Diese Ausgabe des Nexus-Newsletters ist letzten Donnerstag, den 27. Februar, für Mitglieder erschienen. Damit alle Leser und Leserinnen von neunetz.com ein besseres Verständnis für die Inhalte des Mitglieder-Bereichs bekommen, werde ich ab und zu einzelne Ausgaben oder Teile öffentlich machen. Diese Ausgabe ist eine der kürzeren gewesen. Eine Übersicht über die Themen der letzten fünf Ausgaben findet man hier. Mehr Informationen zum Nexus-Angebot für Mitglieder gibt’s hier.
Neu hinzu zum Angebot kommt diese Woche der Nexus-Podcast für Mitglieder. -Marcel
Hallo,
good news, bad news. Zuerst die schlechten Nachrichten: Es sieht ganz danach aus, als könnte leider bald das Ende von Nokia (oder dem Rest von Nokia) gekommen sein. Gute Nachricht: In meinem Büro ist endlich das Internet wieder da.
Und noch eine Breaking News: Nach dem MWC hat jetzt auch Facebook seine F8-Entwicklerkonferenz abgesagt, welche vom 5. bis 6. Mai stattfinden sollte. Sie werden nicht die Letzten sein.
Wir werden wohl mehr Zeit für andere Dinge in der Konferenzseason dieses Jahr haben.
Let’s get this remote party started.
In dieser Ausgabe unter anderem:
- Viele Plattform/Marktplatz-Themen, dafür kein Europa-Segment.
- Amazon setzt auf Ein-Tap-Bewertungen gegen Fake Reviews.
- a16z hat aufstrebende Marktplätze identifiziert.
- Bird Pay zeigt, wo im Mobilitysektor die Plattformen liegen dürften.
Inhaltsverzeichnis
Big Tech
Steven Levy – Facebook: The Inside Story
Levy gehört zu den besten Tech-Journalisten und ist gleichzeitig vielleicht der Tech-Journalist mit den besten Kontakten und Quellen. Sein neues Buch über Facebook sorgt quasi sofort mit Erscheinen für Schlagzeilen. Dieser Thread von Casey Newton von The Verge zum Buch gibt einen guten Vorgeschmack, finde ich. Das Buch ist bereits auf meinem Kindle gelandet.
David Kirkapatricks „The Facebook Effect“ hat mir sehr geholfen damals, Facebook und Zuckerberg einzuordnen. Das Buch endete aber mit Kirkpatricks atemlosen Hinweis, dass Facebook bereits 400 Millionen aktive Nutzer habe. Ist also nicht mehr so frisch.
Levy kommt zum richtigen Zeitpunkt.
Plattformen
Amazon und Fake Reviews
Produktbewertungen sind ein sehr wichtiges Asset für Amazons wachsende Rolle als Produktsuchmaschine.
Vox.com/Recode berichtet über Amazons jüngste Massnahme, gefälschte Reviews zu bekämpfen, die gleichzeitig das Kundenfeedback zahlenmässig erhöht:
The online retailer quietly introduced one-tap ratings for product reviews late last year, making it possible for shoppers to provide a star rating without needing to write a review to accompany it.
The change has already led to an increase in overall customer feedback, a competitive advantage that Amazon has over many of its biggest brick-and-mortar competitors. And new products are generating feedback on Amazon sooner, the company says, which could be a boon for new brands and sellers. But some industry observers believe another indirect impact of the change will be a significant increase in authentic ratings that will make it harder for fake reviews to break through the noise.
Weniger Reibung (Stern-Bewertung ohne Text), die aber nur „verified“ Käufern, also tatsächlichen Produktkäufern, zur Verfügung steht:
The new one-tap feature asks customers to select from one to five stars for a product. It’s only available to customers who have actually purchased the item from Amazon — “verified” buyers. That barrier alone creates one hurdle that will make the new rating system harder to game, since Amazon does allow written reviews from non-verified buyers. And as the new rating feature attracts more and more feedback from verified buyers, it’ll get more expensive for schemers to buy enough phony reviews to try to break through the noise.
So stärkt man positive Netzwerkeffekte und senkt negative. Der Missbrauch ist teurer geworden weil er im Zweifel übertönt wird von der Flut der legitimen Ein-Tap-Bewertungen.
