Die große hypothetische Regulierungsfrage bleibt, wie viele Nutzer Facebook heute erreichen würde, wenn sie Whatsapp und Instagram nicht hätten übernehmen dürfen.
Facebook.com muss in Europa weiterhin einen leichten Rückgang der täglich aktiven Nutzer (DAU) hinnehmen; in Nordamerika geht es schon fünf Quartale seitwärts. Doch Eigentümer Facebook, Inc., hat noch andere Massendienste: Instagram, Messenger und Whatsapp. "Mehr als zwei Milliarden Leute nutzen mindestens einen unserer Dienste jeden Tag" freute sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag. Gerade hatte er den höchsten Quartalsnettogewinn der Firmengeschichte veröffentlicht.
Seitwärts geht es in Nordamerika, weil man irgendwann einfach alle, wortwörtlich alle, erreicht hat.
Gab es jemals ein Unternehmen in der Wirtschaftsgeschichte, das 2 Milliarden Kunden1 hatte? Ganz zu schweigen von 2 Milliarden täglichen Kunden?
Die Antwort darauf lautet natürlich nein.
Mark Zuckerberg zählt zu den mächtigsten Menschen der Welt heute. Und das auf eine Art, wie sie es vorher noch nie gegeben hat.
Implizit, aber massiv und strukturell.
- Natürlich sind die Nutzer Kunden und nicht das "Produkt". Nur weil der Preis null beträgt, dreht sich die Beziehung nicht automatisch um 180°. Oder anders: Je mehr Facebook sich von den Wünschen seiner Nutzerschaft entfernt, desto gefährlicher wird es fürs Geschäft. Das ist ein fundamentaler, simpler Aspekt, dessen Gegenargumente nicht mehr als eine Fußnote verdient haben. ↩