Wie Bloomberg berichtet, haben sich der chinesische Suchriese Baidu und die P2P-Transportplattform Uber für den Bieterkampf um Nokias Kartendienst zusammengeschlossen. Baidu setzt bereits außerhalb von China auf Nokia HERE.
Eine weitere starke Gruppe formiert sich rund um das (ebenfalls chinesische) Tencent.
Das Konsortium deutscher Automobilhersteller rund um Audi, BMW und Daimler, das ebenfalls an Nokia HERE interessiert ist, dürfte zunehmend schlechte Chancen haben, den Zuschlag zu bekommen.
Das ist durchaus keine schlechte Neuigkeit. Auf der einen Seite brauchen die Hersteller für jede Softwareaufrüstung des vernetzten Automobils Kartenmaterial und dafür für strategische Sicherheit bevorzugt eigene Karten. Aber auf der anderen Seite hat es in der Wirtschaftsgeschichte noch kein einziges Mal ein Konsortium gegeben, das erfolgreich eine Softwarebasis gegen einzeln agierende Unternehmen etabliert hat. Kartenmaterial in guter Qualität aufzubauen und zu warten, ist keine leichte Aufgabe. Erschwerend kommt hinzu, dass Automobilhersteller kaum Kernkompetenzen in der Softwareentwicklung haben. (Wiederum auf der anderen Seite testet gerade Daimler einen selbstfahrenden LKW.)
Was auch immer die die deutschen Hersteller für Nokia HERE bereit sind auszugeben, es wäre wohl hinausgeworfenes Geld.
Wer den Zuschlag für Nokia HERE nicht bekommt, kann notfalls immer noch bei TomTom zuschlagen, das aktuell weniger als 2 Milliarden US-Dollar an der Börse wert ist – und damit auch nach leichtem Kursanstieg immer noch günstiger zu haben sein wird als Nokias Kartendienst.
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