Natürlich werden Bewertungen nicht einfach gezählt und dann der Stern-Durchschnitt berechnet. Ebenso wie bei Googles PageRank, Facebooks Newsfeed und anderen Gewichtungsalgorithmen spielen auch hier möglichst viele Kriterien hinein, deren Gewichtung nicht offen gelegt wird:
Amazon does not provide many specifics about how a product’s overall star rating is calculated, other than stating that it is not a simple average but instead uses “machine-learned models” that take into account factors such as how recent the rating or review is and whether it was a verified purchase or not. It’s not clear whether one-tap ratings will carry as much weight in these models as written reviews.
Diese Schnell-Bewertungen werden hier nicht einzeln, sondern in der Masse eine Rolle spielen: Welchen Trend zeichnen sie auch zeitlich für Produkt X ab? Auch: wie viel Prozent der Käufer bewerten das Produkt? Wie schnell nach der Lieferung wird bewertet? usw.
Man kann davon ausgehen, dass die Masse der Bewertungen auf Amazon zunehmen werden.
Bleibt die Frage, warum Amazon das erst jetzt macht (viele Bewertungssysteme webweit bieten das seit langem an) und, zusätzlich, wann alle Reviews nur noch für „verified“ Käufer möglich sein werden. Gut möglich, dass beides zusammenhängt. Wenn die schnelleren, textfreien Bewertungen genug Masse liefern, kann Amazon auf alle Bewertungen auf kaufgebunden umstellen.
Onlinehandel
Erkenntnisse aus den „Marketplace 100“ von a16z
Das VC-Unternehmen Andreessen Horowitz stellt die „a16z Marketplace 100“ vor. Darin werden die aufstrebenden Marktplätze im US-Markt, sowohl Startups als auch noch private Unternehmen, nach Größe gewichtet.
Sie nutzten dafür anonymisierte Kreditkarten-Daten:
in this case, anonymized, aggregated US consumer spending data captured via credit cards, debit cards, and bank transfers, which has become a popular tool for analyzing high-growth startups. For the Marketplace 100, we use data from a company called Second Measure, a firm that analyzes billions of purchases to track real-time consumer behavior and relative sales across 4,500 merchants. (See the methodology below for more details.) We collected this anonymized data from millions of consumers and analyzed their spending. This data lets us see which marketplaces are capturing the most dollars, what’s trending up and down, and which categories are growing fastest. The companies on this list were then ranked using a common industry metric, Gross Merchandise Value (GMV), which is extrapolated from how many total dollars consumers are spending against each company. This provides an approximate measure of a marketplace’s scale and its importance in the economy, based on how much revenue is trading hands between buyers and sellers.
Die Datenbasis ist also relativ gut. Oder anders gesagt: Man wird keine bessere Datenbasis für die Einordnung von neuen Marktplätzen finden.
Power law dominiert nicht nur auf Plattformen sondern, nachvollziehbarerweise auch zwischen Plattformen selbst: 76 Prozent des getrackten Umsatzes fällt auf nur vier der Marktplätze. (Airbnb, Doordash, Instacart, Postmates)
Daraus folgend sind die größten Marktplatz-Kategorien natürlich Reisen (AirBnB) und Essen & Lebensmitteleinkäufe (Doordash, Instacart, Postmates).
Die neuen aufstrebenden Marktplatz-Kategorien zeigen, dass Marktplätze verschiedenste Bedürfnisse erfüllen können:
Several emerging categories are intriguing, including local indie brands, celebrity shout-outs, streetwear, fitness memberships, and even car washes
The fastest growing marketplaces are growing really fast—3x to 5x year-over-year
Die Top 4 sind zwar noch nicht an der Börse, aber sie sind alles andere als kleine, junge Unternehmen:
The top 4 companies on this ranking were started between 2008 and 2013, making them 7 to 12 years old as private companies, with billions in revenue and thousands of employees.
