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Zweinull.cc möchte User auf kleinen Social Networks einschließen

9. Januar 2008 by Marcel Weiß 5 Comments

Gestern hatte ich darüber berichtet, dass Google, Facebook und Plaxo der DataportabilityGroup beigetreten sind. Ich war und bin begeistert. Es ist zwar erst ein kleiner Schritt, aber ein Anfang. In eine sehr wichtige Richtung. Soweit ich das sehen kann, stimmen mir da die meisten Techblogger zu.

Hatte ich auch nicht anders erwartet. Nun ist Martin von zweinull.cc allerdings der entgegengesetzten Meinung und hält Datenportatibilität für zum einen irrelevant und zum anderen für gar schädlich.

Diese Punkte, die ich für ausgemachten Unsinn halte, nehme ich jetzt mal auseinander. Man kann den folgenden Text auch als ein Plädoyer für Dataportability lesen:

1. Irrelevanz – Dataportability interessiert doch nur Nerds

Yeah? O Rly?

Die Realität sind hunderte Millionen Social-Network-User, die sich mit der Mitgliedschaft in einem, maximal zwei Netzwerken begnügen und niemals einen Gedanken daran verschwenden würden, dass die Möglichkeit, ihre Profildaten zu zahlreichen anderen Diensten transferieren zu können, etwas Erstrebenswertes wäre. Nur weil Obernerd Robert Scoble und sein Gefolge DataPortability als DAS große Ding verkaufen, bedeutet dies nicht, dass dies außerhalb der US-amerikanischen Tech-Zentren (und außerhalb der Wohn- und Arbeitszimmer deren internationalen Anhangs) auch so gesehen wird.

Aha. Das stimmt. Jetzt. Was aber nicht bedeutet, das keiner dieser Leute nicht gern die Möglichkeit wahrnehmen möchte, irgendwann mal eine andere Seite zu nutzen. Sagen wir in 10 oder 20 Jahren? Wenn doch mal was besseres kommt oder man nicht mehr mit der Ausrichtung der Seite klarkommt. Oder die Seite einfach mal Geld für vorher Kostenloses verlangen will und mit ihrem Vorgehen am Rande der Legalität arbeitet? Huh? Egal, ist eben alles weg? Interessiert niemanden? Frag Deine Millionen SN-Nutzer nach so einem Fall noch mal nach Datenportabilität.

Denn wie wär’s damit, dass solche Dinge auch Nichtnerds auf einmal interessieren wenn sie konkret selbst betroffen sind. Dass das uns Technikgeeks auffällt noch bevor wir in der Scheisse hocken, damit aber die einzigen sind, bedeutet nicht, dass das automatisch für Andere nicht relevant ist. Sie wissen es nur noch nicht.

Oder: Mit geringeren Barrieren zum Beitritt von Communities, nämlich wenn ich nicht immer wieder bei null anfangen muss, werden auch mehr Seiten genutzt bzw. ausprobiert (Dynamik, Wettbewerb belebt das Geschäft usw.). Auch von Nichtnerds, eben weil die technischen Barrieren sinken.

Abgesehen davon: Nutzt Du ein Onlinebookmarkingdienst, bei dem Du Deine Lesezeichen nicht exportieren kannst? Ein Onlinefotodienst, bei dem Du Deine Fotos zwar hoch- aber nichtrunterladen kannst? Nein? Warum sollte das dann bei Social Networks so sein?

 

2. Welpenschutz für kleine Netzwerke

Are you kidding me?

Der 2. Punkt in Martins Argumentation:

Meiner Ansicht nach würde Interoperativität am Ende die Starken begünstigen und die Schwachen benachteiligen. Dass Facebook, das derzeit angesagteste aller Social Networks, und Google[..] die Initiative unterstützten, erscheint logisch, müsste man sich jetzt und in naher Zukunft kaum sorgen machen, dass Nutzer ihr Sack und Pack nehmen und zu einem Konkurrenten gehen – ihr wisst schon, Netzwerkeffekte und so. Anders sieht das aber für all die kleineren Fische aus, die ihren Mitgliedern häufig nicht mal einen Link zum Löschen der Mitgliedschaft anbieten. Wie würde es denen wohl ergehen, wenn sie ihren Usern ermöglichten, persönliche Daten samt Kontakten problemlos zu einem anderen, möglicherweise viel besseren Dienst zu verfrachten?! Genau, sehr schlecht.

So fucking what?

Warum sollen die Nutzer Nachteile in Kauf nehmen, nur weil neue Startups es nicht schaffen, sticky zu werden? Was ist es mein Problem als Nutzer? Habe ich eine Verantwortung gegenüber den Startups? Ich bin hier auf der Seite der User (wie eigentlich immer). Gebt ihnen die Macht, nicht den Unternehmen.

Nebenbei: Wer seine Community nur halten kann, weil es ihr zu aufwendig ist zu wechseln, hat ganz andere Probleme, die durch das Fehlen von Datenportabilität nicht weggehen.

