Gunter Dueck über die Panikmache, Google&co. würden uns dumm machen, mit einem anschaulichen Beispiel:
Stellen Sie sich vor, man gibt Urwaldindianern, die mühselig von der Jagd leben, plötzlich Gewehre. Bum! Bum! Und schon ist genug zu essen da. Was tun sie nun den ganzen Tag? Sie könnten die Zeit auf Bauten oder Landwirtschaft verwenden und sich zu hohen kulturellen Leistungen aufschwingen! Oder sie verkaufen überschüssig erbeutetes Fleisch gegen Getränke und erinnern sich bei ihren Streitigkeiten an die Gewehre. Kurz: Ein solcher Einschnitt wie in meinem bewusst fiktiven Beispiel verlangt nach einer neuen Orientierung des Menschen und seiner Lebensform. Es hilft nicht, die Parole „Gewehre machen fett, träge und aggressiv“ auszugeben oder „Google macht dumm“. Mit dem Internet haben wir nun mehr, ja viel mehr als früher – und wir müssen nachdenken, welcher Segen darauf liegen könnte. Wie gestalten wir das Leben mit dem Internet, wenn das ganze Wissen der Welt auf einem Handy gespeichert werden kann?
Natürlich nehmen uns Werkzeuge Bürden ab und erlauben es uns damit, Dinge zu tun, für die wir vorher keine Zeit oder Energie hatten. Diese Erkenntnis ist ausgesprochen banal, was es um so erstaunlicher macht, dass man darauf hinweisen muss.
Wir brauchen zu der höheren Bildung (die uns mit dem Internet leichter fällt) nun auch das höhere Können, das Hochprofessionelle, mehr Empowerment zusätzlich zum Enlightenment. Wenn die Rezepte, die Fahrpläne, die Straßennamen getrost bei Google ausgelagert sein können, dann können wir die freiwerdende Hirnkapazität für Höheres einsetzen. Was könnte dieses Höhere sein?
Eine weitere Frage, der wir uns in Deutschland stellen müssen, ist, warum Schirrmacher und andere hierzulande eine Debatte führen können, die vom Gegenteil (wir verlieren etwas) ausgeht. Das es noch immer keine lauten Gegenstimmen gibt, sollte nachdenklich stimmen.
ysamjo says
yep, solche beispiele gilt es für die nächste cocktail-party parat zu haben :-) lustig hatte vor zwei tagen das selbe thema in meinem blog.