Besonders interessant ist natürlich die Frage, wie Marktplätze miteinander konkurrieren:
While celebrity engagement and streetwear are emergent marketplace categories, food & beverage continues to grow rapidly, despite its already massive scale. DoorDash (#2) continues to take market share from the likes of Grubhub, UberEats, and Postmates (#4) in the massive $22 billion food delivery market. (As public companies, the latter aren’t included in the Marketplace 100.) In the adjacent order-ahead takeout space, emergent platforms like Ritual (#32) and Snackpass (#81) are acquiring large swaths of urban professionals and college students with clever social features like food-gifting and group ordering.
Marktplätze wachsen wie alle Plattformtypen, nach der typischen S-Kurve bis zur Sättigung:
The typical lifecycle of a marketplace is that startups grow quickly in the early years—often >3-5x year-over-year. In later years, their growth rate usually slows into a more comfortable range. We see this borne out in the data, where the top 10 fastest-growing companies are growing at a top rate of 5x year over year.
Die am schnellsten wachsenden US-Marktplätze:
The four fastest-growing companies (by year-over-year relative growth)
Faire (#53) is a wholesale marketplace for boutique retailers to find and purchase unique merchandise from local indie brands.
Cameo (#67) is a video-sharing marketplace where fans can book personalized shoutouts from their favorite celebrities.
GOAT (#16) is a peer-to-peer marketplace for buying and selling authenticated streetwear and sneakers.
EverWash (#66), the most surprising company of the top five fastest-growers, offers car owners access to a members-only network of car washes. Similar to the Masterclass model, EverWash customers have access to unlimited car washes for a flat monthly membership fee.
Mit Ausnahme von EverWash, dessen Erfolg sich mir nicht wirklich erschließt, ergeben alle diese Unternehmen viel Sinn. Sie bedienen Bedürfnisse, die nur von Marktplätzen erfüllt werden können und passen auch in den aktuellen gesellschaftlichen Kontext.
Spannend natürlich die Verteilung der Marktplatzaktivitäten nach Kategorien, also wie viele Marktplätze sich im selben Segment tummeln:
When grouping startups into their respective categories—tickets, transportation, education, and so on—we see a highly concentrated sector, as well. Twenty-one of the Marketplace 100 belong to either the travel industry or the food & beverage industry, which together account for 63 percent of the list’s total GMV. A closer look at the GMV breakdown within those categories reveals two completely different market dynamics. Within the travel segment, Airbnb (#1) is the runaway leader, accounting for 95 percent of segment GMV—of course, these days, Airbnb’s primary competitive set includes large, public companies focused on travel, as opposed to other startups.
On the other hand, the food & beverage category is much more fragmented, with multiple startups vying for leadership: Doordash (#2) and Postmates (#4) have all gained material GMV share, accounting for 72 percent and 23 percent of their segment’s GMV, respectively. Similar to Airbnb, Postmates and Doordash’s largest competitors are public incumbents, like Grubhub and UberEats.
(Hervorhebungen von mir)
Der Grund für die unterschiedlichen Konzentrationen in den Märkten liegt natürlich in den ihnen zugrundeliegenden Netzwerkeffekten. AirBnB aggregiert weltweites Angebot, Essenslieferungen sind Aggregationen auf regionaler Ebene.
a16z kommt ebenfalls zu diesem logischen Schluss:
In comparing the two categories, our theory is simple: There’s a big difference between network effects that span global and continental regions, as opposed to city-by-city networks. Airbnb’s global network effect spans regions, since potential guests book lodging outside their home base and hosts expect to receive visitors from all over the world. It is a single, global network, which provides a strong defensible moat that, thus far, competitors have struggled to copy. On the other hand, Doordash and Postmates both have local networks effects, meaning that transactions within their 2-sided networks exist within specific cities, not across them. Consequently, winning in one geography, like Los Angeles, doesn’t confer an advantage in another location. City-by-city network effects are naturally more fragmented and suffer from more severe competition. In other words, winner-take-all-dynamics are nonexistent.
For food delivery and other marketplaces where fragmentation is the norm, competition is severe. There is little to no cost for users—both restaurants and consumers—to join a new platform. Restaurants are incentivized to join multiple platforms to tap into more potential demand, meaning no platform’s supply is unique. When consumers can order the same meal from multiple platforms, the providers then compete on price and experience (most notably delivery time).
