Daniel Hüfner auf T3N über das Investment der Deutschen Bahn in Talixo:
Wie t3n.de erfuhr, steckt die Deutsche Bahn einen hohen siebenstelligen Betrag in das Berliner Taxi-Startup Talixo. An der Finanzierungsrunde beteiligte sich unter anderem auch der Altinvestor um den Schweizer Baumaschinenhersteller Amman.
Die Bahn hat zwei Felder, die sie beackern muss:
* Die Kannibalisierung ihrer Strecken durch Alternativen. Namentlich sind das hier vor allem Fernbuse, allen voran Flixbus, die der Bahn einen stetig wachsenden Teil ihres Geschäfts kaputt machen.
* Die Anschlüsse vor und nach diesen Strecken abdecken. Theoretisch geht es hier darum, den kompletten Weg von Tür zu Tür abzudecken.
Bei Talixo geht es natürlich um zweiteres:
Über die Online-Plattform von Talixo lassen sich Taxis und Limousinen unterschiedlicher Fahrzeugklasse buchen. Zur Zielgruppe gehören vor allem Geschäftskunden, da sie durch lokale Tarifvereinbarungen mit Flottenpartnern von zusätzlichen Rabatten profitieren können. Terminierte Vorbuchungen sollen für eine bessere Auslastung der Fahrdienste sorgen. Außerdem bietet Talixo einen Ridesharing-Service für Geschäftskunden an, mit dem sich zum Beispiel Touren vom und zum Flughafen mit anderen Fahrgästen teilen lassen.
Das frische Kapital will Talixo dazu nutzen, um in die USA und nach Asien zu expandieren. Bisher hatte das Startup rund 550.000 Euro aus einer Seed-Finanzierung erhalten. Nach Eigenangaben ist Talixo in 95 Ländern und 748 Städten weltweit aktiv.
Talixo und ähnliche Dienste mögen dank der undurchdringbaren Regulierung hierzulande in Deutschland eine Daseinsberechtigung haben. Aber international, besonders in den USA, hat eine Taxivermittlungsplattform gegen Uber und Lyft keine Chance. (In Asien gilt das gleiche gegen Grab und co.)
Das ist so offensichtlich, dass die Ankündigung von Talixo, mit diesem, für internationale Verhältnisse lächerlich kleinen Betrag auch in die USA expandieren zu wollen, alle Alarmglocken läuten lässt.