- Zeit Online: Nutzungsbedingungen: Instagram will Nutzerfotos ungefragt verkaufen
- heute.de: Instagram will Fotos der Nutzer verkaufen – ohne zu fragen
- Golem.de: Nutzungsbedingungen: Instagram nimmt sich das Recht zum Verkauf aller Nutzerfotos
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Das sind allein die Artikel, die es in den letzten Stunden auf die Startseite von Rivva geschafft haben. Jeder dieser Artikel hat hunderte von Tweets und Facebook-Likes erhalten. Keiner dieser Artikel stellt die Sachlage korrekt dar.
Google News zählt aktuell allein 1.820 Artikel mit den Wörtern „Instagram“ und „verkaufen“.
Wird einer der Autoren irgendwann darüber berichten, dass Instagram doch keine Nutzerfotos verkauft? Haben sie sich die Debatten zu anderen ToS-Änderungen angeschaut und darauf hingewiesen, dass die damals beschriebenen Horrorszenarien nicht eingetreten sind, weil dieser Vergleich einen sinnvollen Kontext herstellen würde?
Denn es passiert immer wieder und die Journalisten, die die Experten sein sollten, die dem im Social Web aufgebrachten Volk erklären, was genau gerade passiert, gehören selbst zu den aufgebrachten Laien.
Die in den meisten Artikeln zur Schau gestellte, hirnrissige Sichtweise auf Webdienste, die tief im Wesen vieler deutscher Journalisten verankert zu sein scheint, informiert die Bürger nicht nur falsch und hat mit gesundem Menschenverstand nichts mehr zu tun, sie ist, glaube ich, auch ein Beweis dafür, warum die Reihen in den Redaktionen beim Thema Leistungsschutzrecht trotz der begleitenden Skandale so geschlossen sind.
Wer sein Wissen über die Internetwirtschaft aus Titelstories im Spiegel und Focus und den Ressorts von Welt bis Süddeutsche bezieht, der bekommt ein erstaunlich einheitliches, verzehrtes Bild: Im Silicon Valley sitzt der amerikanische Feind, der seine Nutzer, diese willfährigen Sklaven, die man vor sich selbst retten muss, ausnutzt, wo es nur geht. Die kalifornischen Datenkraken spähen ihre Nutzer aus und wollen jedes Datenfitzelchen an jeden verkaufen, der sie haben möchte. (Entgegen den deutschen Datenkraken natürlich.) Mit ihrem Erzkapitalismus walzen sie ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Gefangene zu machen über unsere deutschen Unternehmen, die sich doch bemühen, nach Regeln zu spielen, die für die Amis nicht gelten. Die halten sich ja nicht einmal an Gesetze! Google klaut! Die ganze Zeit! Google News nimmt unsere Artikel und macht damit, was es will. Und die anderen sind bestimmt auch nicht besser! Das liest man seit Jahren in jeder Zeitung, also muss es stimmen.
Seit Jahren amüsieren wir uns über oder verzweifeln wahlweise an dieser Berichterstattung. Je renommierter eine Publikation in Deutschland, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den letzten Jahren sehr viel einseitigen und oft offensichtlich faktisch falschen Quatsch über Internetunternehmen veröffentlicht hat.*
Manche stricken wildeste Verschwörungstheorien, warum das geplante Leistungsschutzrecht für Presseerzeugnisse, das doch in den Augen von uns, die sich täglich im Web bewegen, so offensichtlich fehlgeleitet ist, trotzdem von den führenden Presseverlagen und ihren Redaktionen vorangetrieben wird.
Dabei ist die Antwort so einfach wie schrecklich: Die überwiegende Mehrheit der deutschen Journalisten hat ein simples, verzerrtes Bild vom Web und den Unternehmen darin. Dieses Bild ist überwiegend negativ bis maximal skeptisch und zeigt sich jedes Mal, wenn über Webdienste berichtet werden muss. Denn dieses Bild formt natürlich Berichterstattung über und Haltung zu allen Internetthemen.
Die deutsche Presse ist mehrheitlich auch nach Jahren nicht in der Lage, halbwegs objektiv über erfolgreiche, also große, in der Regel aus den USA kommende Webdienste zu berichten. Das lässt sich nur mit Vorurteilen gegenüber der Internet-Branche erklären.
