Popdiva Lady Gaga hat ihr neues Album angekündigt. Das Besondere: Nicht nur als MP3 und Compact Disc, sondern auch als App soll das neue Werk erhältlich sein. So will die exzentrische Pop-Ikone ihrer Musik durch Einblicke in ihr Leben als Sängerin noch mehr Persönlichkeit verleihen. Ist das jetzt die Zukunft der Musikindustrie?
Die Vorstellung einzelne Apps könnten die Nachfolger von Alben sein, ist eine Murksidee. Warum? Weil es nicht darum geht, einen Mehrwert anzubieten, sondern -erneut- nur darum, den analogen Musikverkaufsprozess irgendwie in das Digitale herüberzuretten. Der Kostenaufwand für einen tatsächlichen Mehrwert solcher Albumapps dürfte praktisch immer mögliche Gewinne aufessen. Ganz zu schweigen vom falschen Medieneinsatz, der die Idee für Endkonsumenten unattraktiv macht. (Man könnte auch sagen, TV-Sender sind die neuen Alben und für jedes Album einen neuen Spartenbezahlkanal starten.)
Natürlich werden sich weite Teile der Tonträgerindustrie auf die Idee versteifen, dass Apps die legitimen Nachfolger der Alben sind. Und natürlich werden sie in 90 Prozent der Fälle scheitern, weil sie sich nicht am Markt sondern - mal wieder - an ihren eigenen Kostenstrukturen und Geschäftsprozessen orientieren, was sich etwa in der Preisgestaltung widerspiegeln wird.
Hurra, ein verkaufbarer Container!