Die US-TV-Serie Community wird nach der Absetzung durch den US-Sender NBC von Yahoo reanimiert. Yahoo wird für sein eigenes Videostreamingangebot eine sechste Staffel finanzieren.
Nach Amazon Instant Video und Netflix ist Yahoo damit nun der dritte Streaminganbieter, der in eigene Inhalte investiert. Im Grunde lässt sich mit Einschränkungen auch die YouTube Original Channel Initative in diese Aufzählung aufnehmen. (Und auch Yahoo hat bereits vorher Webserien mit geringerem Budget finanziert.)
Das ist alles nicht überraschend. Eigene, und damit exklusive, Inhalte helfen den Anbietern, sich zum einen von den direkten Streamingkonkurrenten abzusetzen und sich gleichzeitig mittel- bis langfristig unabhängiger von den traditionellen Rechteinhabern zu machen. Diese sind schließlich die US-TV-Sender die gemeinsam mit Studios TV-Serien produzieren und diese dann zwar zum einen gern zur lukrativen Zweit- und Drittverwertung an Netflix und co. abgeben, gleichzeitig aber auch wissen, dass die Streamingkonkurrenz am Zeitkontingent der TV-Zuschauer knabbern und die Zukunft des TV eher im Streaming a la Carte denn im lukrativen Kabelfernsehmarkt liegt.
Warum also den direkten Konkurrenten von morgen heute auf die Sprünge helfen? Das ist das Spannungsfeld zwischen US-TV-Sendern und US-Streamingdiensten.
All das wirft natürlich die Frage auf, wie die Zukunft deutscher TV-Sender aussieht. Diese sind schließlich für fiktionale Inhalte mehrheitlich auf die eingekauften US-Inhalte angewiesen. So lang die Rechteverkäufer sich auf den US-Markt konzentrierende TV-Sender sind, ist das kein Problem.
Wenn die Rechteinhaber aber Streaminganbieter mit internationalen Ambitionen sind, sieht die Angelegenheit ganz anders aus.
Auch das dürfte ein Grund für Amazon, Yahoo, Netflix und co. sein, eigene Inhalte zu produzieren. Mit ihnen ist die Expansion in neue Märkte ein bisschen einfacher, weil die nationalen Lizenzen nicht erst mühsam erworben werden müssen.
Für deutsche Sender wird es in den nächsten Jahren ungemütlich werden.