In den Kommentaren zum Artikel über die Verschiebung der Wertschöpfung und die Auflösung historischer Unfälle wird auch über Geschäftsmodelle diskutiert. Ich führte noch einmal an, dass man im eigenen Angebot die knappen Güter identifizieren und auf diesen einen Erlösstrom aufbauen muss.
Daraufhin wurde ich gefragt, was denn beispielsweise knappe Güter bei den angesprochenen Situationen wären. Meine Antwort:
Die Produktion von Inhalten ist zum Beispiel ein knappes Gut. Die Verbreitung von jetzt digitalen Gütern ist es nicht mehr. (Ein wichtiger Punkt des Artikels ist die beobachtbare Trennung von Produktion und Verbreitung.) Deswegen sind Flattr und co. quasi als Vorschuss für die künftige Produktion spannende erste Ansätze für institutionalisierte, genuine Bezahlansätze, die sich ohne Konflikt in das System des Internets einbetten lassen.
Womit natürlich weder gesagt ist, dass Flattr und Kachingle die Lösung für alles sind oder dass ausgerechnet sie den Sprung in den Mainstream schaffen. Es geht hier mehr um das zugrunde liegende Konzept und den allgemeinen Ansatz, der in welcher Form auch immer eine wichtige Säule für den digitalen Güterverkehr werden kann.
Andere knappe Güter für Musiker: Konzerte, Merchandise, limitierte Editionen von LPs, Zugang zum Musiker jeglicher Art.
Knappe Güter z.B. für Blogger, die ihre Texte kostenfrei anbieten: Vorträge, Beratung.
Der Unterschied zwischen echter Knappheit und künstlicher Knappheit wird in den Beispielen auch offensichtlich:
Die Tatsache, dass nicht unendlich viele Personen auf ein Konzert gehen oder eine Beratung von Person XY erhalten können, ist nicht Folge einer Entscheidung des Anbieters (Musiker, Blogger, etc.) sondern eine Folge der realen Gegebenheiten.