In einem lesenswerten Interview auf netzfeuilleton.de mit einem kino.to-Uploader kann man viel über die Arbeitsweise des abgeschalteten Streamingggregators lernen:
Meistens sind Serien nämlich schon hundertfach nach der Ausstrahlung hochgeladen, werden aber immer sofort nach ein, zwei Stunden wieder gelöscht. Ich bin also schnell, schnappe mir die Links und gebe sie ins Programm ein, das lädt sie dann auf einem Server runter und dann auf verschiedene Videohoster hoch. Die Dateien sind so nie auf einem Rechner, sondern auf einem angemieteten Server.
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die Videohoster bezahlen pro Besucher. Kino.to ist gut besucht und zieht tausende Leute auf die eigenen Uploads. Die Hoster zahlen dann das Geld aus. Von kino.to hat noch niemand Geld bekommen.
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Man gibt die eigenen Links in einem versteckten Bereich der Seite ein und wird akzeptiert oder nicht. Es kann auch sein, dass es gar kein Mensch wartet, sondern irgendein Programm die Links analysiert und schaut, ob die schon vorhanden sind und danach entscheidet, ob die Links auf die Startseite kommen oder nicht. Ich habe mich auch nie als Arbeiter von kino.to angesehen. Es gibt keine Verbindlichkeiten. Es ist alles anonym.
Im Grunde ging es also um verhältnismäßig kompliziertes unautorisiertes Filesharing, bei dem einige Firmen direkt oder indirekt beteiligt waren, weil sich mit Streaming über Werbung Geld verdienen lässt. Das unterscheidet sich teilweise stark von dezentralerem Filesharing wie man es von BitTorrent, Emule und co. kennt. Aber die Gemeinsamkeiten, wie etwa, dass viele Parteien anonym zusammenarbeiten und die Dateien mehrfach hin- und herwandern, sind dann doch wieder interessant. Es sind eben alles Folgen des gleichen Umstandes.
(via Rivva)