommt heute laut GoogleReader auf eine durchschnittliche Postingfrequenz von 25,8 Artikeln pro Tag. Wenn die Qualität der einzelnen Artikel dann wie im Falle TechCrunch stark schwanken, tut Hilfe not, denn die binäre Auswahlmöglichkeit zwischen Verzicht auf die Publikation und alles mitnehmen, ist nicht zufriedenstellend.
Postrank ist eine fantastische Untersützung für diese Fälle.
Postrank zählt Reaktionen zu den einzelnen Artikeln, also Kommentare auf der Website oder darauf linkende Tweets. Auf Grundlage dieser Daten gewichtet der Dienst dann die einzelnen Artikel; deshalb 'Postrank'. Ein Artikel mit mehr Kommentaren wird höher gewichtet als einer mit weniger Kommentaren.
Hier die Funktionsweise visualisiert von Postrank:
Jetzt kann man für fast jedes x-beliebige Blog die gewünschte Qualitätsstufe einstellen und abonnieren.
Der komplette Feed von TechCrunch:
Nur die besten Artikel von TechCrunch:
Das Beste an Postrank ist, dass man die gefilterten Feeds abonnieren kann und, sofern das betroffene Blog einen Volltextfeed anbietet, auch der gefilterte Feed im Volltext vorliegt.
Der einzige Nachteil von Postrank ist natürlich, dass Artikel erst einige Zeit nach ihrem Erscheinen im Feed und damit im Feedreader auftauchen (oft ein paar Stunden bis zu einem Tag später).
Aber das ist eben das Wesen eines Filters: Es ist ein Tausch, bei dem man etwas aufgibt, um etwas anderes zu erhalten. An welchen Stellen das Tool sinnvoll ist oder nicht, muss jeder entsprechend seinen Präferenzen selbst entscheiden. Postrank ist zu einem unverzichtbaren Tool für mein Informationsmanagement geworden.
Postrank bietet auch eine Erweiterung für Firefox an, die zu jedem Artikel automatisch den bisher errechneten Postrank einblendet. Das kann als Anhaltspunkt hilfreich für das Scannen der Überschriften sein.
Postrank bietet weitere Dienste wie etwa Analyse der Webreaktionen an. In der Sidebar habe ich auch ein Postrank-Widget eingebunden, das immer die aktuellen Topp-Artikel anzeigt.
Postrank hatte ich 2007 bereits einmal vorgestellt. Damals hieß der Dienst noch AideRSS und war für deutsche Blogs unbrauchbar. Da mittlerweile Twitter auch in Deutschland eine gewisse Verbreitung erhalten hat und Postrank seine Datenbank über die Jahre ausgebaut hat, ist der Dienst nun auch für deutsche Blogs einsetzbar. Damit war es längst an der Zeit, den nützlichen Dienst noch einmal vorzustellen.