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Günter Krings (CDU): ‚Internetgemeinde. Das klingt schon nach Sekte.‘

7. April 2011 by Marcel Weiß 1 Comment

Vor kurzem fragte sich Leander Wattig, wer oder was die „Internetgemeinde“ sein soll, die oft von Verlagsvertretern oder Politikern benutzt wird, um ein bestimmtes Bild einer Menschengruppe zu zeichnen (und diese überhaupt erst abzugrenzen und zu definieren). Matthias Ulmer, Geschäftsführer des Eugen Ulmer Verlages und Vorstandsmitglied des Verlegerausschusses des Buchbranchen-Verbandes Börsenverein des Deutschen Buchhandels, antwortete ihm aus seiner Sicht in den Kommentaren:

Die Internetgemeinde ist ein Begriff wie so viele, etwa “die Konservativen” oder “die Jugend”, die “Traditionellen Milieus” oder “die Kleingärtner” etc. Wenn ich in diesem Sinne die Internetgemeinde beschreiben sollte, dann würde ich sie zwischen heise-online und gulli, zwischen den Piraten und Online Games verorten, natürlich einschließlich aller Blog-Autoren!

Ich glaube, das trifft das Verständnis der Internetgemeindeherbeiredner recht gut. Das Problem ist nur, dass diese Gruppierung von Menschen kompletter Unsinn ist. Denn während es durchaus Gemeinsamkeiten unter „den Konservativen“ (Tradition) oder „der Jugend“ (Alter) gibt, gibt es das bei Internetnutzern genau so wenig, wie es Gemeinsamkeiten unter Printlesern oder Fernsehzuschauern gibt. Niemand spricht von einer TV-Gemeinde. Zu recht auch. Die Nutzung von Tools führt nicht zwangsläufig in eine Gruppe von Menschen mit gleichen Werten. Spätestens seit der Wir-Wollen-Guttenberg-zurück-Gruppe auf Facebook sollte das auch dem letzten klar sein. Leander Wattig:

Ich vermute, dass viele Leute, die solche Begriffe verwenden, ein ähnliches Bild im Kopf haben. Das wiederum ist aus meiner Sicht ein Problem, welches sich in vielen Diskussionen rund um das Internet zeigt. Welchen Wert hat eine Abgrenzung danach, ob jemand bloggt? Wie aussagekräftig wäre es, von Briefschreibern oder der “Zeitschriftengemeinde” als sozialer Gruppe zu sprechen? Und wo fängt bloggen an – was ist mit Twitter oder Xing-Statusupdates?

Besonders interessant wird es, wenn dieses Konstrukt der „Internetgemeinde“ genutzt wird, um den darin unzulässig zusammengefassten Personen die Gruppierung selbst wieder vorzuwerfen. Eine neue Form des Zirkelschlusses:

Günter Krings, Vize-Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, meinte am gestrigen Mittwoch auf der Buchvorstellung von „Digital ist besser“, ich zitiere, ‚Netzgemeinde, das klingt schon nach Sekte‘. Das ist richtig, aber genau das ist das Problem mit diesem Bild, das schlicht nicht zutrifft. Auf diese Art wird es aber leichter, dem ‚Gegner‘ irrationale Argumentationen vorzuwerfen. Heise in seiner Zusammenfassung der Abendveranstaltung:

Krings hielt dagegen, dass Diskussionen in der Netzgemeinde sektenartige Züge angenommen hätten und dort von einer Freikirche zu sprechen sei. So werde etwa oft die Richtergenehmigung vor staatlichen Eingriffsbefugnissen „erhöht“, als ob damit eine „demokratische Weihe durch Handauflegung“ verbunden sei.

Wozu diese falsche Wahrnehmung des Webs führen kann, zeigt die groteske Abneigung der Hauptstadtpolitikjournalisten gegenüber dem Web. Etwas das 2011 schlicht ausgesprochen anachronistisch ist. Stefan Niggemeier dazu in der FAZ:

Hier rächt sich auch, dass Menschen, die viel im Netz unterwegs sind und Twitter oder Facebook benutzen, regelmäßig als „Internet-Gläubige“ oder „-Gemeinde“ bezeichnet werden – als handele es sich um eine Religion und nicht um Werkzeuge, die man nicht lieben oder vergöttern muss, um sie zu benutzen.

Ein Journalist sagte auf der Bundespressekonferenz treuherzig als Argument gegen die Benutzung von Twitter, er habe im Internet (!) herausgefunden, dass sich auf Twitter immer wieder Menschen als andere ausgäben. Erstaunlicherweise hat, nachdem der grüne Wahlsieger Winfried Kretschmann von einer Parodistin angerufen wurde, die sich als Angela Merkel ausgab, niemand gefordert, das Telefonieren aus Sicherheitsgründen einzustellen.

Wie es anders gehen kann, wenn man Tools und gar Marktchancen einfach als solche wahrnimmt, kann man in den USA sehen: Dort gründeten Hauptstadtpolitikjournalisten vor Jahren Politico, das erfolgreich der Washington Post Wasser abgegraben hat und heute eine nicht mehr wegzudenkende Größe im US-Politjournalismus ist.

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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  1. Die Woche im Rückspiegel – KW 14-2011 « kadekmedien's Blog sagt:
    8. April 2011 um 09:06 Uhr

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