Marcus Schwarze von der Rhein-Zeitung:
Ein Jahr ist die Einführung der scharfen Bezahlschranke auf unserer Website Rhein-Zeitung.de her – Zeit für eine Bilanz.
Die erste wichtige Nachricht: Die Zahl der registrierten Kunden ist von 30.761 im vergangenen Januar auf 35.893 im Januar 2016 gestiegen – ein Plus von 16,7 Prozent. So viele Abonnenten unserer Printausgabe, des E-Papers oder Einzelkäufer haben sich eine Kennung zugelegt, um Rhein-Zeitung.de zu nutzen. (..)
Die zweite wichtige Nachricht: Die Zahl der Jahrespässe zur alleinigen Nutzung von Rhein-Zeitung.de stieg von 286 auf 586. (..)
Wir haben in einem Jahr ein Viertel an Visits verloren – und doch nur 12,6 Prozent beim Umsatz mit Werbung eingebüßt. Gleichzeitig stieg der Umsatz mit Content (also über alle in der Tabelle genannten Kennzahlen hinweg) innerhalb eines Jahres um 44,1 Prozent.
In der Summe ergibt sich ein Plus von 5,1 Prozent beim Digital-Umsatz, auf jetzt 2,027 Millionen Euro. Damit finanziert man noch keine 140 Redakteure starke Redaktion. Aber für ein paar Online-Spezialisten, Server und Laptops kommt schon mal Geld zusammen.
Das sind keine schlechten, aber auch noch keine nachhaltigen Zahlen.
Diese Erlösänderung wird ohne Produktänderungen und Prozessänderungen niemals ausreichen, um die Rhein-Zeitung langfristig digital tragfähig zu machen.
(Aber das ist auch die Krux der Branchendebatte zum Medienwandel: Sie beschränkt sich auf die Erlösseite, die ein wichtiger Aspekt, aber bei weitem nicht der einzige ist.)