28. Juni 2013 Lesezeit: 1 Min.

GEMA: Schuld an unserem Ruf sind die hohen Marketingbudgets der anderen und Twitter

Ursula Goebel, seit ca. einem Jahr Pressesprecherin der GEMA, sprach auf der C'n'B Köln über die Kommunikationsstrategie der GEMA.

Lothar Scholz berichtet im Musikmarkt:

Mit hohen Marketing-Budgets ausgestattete Verhandlungsgegner wie Google und DEHOGA tragen zur Meinungsmache bei. In einem Tweet werde beispielsweise behauptet, dass die GEMA Videos auf Musikvideos sperre und fürs Clubsterben verantwortlich sei. In 140 Zeichen das Gegenteil zu erklären mit einem Verweis aufs Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (31 Zeichen), sei nicht zu schaffen.

Man benötigt keine hohen Marketing-Budgets für Tweets. Außerdem machen DEHOGA und Google meines Wissens nach keine Werbung gegen GEMA. Dass die Google-Tochter YouTube entscheidet, welche Nachricht agezeigt wird, wenn ein gesperrtes Video nicht angezeigt werden kann, ist ungünstig für die GEMA aber eben eine Tatsache. (Webdienste haben immer auch eine gewisse indirekte Publikationsmacht.)

Vielleicht liegt das Problem der GEMA aber auch an anderer Stelle:

Das Meinungsbild ändern könnten aber die Urheber. „Sie sind die einzigen glaubwürdigen Vertreter für das, was wir tun“, so Goebel. Die logische Konsequenz: „Wir müssen die Urheber sprechen lassen!“ Das ist aber gar nicht so leicht. Für die vor einem Jahr gestartete Image-Kampagne „Musik ist uns was wert!“ konnte kein Künstler gefunden werden, der sich auf den Plakaten abbilden lässt.

Wer glaubt, dass das Image der GEMA, das so schlecht ist, dass sich kein Künstler für sie abbilden lassen will, einzig auf die hohen Marketingbudgets der 'Gegner' und die 140-Zeichen-Beschränkung auf Twitter zurückzuführen ist, wird an der Situation nichts ändern.

Zur neuen Strategie der GEMA zählt laut Goebel auch, die Urheber besser über die Ziele und das Vorgehen der GEMA zu informieren. Eine bessere Aussenkommunikation, die etwa auch die Motivationen hinter Tarifänderungen verständlich kommuniziert, wäre sehr zu begrüßen, dürfte damit aber nicht gemeint sein.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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