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Paper und co.: Facebook entbündelt sich mit mobilen Apps selbst

4. Februar 2014 by Marcel Weiß Leave a Comment

Facebookpaper

Facebook hat gestern mit Facebook Paper seine bereits seit Juni 2013 von Gerüchten begleitete, an Flipboard angelehnte App in den USA veröffentlicht. Wie   vorher vermutet („Facebooks Flipboard-Klon könnte die mobile Neuerfindung des Newsfeeds sein“) handelt es sich mit Paper weniger um eine mobile Nachrichtenapp und mehr um die Neuerfindung des Newsfeeds für den mobilen Kontext und konzentriert sich auf einige wesentliche Features. Martin Weigert auf netzwertig.com:

Paper bietet Zugriff auf den Newsfeed, den Messaging-Bereich, auf Benachrichtigungen und Kontaktanfragen, sowie nach einem Swipe und damit etwas versteckt auf das eigene Profil, die Suche, die Liste der abonnierten Pages sowie den Publisher (zum Veröffentlichen von Einträgen). Was im Gegensatz zur herkömmlichen mobilen Facebook-App fehlt, sind ausführliche, stetig präsente Navigationselemente (Status, Foto, Check-in, Anfragen usw), Events sowie die Verwaltung von Apps.

Paper ist vorerst nur in den USA verfügbar, weil die App neben den Feedeinträgen auch per Algorithmus und von Kuratoren ausgewählte Inhalte anzeigt. Das schränkt den internationalen Rollout ein. Ob das sinnvoll ist, kann man getrost bezweifeln. Paper wäre auch ohne das zusätzliche Kurationselement eine sinnvolle Erweiterung des Facebook-Angebots.

Tatsächlich dürfte die Kuration von Inhalten, die nicht aus dem eigenen Facebook-Bekanntenkreis (vulgo ‚Social Graph‘) kommen, eher irritieren als erfreuen. Dieses Distinktionsmerkmal gegenüber der Hauptapp könnte auch aus einer Unsicherheit bei Facebook entstanden sein, um die Apps besser von einander zu unterscheiden. Es wäre nicht überraschend, wenn die Kuration von Inhalten wieder fallen gelassen oder stärker an den Rand gedrängt wird.

Paper selbst bekommt glühende Reviews von der Fachpresse. Das überrascht nicht, wenn man sich das Team hinter Paper anschaut:

[Mike Matas, Lead Designer der App] is a UI wunderkind who was hired by Apple at age 19. There he was responsible for shaping the look of a staggering number of applications, from the first Photo Booth app for OS X to the camera, photos, maps, and settings interfaces for the original iPhone. After that he helped create the UI for the Nest thermostat. With his start-up Push Pop Press, Matas tried to solve the vexing problem of incorporating multimedia and interactivity into digital books without losing the essential simplicity of the real thing. Facebook acquired it in 2011.

Wichtiger ist allerdings, dass Paper nach dem separaten Facebook Messenger und Instagram/Camera der dritte Schritt des Social-Network-Riesen ist, sich selbst im mobilen Sektor zu entbündeln. Ich hatte über diese Strategie, die sich bereits seit der Messenger-App abzeichnete, vor einigen Tagen nachgedacht:

Facebook Home, die erwartungsvolle Android-Integration, hat bis jetzt nicht so gezündet wie gehofft. Gleichzeitig haben Instagram, mittlerweile selbst ein Facebook-Produkt, und Whatsapp und Co. Facebook im mobilen Sektor Stück für Stück entbündelt.

Facebook wäre dumm, wenn es diese Entbündelung nicht ernst nehmen würde. Der Hauptapp weitere spezialisierte Apps an die Seite stellen, erscheint sinnvoll und könnte langfristig auch strategisch interessante Perspektiven für Facebook eröffnen.

Kurz darauf wurde der Plan Facebooks bekannt, auf einzelne Apps statt auf eine App für alles zu setzen und 2014 weitere mobile Apps zu veröffentlichen. Facebook-CEO Mark Zuckerberg war im earnings call diesbezüglich recht direkt:

As CEO Mark Zuckerberg said on today’s earnings call “One theme that should be clear from our work on products like Messenger, Groups and Instagram is that our vision for Facebook is to create a set of products that help you share any kind of content you want with any audience you want.”

Nach der Herauslösung der Chat-Funktion aus der Hauptapp in die separate Messenger-App hat sich laut Zuckerberg im earnings call die Nutzung um 70 Prozent erhöht. Ein Zeichen, dass die Strategie separater Apps richtig zu sein scheint.

Facebook hat für die App-Strategie auch organisatorisch umgebaut und mit den Facebook Creative Labs eine Struktur für kleine, unabhängige, fokussierte Teams geschaffen, die an neuen Apps bauen können. Paper ist das erste Ergebnis der Labs.

Das Spannende daran ist, dass Facebook aggressiv auf die Herausforderung durch den Wandel vom Desktop-Web hin zum mobilen Web reagiert. Es geht nicht nur offensiv das eigene Produkt an sondern schafft auch intern die Voraussetzungen, schneller auf die neuen Herausforderungen antworten zu können.

Ebenso wie Google erfindet sich Facebook vor unseren Augen für die Smartphonewelt neu.

Facebook ist, das wird nun dank der App-Strategie intern wie extern deutlich, weniger Website sondern ein Gefäß für Datenströme.

Mit einer erfolgreichen Suite an Apps, die von den Facebookschen Datenströmen angetrieben werden, könnte Facebook mittelfristig auch eine bessere Antwort auf die Frage finden, was die eigene Position in der mobilen Welt ist und sein kann. Die Antwort könnte, erneut, Google nicht schmecken. Während Google Systemfunktionen in Android zu für die Hardwarehersteller installierpflichtigen Google-Apps umwandelt, wäre es für Facebook nur der nächste Schritt die Funktionen hinter den dedizierten Apps auch als integrierbare Systemfunktionen für forkwillige Androidhersteller anzubieten. In Verbund zum Beispiel mit einer Kartenapp von Nokia Here könnte das dafür sorgen, dass Google die Androidherrschaft entgleitet.

Facebook bleibt mit seinen 1,25 Milliarden aktiven Nutzern die Wild Card im Kampf der mobilen Plattformen.

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Filed Under: Analysen, Facebook, Mobile Plattformen

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Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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