Wenn dank eines Leistungsschutzrechts auf user generated content setzende Plattformen wie Instagram, Tumblr oder Twitter aus Deutschland verschwinden würden, weil sie der Lizenzzahlungspflicht nicht nachkommen wöllten, was wäre dann daran so schlimm? Das deutsche Volk würde damit als Nebeneffekt noch dafür beschützt, sich von diesen Diensten ausbeuten zu lassen. Und überhaupt, sind das nicht sowieso alles Klowände, die unserer Hochkultur eher schaden? Im besten Fall sind es Spielzeuge, auf die wir auch verzichten können, wenn der Preis der Erhalt unserer Presse (und, hoppla, wie passend, unserer Arbeitsplätze) ist.
Was wir viel zu lang in seiner Tragweite vielleicht nicht ernst genug genommen haben, ist eine täglich sichtbare Schere, die wir wie den Wald vor lauter Bäumen nicht wahrhaben wollten:
Die Webfeindlichkeit der meisten deutschen Journalisten, worin auch immer sie begründet sein mag, ist das größte Hindernis für Deutschland als Wirtschaftsstandort als auch als Gesellschaft auf dem Weg in ein 21. Jahrhundert. Diese Webfeindlichkeit ist in den letzten Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Probleme der Verlage nicht zurückgegangen.
Das geplante Presseleistungsschutzrecht ist die furchteinflößendste Folge dieser destruktiven Einstellung der deutschen Presse.
Aber wir können die Resultate auch an vielen anderen Stellen sehen.
Etwa daran, dass der Politik auch 2012 das Internet noch mehrheitlich egal war. Oder daran, dass die Rahmenbedingungen für Internetunternehmen von Datenschutz über Button-„Lösung“ im E-Commerce bis hin zu Cookie-Gesetzen (auf von Deutschland gesteuerter EU-Ebene) und Abmahnwahn dank Impressumswahn tendenziell eher schlechter statt besser werden. Und man kann es eben auch sehen an der schlicht falschen Berichterstattung en masse, wann immer ein Social-Web-Dienst seine ToS ändert, an die Börse geht oder Microsoft eine Studie veröffentlicht.
Wir haben keine angemessene Berichterstattung über diese Themen, weil die Expertise der damit beauftragten deutschen Journalisten so aussieht, dass sie mehrheitlich glauben, ein Webdienst, der darauf angewiesen ist, dass dessen Nutzer ihre Fotos hochladen, diese Fotos ohne Zustimmung der Nutzer an andere verkaufen wollen würde.
Zur Expertise der jeweiligen Journalisten zählt also nicht einmal grundlegende Logik.
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*Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Zu diesen zählen wie immer bei diesen Themen die Publikationen des heise-Verlags, welche sich schon immer wohltuend vom Rest der deutschen Presselandschaft abgesetzt haben.
Sascha Schünemann says
Hmm, die Reaktionen der Presse mag ja übertrieben sein. Aber es ist sicher kein deutsches Phänomen. Gawker, ZDnet, Cnet, NY Times und bestimmt einige weitere englischsprachige News-Portale berichteten vor den deutschen Kollegen, dass Instagram sich die Rechte sichert, Bilder zu verkaufen.
Ja, auch ich denke, dass die deutsche Presse in weiten Teilen netzfeindlich ist. Aber die Instagram-Sache ist kein gutes Beispiel für dafür.
a. john says
Ähm.. und wie ist das nun im Instagram? Eine kleine Klarstellung zu diesem Thema wäre hilfreich… von den anderen Journalisten hört man ja leider immer das Gleiche.
Marcel Weiss says
Guter Punkt. Ich glaube allerdings, dass es hier mehreres gibt, was hinein spielt. Neben den Vorurteilen etwa die Tatsache, dass man die US-Artikel ganz oft als „Vorlage“ benutzt.
Sowohl die deutsche Presse als auch die deutschen Techblogs agieren zu einem erschreckend großen Teil mehr als inoffizielle Übersetzer als als Experten in diesen Themen.
Lost In Translation 2.0.
Marcus Schwarze says
Deutsche Presse netzfeindlich? Halte ich für großen Unsinn.
