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Warum gibt es keine neuen Innovatoren vom Schlage Googles?

15. April 2008 by Marcel Weiß 8 Comments

Das ist spot on:

Why aren’t there more Googles?

The answer’s very simple. Because every company that had the potential to be economically revolutionary over the last five years sold out long before it ever had the chance to revolutionize anything economically.

Think about that for a second. Every single one: Myspace, Skype, Last.fm, del.icio.us, Right Media, the works. All sold out to behemoths who are destroying, with Kafkaesque precision, every ounce of radical innovation within them.

Umair Haque über Venture Kapital und die strukturellen Probleme, für mögliche Innovationen im Netz (via hackr )

Wie ich schon im Artikel zur Umsonstkultur in einem Nebensatz angedeutet hatte: Hätte del.icio.us nicht an Yahoo! verkauft und anschließend einen damit verbundenen praktischen Entwicklungsstopp hingelegt, hätte es um ein Vielfaches größer und für die im Entstehen begriffene SocialMedia-Infrastruktur wichtiger werden können. Es wäre heute womöglich einer der zumindest mittelgroßen Player -Facebookliga etwa-. Stattdessen liegt das Potential in diesem Datenschatz brach. Seit Jahren.

Google legt so ein Verhalten übrigens bei seinen eigenen Übernahmen auch hin: Can you say Dodgeball? Oder seit der Übernahme durch Google wieder was von Jaiku gehört?

Der Anschluss an eine größere Organisation scheint für nahezu jedes Internetstartup unmittelbar zur Starre zu führen. Anschließend gibt es ab und an ein paar neue Features. Aber Innovationen sind von übernommenen Startups bisher nicht mehr gekommen. Die Regel bestätigende Ausnahme: Youtube und die im März gelaunchte API , die Youtube zum Onlinevideo-Infrastrukturanbieter macht.

Ich habe den Eindruck, dass genau das Ende der Entwicklung nach Übernahme das Facebook-Team rund um Zuckerberg verstanden hat. Zugegeben, sie sind mittlerweile auch in einer Position, in der sie es sich erlauben können. Aber Zuckerberg hat bekanntlich mindestens ein obszön hohes Angebot von Yahoo! seinerzeit ausgeschlagen.

Was wäre wohl aus del.icio.us geworden, wenn dessen Macher nicht so frühzeitig verkauft hätten?

 

Paul Graham hat in Antwort auf Haques Text ebenfalls einen seiner wie immer sehr lesenswerten Essays verfasst .

Er führt aus, dass auch die Google-Gründer durchaus verkaufen wollten. Nur keinen Käufer zum präferierten Preis fanden. Wie Facebook hatten sie mehr verlangt, als der potentielle Käufer bezahlen wollte und dann das Angebot abgelehnt. Graham sieht hier einen Hinweis auf eine wichtige Charaktereigenschaft für Gründer:

More likely the reason is that the kind of founders who have the balls to turn down a big offer also tend to be very successful. That spirit is exactly what you want in a startup.

Den wahren Grund, warum es keine Innovatoren in der Liga von Google in den letzten Jahren gegeben hat, liegt nach Graham eher bei konservativ eingestellten VCs und somit der fehlenden Finanzierung radikal neuer Ideen.

The reason there aren’t more Googles is not that investors encourage innovative startups to sell out, but that they won’t even fund them. I’ve learned a lot about VCs during the 3 years we’ve been doing Y Combinator, because we often have to work quite closely with them. The most surprising thing I’ve learned is how conservative they are. VC firms present an image of boldly encouraging innovation. Only a handful actually do, and even they are more conservative in reality than you’d guess from reading their sites.

Risikoaversion bei den Finanziers. Das leuchtet ein. Wer hätte schon gedacht, dass die simple Seite, die nichts weiter als die Suchmaske und ein paar wenige Buttons bot, sich in wenigen Jahren zu einem internationalen Konzern entwickeln würde, das mittlerweile selbst in Redmond kollektive Zitterorgien verursacht.

