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Warum der Newsfeed von Facebook nicht zugunsten von Medien reguliert werden kann

30. Juni 2016 by Marcel Weiß 8 Comments

Facebook-Logo

Vor einem Jahr war ich in einem Workshop einer Landesanstalt für Medien. In diesem Workshop wurde unter anderem diskutiert, was die zukünftige Rolle einer Landesmedienanstalt in Zeiten von Facebook und Snapchat sein kann. Wie können beispielsweise öffentlich-rechtliche Medien gefördert und eine Medienvielfalt sichergestellt werden?

Es ist einfach, auf den Newsfeed von Facebook zu schauen, die Bedeutung dessen für die Verbreitung von Medieninhalten zu erkennen und zu dem (voreiligen) Schluß zu kommen, dass hier regulierend ein ausgeglichenes Ergebnis sichergestellt werden muss.

Ich warf während der Diskussion eine Frage in den Raum, die niemand beantworten konnte. Das an sich ist nicht problematisch. Wir befinden uns hier in jeder Hinsicht auf Neuland. Bedenklich finde ich, dass ich diese Frage seit Jahren in diesbezüglichen Debatten von niemandem gestellt, geschweige denn beantwortet sehe.

Man muss den Facebook-Algorithmus als eine Antwort auf ein Nullsummenspiel verstehen: Wir alle haben begrenzte Zeit pro Tag, die wir für Medien aufwenden. Ob diese Zeit 30 Minuten oder 3 Stunden beträgt, spielt keine Rolle. Facebook, wie jeder Anbieter von Unterhaltung davor und danach, will die Facebook zukommende Zeit bestmöglich nutzen. Die wenigsten können alle Facebook-Updates (oder Tweets in der Timeline zum Beispiel) lesen. Facebook will seinen Nutzern das (im Rahmen der Erlösströme) bestmögliche Ergebnis liefern.

Das heißt, wir haben eine begrenzte Zeit, in der Facebook die „bestmögliche“ Zusammenstellung des Newsfeeds reinpackt.

Das heißt im Umkehrschluss auch, dass jeder Art von Updates, die höher priorisiert werden, eine Gruppe von Updates gegenüberstehen muss, die herabgestuft werden, die nach unten und außer Sichtweite rutschen.

Meine Frage an die Vertreter der Landesanstalt für Medien lautete: „Wollen Sie eine Regulierung, die Inhalte öffentlich-rechtlicher Medien höher einstuft auf Kosten von, sagen wir, Urlaubsfotos von Freunden?“

Dass beides in einen Topf zusammenfällt und gegeneinander abgewogen werden muss, ist nicht optimal, aber das ist die heutige Realität mit Facebook.

Es gibt keine klare Antwort auf diese Frage (auch deshalb verschiebt Facebook regelmäßig die Einstufungen), aber man muss sie mitdenken vor den aktuellen Änderungen im Facebook-Newsfeed.

heise:

Facebook hat am Algorithmus geschraubt, der für die Auswahl und die Anordnung von Postings in den Timelines seiner Nutzer zuständig ist. Das soll den Einträgen von Freunden und Familienmitgliedern wieder mehr Gewicht geben, kündigte Lars Backstrom, Engineering Director bei Facebook, am gestrigen Mittwoch an.(…)

An erster Stelle stehen Familie und Freunde. Erst danach soll die Timeline den Nutzer informieren und unterhalten. Die Änderungen können also zur Folge haben, dass Inhalte von Medienunternehmen weniger sichtbar werden.

TechCrunch:

The company is publishing a formal “News Feed Values” document that details how it decides what shows up in your feed — a common question amongst users.

Those core values are that friends and family come first, that the feed should inform and entertain, that Facebook is a platform for all ideas, that authentic communication beats spam, that you have the controls to hide or highlight what you want, and that Facebook will keep iterating to improve the experience.

Facebook is also making a feed ranking change today that literally puts its primary value that “Friends and family come first” into practice. The News Feed will now show posts from friends higher up in the feed than posts from Pages like news outlets. Pages should expect a decline in reach and referral traffic, especially if they rely on clicks directly to their posts rather than re-shares by their followers.