Noch was: Wann hast Du das letzte Mal ein neues Social Network gesehen, dass Dich nicht dazu auffordert, Deine Freunde einzuladen oder zu adden indem Du das Passwort deines Email-Accounts eingibst? Warum gibt es dieses gefährliche, äußerst dreiste Vorgehen und warum wird es das auch noch eine Weile geben? Weil Leute wie Du, Martin, gegen Dataportability und Lösungen wie OAuth polemisieren.

Überhaupt: Was erwartest Du? Artenschutz für Social Networks, die nicht den maximalen Nutzen ihren Usern bieten können? Perlease. Wer User/Nutzer/Kunden will, soll ihnen den maximalen Nutzengewinn bieten können, nicht die größten Barrieren für einen Wechsel zum Konkurrenten. Das ist Marktwirtschaft, Baby.

Ich sag es nochmal ganz klar: Es ist mir völlig egal, ob Unternehmen eingehen, weil sie nicht gut genug sind, that’s life. Aber wenn man hier schon die Möglichkeiten und Gefahren des Netzwerkeffekts erwähnt (die natürlich real sind, besonders für SNs): Nur eine webweit umgesetzte Datenportabiliät schafft genügend Nutzerdurchlässigkeit um Netzwerkeffekte abzuschwächen und qualitativ hochwertigen neuen(!) Seiten eine Chance zu geben. Und zwar auch in der Zukunft wenn bei den größten SocialNetworks jedes für sich Hunderte Millionen von Nutzern haben wird.

Und ernsthaft, Protektionismus braucht keine Sau.

 

Sorry Martin, aber so falsch hast Du noch nie gelegen.

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Filed Under: Social

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Reader Interactions

Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Markus says

    9. Januar 2008 at 19:26

    Ich sage nur noserub und punkt.

  2. Stefan says

    10. Januar 2008 at 11:37

    Wow, das ist ja ein interessanter Umgangston hier. Martin hat in einem äußerst sachlichen Artikel seine, wie ich finde höchst interessanten, Argumente dargelegt. Und nun wirfst du ihm hier vor, er würde polemisieren.
    Ein paar Zitate aus deinem Artikel: „Ausgemachter Unsinn“, „Protektionismus braucht keine Sau“, „Was erwartest Du? Artenschutz für Social Networks?“ – Also, wer polemisiert hier wohl?

  3. Marcel Weiß says

    10. Januar 2008 at 12:07

    Stefan:
    Zugegeben: harte Bandagen, ja. Weil ich die Meinung, Dataportability sei etwas nichtwünschenswertes, für kontraproduktiv halte. Wer der Meinung ist, es sei besser wenn die Leute ihre Emailaccountdaten bei jedem Anbieter eingeben, als dass dafür ein sicherer Standard geschaffen wird, weil ebenjener Standard schlecht für das Geschäft für Seiten ohne Mehrwert ist, der muss das aushalten können. Und ich denke, Martin kann das. :)
    Ich schätze ihn ja sehr und hoffe, dass er in dem Bereich seine Meinung irgendwann ändern wird. Und Diskurs muss sein. Auch wenn du teilweise recht hast, was den Ton angeht. Da habe ich mich etwas hinreissen lassen.

  4. Stefan says

    10. Januar 2008 at 12:32

    Die entscheidende Frage lautet doch: Wer profitiert davon? Da ich als Nutzer zusätzliche Features (mal ganz wertfrei formuliert) bekomme, profitiere ich. Aber brauche ich das auch? Würde ich heute von Xing nach LinkedIn wechseln wollen, wäre eine Funktion, die mich in LinkedIn mit meinen alten Xing-Kontakten verknüpft ganz nett. Nett, aber mehr auch nicht; revolutionär auf keinen Fall. Ganz anders liegt die Situation, wenn die kombinierten Microformats, OAuth und Co. ein komplett anbieterunabhängiges SN ermöglichen würden – aber genau das sehe ich in Dataportability nicht.
    Wie sieht’s auf der Anbieterseite aus? Ich glaube, für kleine Nischenangebote könnte das einen großen Schub geben, denn dann könnten Special-Interest-Gruppen aus den großen SN „gruppenweise“ in das Nischen-SN hineinschnuppern. Die großen SN könnten dadurch aber sogar eher stabilisiert werden.
    Aber ich fürchte, wir müssen uns hier überraschen wollen. Die Zukunft im Web zu erahnen ist schon schwer genug, wenn’s um so komplexe Dinge wie SN geht, wird’s vollends zu Kaffeesatzleserei. ;-)

  5. Marcel Weiß says

    11. Januar 2008 at 00:33

    Klar, was letztenendes dann aus der Workgroup kommt, weiß man nicht.

    Nett ist das aber alles nicht nur. Es geht ja auch darum, all die Daten die Du auf welchen Seiten auch immer einträgst, wieder rauszubekommen. Das mag Dir heute noch egal sein. Und auch morgen. Was aber in 20 Jahren? Wenn ein wichtiger Teil Deines halben Lebens auf einer Seite eingeschlossen ist. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber da hätte ich schon gern Kontrolle drüber.

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