Abschließend zwei Zitate aus dem Graham-Text, die in Stein gemeißelt gehören:

Howard Aiken said „Don’t worry about people stealing your ideas. If your ideas are any good, you’ll have to ram them down people’s throats.“

und

The exciting thing about market economies is that stupidity equals opportunity.

Amen.

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Filed Under: Analysen

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Reader Interactions

Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Markus says

    16. April 2008 at 10:47

    Das letzte Zitat ist wunderbar.

    Ob del.icio.us gar so sehr unter Yahoo gelitten hat bin ich mir nicht so sicher, für mich ist das eher eines der Beispiele bei denen der Schlucker in der Folge recht wenig interveniert und/oder geblockt und/also den Dienst zerstört hat. Hier wundert mich eher, dass es Yahoo noch kaum verstanden hat, die Möglichkeiten die sich für sie ergeben anzudenken oder auszuschöpfen (i.e. nicht ads draufpappen, sondern die del.icio.us Daten irgendwie in die Suche hineinzufakturieren oä.)

  2. Norbert says

    16. April 2008 at 15:44

    Zur ursprünglichen Frage bzw. zum Titel des Eintrages:
    Wie innovativ ist Google wirklich? Soviel fällt mir da dann wirklich nicht ein. Google war bei seiner Suchmaschine innovativ. Zugegeben. Danach wurde nur zugekauft.

  3. Marcel Weiß says

    16. April 2008 at 15:52

    Markus: Ja, stimmt. Yahoo hat sich auch angenehm zurückgehalten. Bis heute muss man sich auf delicious nicht mit einer Yahoo-ID einloggen. Was für mich zeigt, dass Yahoo durchaus ahnt, was es da besitzt und deswegen die dortigen User nicht verschrecken will.
    Aber sonst: Weder eine Einbindung in die eigene Suche noch die del.icio.us-interne Suchfunktion wurden ausgebaut. delicious hätte den Suchmaschinenmarkt vielleicht ebenso aufmischen können wie Google.
    Diese Verschwendung einer einmaligen Möglichkeit zu sehen, schmerzt schon ein bisschen.

    Btw. Fred Wilson, der damals auch in delicious investiert hatte, sieht das ähnlich. Kurz vor dem Angebot und anschließenden Verkauf wollte man bei delicious noch die Möglichkeiten in Richtung verstärkt ausgebaute Suchfunktionen ausloten..

    –
    Norbert: Google hat die Suche und die Onlinewerbung revolutioniert. Beides Grundsäulen der Internetwirtschaft. Das kann man nicht klein reden.

  4. Norbert says

    16. April 2008 at 16:08

    Kann natürlich nicht klein geredet werden. Doch sind diese Dinge schon ein paar Jahre her.

  5. Marcel Weiß says

    16. April 2008 at 16:12

    Naja, ich bin ja eigentlich nicht der Google-Verfechter, aber trotzdem: GoogleReader, Gmail, Google Earth, Google Maps.. So eine Bilanz kann kein anderer großer im Internet agierender Konzern aufweisen.
    Außerdem wird der Such-Algorithmus laufend weiter entwickelt. Hinter den Kulissen allerdings, deswegen fällt das nicht so auf.

  6. Matthias says

    16. April 2008 at 19:28

    Ein weiteres Beispiel für Dienste, die vernachlässigt werden, sobald sie aufgekauft sind, ist Upcoming (auch von Yahoo übernommen worden). Eigentlich eine Tragödie wenn man sieht, was sich Yahoo da über die Jahre an Schätzen zugelegt hat – ohne daraus wirklich etwas schaffen zu können, das in der Summe mehr Nutzen und Wert bieten würde, als jeder einzelne Dienst für sich!

  7. creeper says

    19. April 2008 at 17:35

    Warum reden Google eigentlich alle immer schön. Was die mit ihrer vorhandenen Manpower anstellen ist schlichtweg ein Witz. Just my 2 Cents…

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  1. Wieso Geldgeber die innovativsten Startups unterschätzen - Beobachter Blog sagt:
    20. April 2008 um 13:33 Uhr

    […] Dilemma kürzlich beschrieben (”How to Fix Venture Capital”) und Marcel Weiß hat es aufgegriffen (”Warum gibt es keine Innovatoren vom Schlage […]

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