Marcel Weiss says
Das wurde im vorherigen Artikel besprochen: http://neunetz.wpengine.com/2012/12/18/anderungen-der-tos-von-instagram-sind-halb-so-wild/
Leander Wattig says
Man liest auch sehr selten mal einen Beitrag neben all den Schauergeschichten, die natürlich immer gut ziehen, in dem einfach mal die Vorteile und Gewinne durch das Netz gefeiert werden. Sowas ist dann natürlich viel zu unkritisch – im Gegensatz zum Gegenteil.
tobau says
Das ist doch Quatsch. Natürlich verkauft Instagram Nutzerfotos, besser gesagt die Nutzungsrechte. Wenn ein Werbekunde Geld dafür zahlt das ein Foto eines Instagram Nutzer verbunden mit seiner Marke zeigen kann und wenn es nur im Instagram Feed ist, dann verkauft Instagram das Nutzungsrecht des Fotos. Ob es diese Nutzungsrecht überhaupt hat ist eine andere Nummer und das bringt den Instagram Nutzer in eine rechtliche Situation die abenteuerlich ist. Z.b. wenn auf dem Foto eine Person ist die nie die Zustimmung gegeben hat, in irgendeiner Weise kommerziell gezeigt zu werden, dann knallts an allen Ecken und Kanten. Die Änderung kollidiert mit so vielen unterschiedlichen Bereichen des Urheberrechts. Das geht so gar im amerikanischen Recht an den Baum.
Und schon allein die AGB Zustimmung ist ein Graus. Durch reines Öffnen der App hat man zugestimmt. Das ist ein absolute Katastrophe.
jensbest says
Sorry Marcel, aber du schreibst einfach groben Unsinn. Verschwörungstheorie Galore.
wenn eine Plattform, die vorher mit anderen Regeln viele Nutzer angelockt hat, diese nun dazu zwingt, Nutzungsrechte abzugeben, ist das – sehr höflich ausgedrückt – unredlich.
z.B. auf Flickr bestimmt der Nutzer selbst, welche Nutzungslizenz den Foto zugeordnet wird. alles andere wäre auch gegen den Urheber gerichtet.
Es gibt mit Creative Commons ein bereits gut entwickeltes Regelwerk, um das Teilen von Foto-Inhalten zu organisieren.
Die völlige Willkür mit der kommerzielle Werbe-Plattformen wie die Instagram-Mutter Facebook die rechte ihrer Nutzer behandeln ist nicht alternativlos.
es wäre zu wünschen, dass Blogger wie du guter ein wenig differenzierter herangehen würden, als die olle Kamelle “internethassende Journalisten“ auszupacken
Sascha Stoltenow says
„Die Webfeindlichkeit der meisten deutschen Journalisten (…) ist das größte Hindernis für Deutschland als Wirtschaftsstandort als auch als Gesellschaft auf dem Weg in ein 21. Jahrhundert.“
Entschuldigung, geht es nicht eine Nummer kleiner? Abgesehen davon, dass wir schon längst im 21. Jh. sind (und das ziemlich erfolgreich), ist weder Auftrag deutscher Journalisten, den Wirtschaftsstandort zu fördern, noch haben diese auch nur ansatzweise die Macht, die Zukunft zu verhindern. Die kommt nämlich so oder so. Und wenn ich mich entscheiden müsste, was ich absurder finde – Journalisten, die dumm Tüch über das Web, oder Blogger, die dumm Tüch über die Gesellschaft schreiben – so wäre das ein hartes Kopf an Kopf-Rennen.
Sascha Pallenberg says
Ja und nein… natuerlich sind die Titel ordentlich uebertrieben aber machen wir das nicht alle ein wenig (mensch ich hab in letzter zeit echt zu viel kreife gefuttert).
Heute habe ich mich von meinem Instagram Konto getrennt und das hatte vor allen Dingen auch den Grund, dass die heutigen Schlagzeilen mich erst einmal an diesen 1 Miliarden Dollar Quatsch erinnert haben.