Das bedeutet im Umkehrschluss: Eine Branche wie die Reisebranche wird immer von wenigen Anbietern dominiert sein. Während Essenslieferung oder vergleichbare Kategorien immer stärkeren Wettbewerb auf der Ebene der Marktplatzprovider sehen werden.
Es sei denn natürlich ein Anbieter findet einen asymmetrischen Weg, globale oder zumindest überregionale Netzwerkeffekte zu erschließen..
Stichwort: Bündelung von Angeboten.
(Netzwerkeffekte werden wir uns demnächst noch intensiver anschauen.)
Zalando: Geschäftszahlen 2019
Jochen Krisch auf Exciting Commerce über die Geschäftszahlen von Zalando:
Demnach hat sich Zalando 2019 um weitere 1,1 Mrd. Euro steigern können auf Gesamtumsätze von 6,5 Mrd. Euro (+20%). Die DACH-Umsätze stiegen um 16,6% auf 2,9 Mrd. Euro. […]
Das Handelsvolumen (GMV) wuchs 2019 auf 8,2 Mrd. Euro. Damit sind die für 2020 anpeilten 10 Mrd. Euro noch gut erreichbar, 2023/24 sollen es weiter 20 Mrd. Euro sein. Den Umsatz will Zalando dieses Jahr auf mindestens 7,5 Mrd. Euro steigern.
Auf Twitter formuliert er es so:Zalando ist 2019 um 2 About You gewachsen
Zalando kommt jetzt auf 31 Millionen Kunden. Der durchschnittliche Warenkorbwert ist leicht gesunken von 57,1 auf 56,6 Euro.
Interessant sind die App-Umsätze:
Demnach laufen bei Zalando 48% des Handelsvolumens über die Mobile-Apps – nach 31% und 38% in den Jahren 2017 und 2018.
So wurden 2019 von den 8,2 Mrd. Euro GMV (+24%) 3,9 Mrd. Euro (+56%) in den Apps erzielt.
Der mobile Traffic liegt dagegen sogar bei 84%. Jedes Mal wenn ich Zahlen von Onlinehändlern sehe, bei denen der Anteil des mobilen Traffics sehr viel höher liegt als der Umsatzanteil des mobilen Angebots, muss ich sagen: das ist ein Zeichen dafür, dass die Kunden, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit sind, das mobile Angebot wirklich vollumfänglich zu nutzen. Deutlicher gesagt: Eine so große Diskrepanz deutet auf einen Missstand bei der mobilen App hin. Ohne Missstand wären die Zahlen auch nicht gleichauf, weil der Kontext zu unterschiedlich ist (und deshalb das Browse-Verhalten mobil vs. Desktop ein anderes ist), aber sie würden sehr viel näher bei einander liegen.
Aber so: Knapp die Hälfte des Handelsumsatzes über die mobilen Apps, obwohl fast das komplette Stöbern (84%!) über sie stattfindet.
Der Unterschied in den Anteilen ist erstaunlich, weil Zalando im Gegensatz zu vielen anderen Onlinehändlern bei der mobilen App nicht per se schlecht dasteht. Es gibt viel zu tun in diesem Bereich.
Transportbranche
Bird Pay
Der E-Scooter-Pionier Bird stattet seine App mit einem Payment-Feature aus, wie unter anderem Protocol berichtet:
Bird is announcing a test of Bird Pay, a new feature that lets people buy smoothies and açaí bowls from local businesses by scanning a QR code with the Bird app. The company says it’s already testing it in Los Angeles and Santa Monica (the latter city being notorious as a testing ground in the scooter wars).
Wer davon überrascht ist, hat die letzten Jahre nicht aufgepasst. Jeder Anbieter einer endkundengerichteten mobilen App mit großen Ambitionen denkt irgendwann darüber nach, ob man nicht die Superapp-Route einschlagen kann. Grab ist damit sehr viel erfolgreicher als es Protocol hier darstellt:
Expanding into payments is also increasingly part of a mobility company’s playbook, despite how seemingly unrelated they may sound. Southeast Asia’s Grab has made a push into fintech, as have other mostly Asian transportation companies. Grab’s financial services arm does everything from payments and rewards to money-lending and insurance.
Micromobility is prädestiniert, in diese Richtung zu gehen, weil der Kundenkontakt bei den aktiven(!) Nutzern höher ist als bei anderen Mobility-Angeboten.
