10. Nov. 2011 Lesezeit: 2 Min.

Die Industrien, die Facebook berührt, bekommen stärkere Netzwerkeffekte zu spüren

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Auf neumusik.com verweise ich auf einen Artikel auf TechCrunch, in dem die Entwicklung der Musikdienste nach der jüngsten dem Scrobbling ähnlichen Integration zusammengefasst wird. Spotify scheint sehr viel mehr zu gewinnen als die anderen:

To give you some context, the top 100 Facebook apps and games have over 500,000 DAU and over 3 million MAU. Spotify is the 21st largest app by DAU, while MOG is tied for #1356th. Facebook’s right about one thing. Several music apps that provide services other than personal listening are doing quite well. RootMusic’s BandPage has 1.4 million DAU, ReverbNation’s Band Profile has 690,000 DAU, and Vevo for Artists has 250,000 DAU.

Zu den Gründen zählen wohl auch besonders die mit Facebook eintretenden Netzwerkeffekte:

The massive growth of Spotify and the meager increases of the other apps reflect a peer pressure effect. Before the Facebook integration, users might have explored the different apps and found the one with the content library and features that best suited them. Now it’s hard to rationalize using MOG or Rdio while constantly bombarded with Ticker stories showing that your friends are all on Spotify.

Interessant sind die Implikationen, wie ich auf neumusik.com schrieb:

Diese Richtungsverschiebung ist wenig verwunderlich: Die Möglichkeit der Facebook-Integration bedeutet eine tendenzielle Socialisierung des Marktes, was wiederum dazu führt, dass Netzwerkeffekte eine wichtiger werdende Rolle spielen.

Das kann eine Lektion für andere Branchen sein, die noch vor ähnlich tiefen Integrationen in Facebook oder in das Social Web allgemein stehen.

Je nach Architektur bedeutet das mal mehr, mal weniger:

  • Man sollte ein gutes Produkt haben, dass außerdem leicht an Facebook etc. andockbar ist -> Es sollte 'sociable' sein.
  • Man sollte am Anfang dabei sein, solang die Konkurrenz noch nicht so groß ist, und damit solang sie nicht mit hohen Userzahlen Marktanteilsvorteile nutzen können. (Man befrage hierzu jeden Facebook-Games-Entwickler zu Zynga.)
  • Der Erfolg steht und fällt mit der gekonnten Umsetzung der Schnittstelle zwischen Produkt und Facebook/Social Web.

Die Implikationen erscheinen mir enorm und bis dato eher schlecht beleuchtet. Industrien, in denen die etablierten Player darauf nicht vorbereitet sind, werden von Neueinsteigern von hinten aufgerollt.

Eine Industrie kann davon bereits ein Lied singen: Die Gamesbranche, die von Facebook und Zynga überrascht wurde.

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Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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