29. Sep. 2013 Lesezeit: 1 Min.

Googles 'Chefökonom' Hal Varian erklärt Mediendisruption

Hal Varian hat  gemeinsam mit Carl Shapiro mit dem Buch "Information Rules" 1998 einen der ersten Klassiker der Internetökonomie vorgelegt. Seit einigen Jahren arbeitet der ehemalige Professor nun als 'Chefökonom' für Google.

In Italien hat er vor ein paar Tagen in einer Präsentation noch einmal die aktuell stattfindende Mediendisruption erklärt. In Kurzform:

  • Die Zeitungsauflagen fallen seit langer Zeit. In den USA war der Auflagenhöhepunkt 1972. Das Internet ist nicht der Auslöser für die Misere, 'nur' ein weiterer Beschleuniger.
  • Für die Verbreitung von Nachrichten in Textform (und in jeder anderen Form) ist das Internet als Transportkanal Papier (und bei anderen Formen linearem Radio und Fernsehen) schlicht überlegen.
  • Tageszeitungen sehen sich einer immer größer werdenden Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der potenziellen Leser gegenüber. (Facebook, Twitter, Blogs, etc.)
  • Presseverlage haben nie mit den Nachrichten selbst Geld verdient, sondern über die Möglichkeiten, die aus der Bündelung entstanden sind, die online nicht mehr funktioniert. (Immobilienanzeigen stehen nicht neben Artikeln auf FAZ.net sondern auf Immoscout zum Beispiel.)

Mathew Ingram fasst die Punkte auf PaidContent.org noch einmal zusammen. Hier der in der Debatte so oft wiederholte wie ignorierte Punkt zur Entbündelung:

Varian also noted something that I and others have tried to argue for some time — that newspapers have never really made money from news, and so the idea that they can suddenly flick a switch and start charging for their news content online (or that some kind of “original sin” was created by not charging for it in the early days of the web) makes no sense. The news business was always cross-subsidized by classifieds and stock listings and the travel, section, Varian says, something media theorist Clay Shirky has also pointed out a number of times. That cross-subsidization doesn’t work as well online:

“Traditionally, newspapers made money from ads in the finance section, home and garden, automotive, entertainment, travel, classified and fashion sections. Why? Because that’s where advertisers could target readers interested in those subjects. But what sorts of ads can a newspaper show next to a “pure” news story on an earthquake in Haiti or a bombing in Baghdad? “Pure news” has very high social value to interested readers, but has low commercial value due to the difficulty of showing contextual relevant ads.”

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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