Gemeinsam mit Leander Wattig werde ich dieses Jahr wieder eine Session zu den entscheidenden wirtschaftlichen Fragen machen, die unsere Zeit prägen.
Dieses Jahr: Wie überlebt mein Unternehmen die Disruption unseres Geschäftsmodells? | re:publica 2012:
Die Digitalisierung der Wirtschaft stellt immer mehr Unternehmen vor existentielle Fragen: “Wie verändert sich unsere Aufgabe als Unternehmen? Und welche Aufgabe haben wir bisher eigentlich für unsere Kunden erledigt? Wie gestalte ich zudem den Übergang zu neuen Geschäftsmodellen wirtschaftlich erfolgreich?”
Mit der Digitalisierung fallen bei vielen wirtschaftlichen Prozessen Barrieren weg, die vorher als gegeben angenommen wurden. Vieles, was vorher mit Kosten verbunden war, ist heute nahezu bis komplett kostenfrei realisierbar. Was vorher dank Transaktionskosten unmöglich war, ist heute die Grundlage für Disruptionen ganzer Branchen.
Dank dieser Veränderungen stehen nicht selten Unternehmen vor der unschönen Tatsache, dass das, womit sie heute Geld verdienen, auf einmal nicht mehr in dieser Form gefragt ist. Um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden oder gar nicht erst in diese Lage zu kommen, ist es sinnvoll, sich losgelöst von Tagesgeschäft und dem “Das haben wir immer schon so gemacht.” ganz grundlegend zu fragen, was das Bedürfnis ist, welches man als Unternehmen befriedigt, bzw. welches Problem man für seine Kunden löst. Hat man diese einfache, aber ausgesprochen schwierige Frage beantwortet, kann man sich anschließend Gedanken machen, wie die Erfüllung dieser Aufgabe nicht nur, aber auch im Digitalen erfolgreich gelöst werden kann und wie der Übergang von alten zu neuen Geschäftsmodellen erfolgreich gestaltet werden kann.
Anschließend an ihre Session vom letzten Jahr zu “Erfolgversprechenden Geschäftsmodellen im Filesharingzeitalter” wollen Leander Wattig und Marcel Weiß dieses Jahr gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, welche Aufgaben ihre Unternehmen tatsächlich wahrnehmen und wie sie den Übergang ins digitale Zeitalter organisieren. Ausgehend von Praxisbeispielen und allgemeinen Überlegungen soll eine offene Diskussion stattfinden, in der die Teilnehmer aus der gedanklichen Vogelperspektive einen besseren Blick auf übergeordnete Zusammenhänge gewinnen.
Der grobe Ablauf wird ungefähr so aussehen:
Ich werde einen kurzen Vortrag zu Disruptionen halten. Wer auf der Exceed Konferenz im März war, weiß wo die Reise hingehen wird. Anschließend werden Leander Wattig und ich ein paar Beispiele vorstellen und zur Diskussion mit dem Publikum überleiten, die mindestens die Hälfte der Veranstaltung ausmachen soll.
Wann und wo: 3. Mai, 16:15 Uhr, Stage 3.
Wie ich gehört habe, wird der uns zugeteilte Raum dieses Jahr sogar Platz bieten.
Peter Böckmann says
Vorhin bei CNBC schien der Schwerpunkt „disruptive by design“ zu sein. Evtl finden sich in diesem Zusammenhang nette Texte und Argumentationshilfen.
Sir Richard Branson aus einem Flugzeug zugeschaltet mit irgendwas wie „crash their business“ oder jetzt der Chefdesigner von Dyson (die mit den Staubsaugern) und vor Branson irgendwas mit „disrupt or be disrupted“ (oder so ähnlich) ich glaube mit jemanden von Stanford.
Branson, Aldi und Fielmann sind Milliardäre mit Allerwelts- oder sogar Extra-Preisgünstig-Produkten geworden. Die Standardbeispiele wie Apple oder das Beispiel Dyson sind ja eher hochpreisige Produkte wo man länger für sparen muss. Jeder Manager muss erkennen, das die Disruption auch ihn erreichen kann, wenn der Zeitungsabonnent einen 60-Euro-Hugendubel-Reader hat und der SmarTV jede Mediathek im Browser anzeigen kann. Die Hausfrau per Web am TV erreichen ist ein gigantisches Potential und keine Bedrohung. Optionen müssten Manager erkennen, statt nur Kohle zu verbrennen. Erfolgreiche Realwelt-Beispiele können das verdeutlichen. Die Frage ist halt welche Beispiele ein Klick im Kopf bewirken.
Und das viele IT-Projekte ständig scheitern ist kein Grund, nicht von
Disruption bedroht zu sein. Fachgeschäfte vs. Internethandel sind so ein
Beispiel.
Noch etwas: Hier wird zu oft die physische Wirtschaft vergessen. Oder auch Dienstleistungen.
Früher hat den Shop in der Kleinstadt keiner gefunden und man musste am Marktplatz zusammenkommen. Dann kamen Zeitungen mit Kleinanzeigen. Später Radio was man sich nicht leisten konnte und dann Lokal-Radio wo die örtlichen Bäckerei-Ketten und Optiker Werbung schalten können. Neckermann hat die gedruckten Kataloge wohl letzte Woche aufgegeben. Die Reachability ist heute oft viel billiger möglich. Aber in Anlehnung an ich glaube eines Deiner anderen Postings: Kataloge am SmarTV oder Weltbild-EReader oder PAD funktionieren vielleicht erst wirksam, wenn Apple zeigt wie man es richtig macht. Amazon und Ebay sind keine Usability-Kings und deutlich optimierbarer.
Gigalocal wäre auch so ein Disruptor und Aktivierungs-Barrieren-Verringerer (aka Katalysator) aka Eintrittskosten-Minderer für Klein-Arbeiten („Tagelöhner“). Mit Bewertungs-System und direkter Anbindung ans Finanzamt würde es ungenutzte Potentiale heben.
Peter Böckmann says
aaa