Facebooks Ziel ist, wenig überraschend, seine Nutzer glücklich zu machen. (Nur wenn diese auf Facebook sind, können sie Werbung auf Facebook sehen.) Ob diese Nutzer Partyfotos von Freunden oder Medieninhalte ansehen, ist Facebook selbst relativ gleich. (Abgesehen von der Tatsache, dass Facebook nicht wirklich die Frontpage des Internets sondern ein Social Network sein will. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.)

Hauptsache, die Nutzer sind auf Facebook und kommen gern zurück.

TechCrunch:

But in reality, Facebook’s goal first and foremost is to create a feed that keeps people satisfied — both quantitatively in terms of the volume of their engagement measured in clicks and time spent, but also qualitatively according to surveys it’s constantly serving to a sample of users.

Man kann Facebook schwerlich diese Umgewichtung zugunsten von Kommunikation unter Freunden und Familie vorwerfen.

Man kann diese Gewichtung zugleich auch nicht regulatorisch umwerfen und den Facebook-Nutzern ihre Freunde auf Facebook „vorenthalten“.

Gleichzeitig wirft diese Entwicklung auch die Frage auf, welche Auswirkungen das auf eine Öffentlichkeit hat, in der Medien und Publikum zunehmend über Facebook zusammenfinden.

Niemand hat gesagt, dass Medienwandel einfach wäre.

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Filed Under: Analysen, Facebook, Medienwandel, Vernetzte Öffentlichkeit

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Lukas Leander Rosenstock says

    30. Juni 2016 at 12:19

    Man kann es auch so betrachten: Wenn Facebook private Inhalte stärker
    priorisiert geht das zu Lasten der viralen Distribution von
    Medien-Inhalten was wiederum die Anbieter von Medien-Inhalten mehr zu
    Sponsored Posts greifen lässt was dann für Facebook auch finanziell
    interessant ist.

  2. Marcel Weiss says

    30. Juni 2016 at 12:23

    So um die Ecke gedacht werden Geschäftsmodelle und Erlösströme nicht. (Das ist ja einen Schritt von einer Verschwörungstheorie entfernt.)
    Zusätzlich dürfte die Medienbranche mit bezahlter Werbung für die eigenen Inhalte die Nadel bei Facebook kaum bewegen. Da sind mobile App-Install-Ads zum Beispiel eine andere Hausnummer.

  3. Lukas Leander Rosenstock says

    30. Juni 2016 at 13:16

    Ich meine ja nur dass das bei vielen Facebook-Seitenbetreibern so
    ankommen wird die sich ja häufig genug über mangelnde / sinkende
    Reichweite beklagen.

  4. hackr says

    30. Juni 2016 at 14:49

    die ganze debatte würde überflüssig, wenn facebook eine rudimentäre personalisierung des algorithmus erlauben würde. skurrilerweise ist das vl. das einzige, was g+ quasi richtig gemacht hat, da konnte man ja per circle festlegen, wie viel man davon sehen will.

  5. Marcel Weiss says

    30. Juni 2016 at 15:01

    Ja sicher, man bezieht immer alles auf sich selbst, besonders wenn man Medienmacher ist. ;)
    In der Medienbranche ist, relativ zum gesamten Werbemarkt, kaum Geld für Facebook.

  6. Marcel Weiss says

    30. Juni 2016 at 15:03

    Hmm, bin nicht sicher ob das nicht ein Plazebo wäre, gemessen an der Macht des Default.
    Btw. es gibt Listen auf Facebook, die man selbst anlegen kann. Einige Listen werden sogar automatisch erstellt. Die Einträge in den Listen sind chronologisch.
    Das Listen-Feature auf Facebook ist genau so beliebt wie das Listen-Feature auf Twitter. :)

  7. hackr says

    30. Juni 2016 at 15:27

    ja klar, aber es würde halt jenen die entscheidungsfreiheit offerieren, denen das wichtig ist, und alle anläufe bzgl. einer regulierung hätten ein deutlich dünneres argument.

  8. Marcel Weiss says

    30. Juni 2016 at 15:29

    In einer rationalen Welt ja, in unserer Welt maximal marginal.

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