Jochen Krisch auf Exciting Commerce:
Bezeichnend auch, wenn das deutsche Amazon-Geschäft alleine (“Amazon Deutschland wächst 2015 auf 10,6 Mrd. € (+19%)“) 2015 erstmals mehr Umsatz gemacht hat als der komplette Otto-Handel zusammen.
Aus der Pressemitteilung von Otto:
Nach vorläufigen Berechnungen steigerte die Otto Group die Umsätze um mehr als 500 Millionen Euro auf 12,572 Milliarden Euro*. Das entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent. (...)
Einer der wesentlichen Treiber des Geschäfts war abermals der Online-Handel. Weltweit legte der Online-Umsatz um 400 Millionen Euro, respektive 6,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu**. In Deutschland wuchsen die Online-Erlöse um rund 10 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit behauptete die Otto Group ihre Position als einer der weltweit größten Onlinehändler mit dem Endverbraucher.
Man vergleiche die 10% Online-Zuwachs im deutschen Markt bei Otto mit den 19% Zuwachs bei Amazon Deutschland. Dazwischen liegen Welten.
Es ist nur noch eine Frage der (kurzen) Zeit bis Amazon Deutschland die gesamte Otto Group umsatzseitig überholt.
Bitterer für Otto ist vielleicht nur der Vergleich mit dem gegenüber Otto noch jungen Mode-Konzern Zalando; Jochen Krisch:
Mit einem Umsatzschub von 740 Mio. Euro auf knapp 3 Mrd. Euro (+34%) ist Zalando 2015 nicht nur bei den Gesamtumsätzen klar vorbeigezogen, sondern hat unseren Beobachtungen zufolge im deutschsprachigen Raum außerdem erstmals mehr Mode verkauft als Otto.de (“Zalando wächst im DACH-Raum auf 1,58 Mrd. Euro (+28%)“).
Diese Verteilung der Größenordnungen dürfte in der Öffentlichkeit noch kaum bekannt sein.1
- Eine Folge der exzellenten Otto-PR und einer deutschen Journalisten-Welt, die nach wie vor eklatant große Probleme damit hat, die Onlinewirtschaft angemessen einzuordnen. ↩