Zumindest für die TV-Branche dürfte AirPlay-Mirroring das wichtigste Feature des im Sommer kommenden neuen Mac OS X sein. iPhoneBlog.de:
AirPlay-Mirroring gibt den vollständigen Desktop-Bildschirm drahtlos an einen Apple TV und den daran angeschlossenen Fernseher weiter.
Das heißt, alles was man auf dem Rechner anschaut, ob von Festplatte oder gestreamt (YouTube, etc.) kann leicht auf den großen Bildschirm gebracht werden.
Es wird schon länger gemutmaßt, wie ein künftiges, ernstes, AppleTV aussehen könnte. Tatsächlich dürfte das bestehende AppleTV, das noch nur ein Nebengeschäft für Apple ist, die erste Komponente des künftigen TV-Geschäfts von Apple sein.
Denn dieses wird eine Plattform sein. Mit Apps und allem Drumherum.
Und dafür braucht man mehr als einen Fernseher, den sich die Endkunden nur alle paar Jahre neu kaufen. Um die Reichweite der kommenden Plattform zu maximieren, braucht Apple damit auch eine an vorhandene Fernseher anschließbare Box. Und das ist das bereits bestehende AppleTV, das kontinuierlich verbessert wird.
BusinessInsider spricht deutlich aus, was die Neuerung bedeutet:
If this is accurate, and you really can send webpages to your TV, it should scare the crap out of media companies who are doing everything they can to prevent themselves from being disrupted by TV on the internet.If you can easily beam Safari to your TV, it makes pirated video streams that much more attractive. You can watch them on the big screen with ease.
Zugegeben, es ist aufwendiger als GoogleTV oder Boxee, aber der Vorteil liegt auf der Hand: Offizielle Angebote von TV-Sendern wie Hulu, die TV-Plattformen blocken, um die Kannibalisierung des linearen TVs aufzuhalten, können AirPlay nicht aufhalten. Sie glauben, sie werden auf herrkömmlichen Rechnern angeschaut.
Allein mit diesem kleinen Feature könnte Apple also einen Nachfragesog für AppleTV erzeugen.
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Bram Cohen, der Erfinder von BitTorrent, dem populärsten weil effizientesten Filesharing-Protokoll, hat vor wenigen Tagen eine Lösung vorgestellt, die Streaming und P2P zusammenbringt:
The ultimate winners of a P2P-based solution could be consumers, he argued, because it would enable publishers to put much more content online at a fraction of the cost of traditional CDNs. “Most of the video that people consume today is still not on the Internet,” said Cohen, adding that existing protocols aren’t set up to support big live events.
Das macht nicht nur Streaming günstiger sondern bringt mit dieser Vergünstigung auch die gleichen Herausforderungen für Rechteinhaber mit wie auf permanenten Downloads basiertes P2P.
Cohen selbst dürften die Implikationen bewusst sein:
Cohen said that the protocol could potentially be used for video conferencing, live streams of video game tournaments or even live sports events. “My goal here is to kill off television,” he joked.
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Ist 2012 das Jahr, in dem das Internet dem Fernsehen endgültig auf den Leib rückt?
Sieht ganz danach aus.
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(Disclosure: Ich besitze Apple-Aktien.)