Gleichzeitig ergibt so etwas aber nur Sinn mit entsprechender Flughöhe. Hier kommt das Franchise-Plattformmodell von Bird zum tragen: Das kann nicht nur die Flughöhe bringen (weil die lokalen Franchise-Nehmer die Flottenbetreuung übernehmen) sondern auch in Verbindung mit Payment und anderen Zusatzdiensten (welche ebenfalls von den lokalen Partnern genutzt/integriert werden können..) zum Flywheel werden.
Das ist zugegeben Zukunftsmusik. Der Punkt ist aber vor allem, dass es im Mobility-Sektor nur die Micromobilityanbieter und die großen Ridehailing-Dienste sind, die ernsthaft solche Softwareplattform-Überlegungen überhaupt anstellen können. Auch deshalb sehe ich mehr Potenzial in Micromobility als, zum Beispiel, in Carsharing.
Die Frage ist immer: Welcher Ansatz hat Plattformpotenzial.
ADAC und Daten
Der ADAC fordert das Recht für Fahrer oder Autobesitzer, alle Daten, die Hersteller aus der Ferne nutzen können, auch an unabhängige Dienstleister weiterzugeben. Davon ausgenommen sollen demnach nur bestimmte Datensätze sein, wie etwa das automatische Notrufsystem eCall oder Softwareupdates für die IT-Sicherheit des Autos.
Grundsätzlich nachvollziehbare Forderung. Aber wenn man den Endnutzern/Endkunden/Privatkunden die Entscheidungshoheit lässt, welche privatkundenzentrischen Giganten werden davon überproportional profitieren?
Datenportabilität und welche Asymmetrien sie begünstigt (statt zu lindern) ist, je länger ich darüber nachdenke, ein sehr komplexes Thema.
Medienwandel und vernetzte Öffentlichkeit
Musikbranche
heise über die Umsatzverteilungen in der deutschen Musikbranche:
Klassische Tonträger wie CD und Vinyl fallen hinter rein digitalen Audioangeboten weiter zurück. So wurden 2019 64,4 Prozent des Umsatzes im Digitalsektor erzielt. Das entpricht einem Plus von 20,8 Prozent. 55,1 Prozent des Umsatzes gehen auf das Konto des Audiostreamings, das um 27 Prozent zugelegt hat. Downloads kommen auf einen Anteil von 6,2 Prozent.
Das Erstaunlichste für viele dürfte sein, dass die CD noch immer 29 Prozent des Umsatzes ausmacht.
Man unterschätzt fast immer, wie lang selbst sich gegenseitig ausschließende Entwicklungen parallel nebeneinander laufen können, weil sie in jeweils eigenen Wertschöpfungssystemen und gesellschaftlichen & persönlichen Kontexten liegen. Die Welt ist groß. Gleichzeitig wieg die Resilienz der schrumpfenden, alten Vorgänge die von ihnen profitierenden Institutionen natürlich in falscher Sicherheit.
Deshalb ziert dieses Zitat von William Gibson die Sidebar von neunetz.com seit 2006:
Die Zukunft ist hier. Sie ist nur noch nicht gleichmäßig verteilt.
Asien
China
Kuaishou (KWHY-shoh) has built a social network of more than 300 million daily active users in China—an audience three-quarters the size of that for its archenemy Douyin, ByteDance’s domestic version of TikTok. While Douyin has grown by feeding funny videos to bored urbanites, Kuaishou has instead fostered a devoted fan base in smaller cities and countryside with an emphasis on building an online community.
300 Millionen tägliche aktive Nutzer und hierzulande hat man de facto noch nichts davon gehört. Ab wie viel täglichen Nutzern wird ein solcher Herausforderer in China für den Marktführer gefährlich?
Und, damit verbunden, welche Rolle (stark, schwach) spielt Multihoming für diese mobilen Kurzvideo-Dienste?
Kuaishou hatte im Mai 2019 noch 200 Millionen tägliche aktive Nutzer. (Siehe dazu Nexus 3 über Bytedance)
Nicht vergessen: Auch Tencents WeChat möchte TikTok gefährlich werden. (Siehe dazu Nexus 6 über Bytedance vs. Tencent)
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