1. Meine Fotos werden noch weiter fragmentiert
2. Ich mache nur scheiss Fotos von Gerichten, Straenden und dem Taipei 101
3. Die anderen auf Instagram machen ebenso beschissene Fotos
4. Ich will nicht, dass eines diese grausamen Fotos in einer Facebookkampagne auftaucht mit dem Titel: „Das geht besser – Wir zeigen ihnen wie man richtig fotografiert“ oder mein Foto in einer Empfaengnisverhuetungskampagne (ich weiss ich uebertreibe… aber ich denke die Richtung ist klar)
5. Im Gegensatz zu Facebook (mit aehnlichen TOS) hat es fuer mich keinen Nutzen
aber was viel schlimmer ist als all die „sie verkaufen meine Fotos“ Aufreisser, sind folgende Aenderungen:
Instagram will not be liable for any use or disclosure of any content you provide.
und vor allen Dingen:
you acknowledge that we may not always identify paid services, sponsored content, or commercial communications as such.
letzteres wird die FTC in der Luft zerreissen.
Im uebrigen hat darauf in der Tat kein deutscher Journalist hingewiesen, denn das waeren die wirklich Totschlagargumente.
Ja ich weiss, kostenloser Service, ich bin das Produkt blah blub. einige wissen es immer noch nicht aber ich glaube, dass viele dt. Journos da schon soweit ist.
Das Niveau hat sich in den letzten 2 Jahren erstaunlich veraendert und zwar zum Guten!
Guest says
Sorry Marcel, aber Du übersiehst bei Deinen Artikeln zu dem Instagram-Thema einen wichtigen Passus in den neuen TOS von Istagram, die ab dem 16. Januar gelten werden: „Instagram does not claim ownership of any Content that you post on or through the Service. Instead, you hereby grant to Instagram a non-exclusive, fully paid and royalty-free, transferable, sub-licensable, worldwide license to use the Content that you post on or through the Service […]“ (Nachzulesen hier: http://instagram.com/about/legal/terms/updated/ Abschnitt „Rights / Punkt 1)
Und genau dies gibt Instagram das Recht, hochgelandene Bilder an Dritte zu verkaufen, ohne das dies der weiteren Zustimmung durch den Nutzer bedarf oder dieser in irgendeiner Form an der Nutzung durch Dritte beteiligt werden muss.
Daher sind Überschriften wie die von der Kollegen der Zeit oder von heute.de absolut gerechtfertigt; zudem entsprechen die Artikel der Sachlage.
Desweiteren gibt es sehr viele Aspekte in Deinem Artikel, über die ich mich als Journalist, der bei einer größeren Tageszeitung gelernt hat und heute für ein reines Internet-Nachrichten-Angebot arbeitet, sehr ärgere – doch das führt zu weit und wird letztendlich philosophisch. Doch eine „Netzfeindlichkeit“ bei Journalisten herzuleiten, ist Quark. Glaube mir, es ist leider, leider, leider bei sehr sehr vielen Kollegen schlichtweg Unwissen über das Medium und seine Mechanismen. Das ist schrecklich und macht es in keiner Weise besser … Du ahnst nicht, wie oft ich daran bereits verzweifelt bin …
schwinaldo says
Ich finde den Artikel sehr passend. Kern der Diskussion ist nicht Instagram oder vermeintliche Änderungen in den ToS – sonder das Bild, das deutsche Medien von sämtlichen Angeboten im Web zeichnen. Dazu habe ich auch mal meine eigene Sicht der Dinge aufgeschrieben: „Instagram bereichert sich am Volk der Dichter, Denker und Bedenkenträger“: http://schwinaldo.de/instagram-bereichert-sich-am-volk-der-dichter-denker-und-bedenkentrager/
Guest says
Nachtrag: Auch die Aussage der deutschen Facebook-Sprecherin, welche die von Dir so geschätzten Kollegen von heise eingeholt haben, ist mir Vorsicht zu genießen. „Instagram ist nicht in dem ‚Fotoverkaufsbusiness‘. Alles andere ist Spekulation.“ Genau, „ist nicht“ – Gegenwartsform. Ein Dementi müsste heißen: „… hat keine Pläne in das ‚Fotoverkaufsbusiness‘ einzusteigen.“ Manager- und Presse-Sprech sind grundsätzlich auf die Goldwaage zu legen!
