Christian Jakubetz beschreibt auf Carta die Situation der lokalen Tageszeitungen in Nürnberg:
Der Verleger ein Patriarch im positiven Sinne, die Verlage als Familienunternehmen, die nach außen hin weitgehend hermetisch abgeriegelt waren, und in die man als Außenstehender auch nicht recht reingekommen ist. Wer etwas werden wollte bei den NN oder der NZ, der musste sich klassisch hocharbeiten, berichten Insider. Frisches Blut von außen? Brauchte man nicht.
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So einfach ist das mit dieser Medienkrise also aus Sicht der Gewerkschaft: Der Verleger muss sich halt nur mal seiner verdammten Verantwortung stellen — und als besten Grund dafür nennt man ihm die Tatsache, dass die Mitarbeiter voll motiviert seien. Soviel argumentative Einfallslosigkeit muss man auch erst mal hinbekommen.
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Dabei ist die Lage, in der die drei Tageszeitungen in Nürnberg nunmehr stecken, kein Zufall. Und auch nicht das Ergebnis einer kurzfristigen Entwicklung. Und auch nicht ein singuläres Ereignis. Nur zeigt sich in Nürnberg sehr schön das Dilemma, wenn auf allen Seiten die “old school” das Sagen hat.
Schön typisches, trauriges, Fallbeispiel.
Viele Jahre später passiert in Deutschland nun das, was wir bereits in den USA beobachten können. Dort sind die Werbeeinnahmen der Printpresse aktuell auf den Stand von 1950 zurückgefallen.
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