Bildblog über den Fake-Screenshot von Focus Online, in dem vom „Killerspiel The Sims“ die Rede war:
Es hätte also genug Gründe gegeben, skeptisch zu sein. Aber die Leute, die den Medien vorwerfen, unkritisch zu sein und nur aufzuschreiben, was ihnen in den Kram passt, waren unkritisch und schrieben genau das auf, was ihnen in den Kram passte: „fail“ eben.
Guter Punkt, aber viel zu harsch und undifferenziert vorgetragen. Es ist immer noch ein wesentlicher Unterschied, ob jemand, der dafür bezahlt wird, eine einminütige Google-Recherche unterlässt (lies: sehr, sehr viele deutsche Journalisten) oder ob jemand in seiner Freizeit (Blogger, Twitterer, Tumblrer, etc.) einen Screenshot weiterverteilt, ohne vorher die Typografie auf Fake-Hinweise zu untersuchen.
Sicherlich ärgerlich und es zeigt auf, dass Social Media natürlich nicht perfekt ist (was mWn nie jemand behaupt hat). Nebenbei zeigt der Bildblog-Artikel, als Teil des Systems, wie selbstbereinigend dieses System sein kann. Und vor allem: das selbstkritischer als die traditionellen Medien meist.
(Letztlich wird sich das System in weiten Teilen langfristig einpendeln: Derjenige, der aufgrund seines Beissreflexes oft auf Fakes hereinfällt, wird künftig weniger Retweets (hier als Beispiel) erhalten und damit künftig geringeren Einfluss auf die Verbreitung haben. In etwa so, wie die BILD von richtigen Journalisten nicht als ernstzunehmende Quelle betrachtet wird, weil sie zu viel Bullshit verbreitet, um ohne eigenen Aufwand zu wissen, was stimmt und was nicht. Oh, Moment..)
Kai says
Was man auch nicht vergessen darf: Meist sind Blogger und Twitterer später wenigstens so ehrlich und gestehen eigene Fehler hinterher auch ein (anders als die „etablierten“ Medien, die nur gezwungenermaßen irgendwann auf Nachdruck mal eine Richtigstellung veröffentlichen). Würde mich also nicht wundern, wenn der kritische Bildblog-Eintrag demnächst also trotzalledem überall verlinkt wird.