Kai Laborenz says
In Anlehnung an Ockhams Rasiermesser würde ich auch denken, dass es übertrieben ist, eine Art Komplott der deutschen Journalisten zu argwöhnen:
Unterstelle niemals Bösartigkeit, wo
DummheitUninformiertheit als Erklärung ausreicht.Markus Winkler says
Machst du es dir nicht ein bisschen einfach? Ich habe die „Debatte“ heute nicht ins Detail mitverfolgt. Aber haben nicht genügend US-amerikanische Medien und Blogs nicht exakt das selbe berichtet? Sollten diese, nach deinem Gleichnis, nicht weitaus ruhiger und ausgeglichener berichten?
Reinhard Haberfellner says
Es gibt doch für alle sowohl im Fall Instagram als auch im Fall FB eine klare und einfache Lösung : Sich in der App von den Freunden verabschieden , und den Account löschen ( und Bestätigung der Löschung fordern bei FB ) . Nur so lernt Herr Zuckerberg sich anständig zu benehmen.
Marcel Weiss says
Man kann alldem, was du schreibst, zustimmen und es trotzdem verdammen, wie eine Lüge über die ToS-Änderung von so vielen verbreitet wird, ohne nachzudenken. Das geht beides.
Marcel Weiss says
Ja, der identify-Punkt ist sehr eigenartig.
Marcel Weiss says
Nein, manchmal geht es keine Nummer kleiner. Der Auftrag von Journalisten wäre meines Erachtens auch, nichts offensichtlich Falsches zu verbreiten.
Marcel Weiss says
Das ist nicht das, was in den Artikeln mit Fotoverkauf impliziert wird.
Marcel Weiss says
Mehrheitlich? Nicht? Welche General-Interest-Publikationen, bei denen du nicht arbeitest, würdest du in diesem Bereich als ausgewogen ansehen?
Marcel Weiss says
„Und genau dies gibt Instagram das Recht, hochgelandene Bilder an Dritte zu verkaufen, ohne das dies der weiteren Zustimmung durch den Nutzer bedarf oder dieser in irgendeiner Form an der Nutzung durch Dritte beteiligt werden muss.“
Das ist nicht gleichzusetzen mit Intention. Warum steht oben im Artikel und im älteren Artikel zu TwitPic. ToS gehen mit UGC und dem aktuellen Copyright nicht anders. Edit: Hoppla, das steht natürlich nicht hier. Siehe den vorhergehenden Artikel.
Eva Kiltz says
In einem Punkt hast Du Recht: was fehlt ist das Corpus Delicti: der Ausschnitt aus den Änderungen, an dem man Anstoss nehmen kann (und sollte!) und eine Erläuterung dazu, WARUM. Das wäre guter Journalismus. Leider vermisse ich eine solche aufklärende Berichterstattung sowohl im klassischen Printjournalismus als auch in Blogs und Netzangeboten. So auch in Deinem Beitrag, der zwar konfrontativ ist, aber mit keinem Wort erläutert, warum die Printjournalisten falsch liegen könnten. So kommen wir nicht weiter.
Marcel Weiss says
Warum sie falsch liegen hatte ich im vorhergehenden Artikel erläutert: http://neunetz.wpengine.com/2012/12/18/anderungen-der-tos-von-instagram-sind-halb-so-wild/
Eva Kiltz says
Ah, Verzeihung, ich kam über Google+, den vorherigen Artikel hatte ich dort nicht gesehen.
Gast says
Hi,
Das die deutsche Presse beim Thema Leistungsschutzrecht einseitig kommentiert, ist klar. Da geht’s um ihre eigenen Interessen.
Prinzipiell sehe ich das Problem bei den klassischen Medien (bsp. Süddeutsche, Zeit) das dort schlicht das Wissen zu bestimmten Netzthemen fehlt. Ein gutes Gegenbeispiel ist hier sicherlich Heise, ist aber ein Fachverlag und dem Durchschnittsdeutschen vermutlich nicht so präsent wie FAZ, Spiegel oder Bild.
Meines Erachtens ist auch das Thema Datenschutz in Deutschland stärker im Bewustsein verankert wie das im angelsächsischen Raum der Fall ist. Daher gibts grad bei uns mehr (verbale) Schläge gegen Facebook, die da sicherlich die Spitze darstellen was das negative Image angeht.
Ein gut recherchierter Artikel benötigt zudem Zeit, und erzeugt damit entsprechend Kosten. Viele Redaktionen können sich sowas offensichtlich nicht mehr leisten, und dann kommen eben der faktenlage entsprechend nur halb komplette Artikel dabei heraus.