Das deckt sich mit Infos der SZ, dass Verkäufe zwischen 500 und 1.000 für eine Platzierung in der Blendle-Top Ten reichen. Für die Verlage ist das monetär betrachtet ein mageres Zubrot. Der SZ sagte Enrique Tarragona, Mitglied der Geschäftsführung bei Zeit Online, dass die Blendle-Verkäufe weniger als ein Prozent der Erlöse ausmachten. Bei Condé Nast heißt es, das Online-Kiosk sei „kein zentraler Bestandteil der digitalen Erlösstruktur“.
Ein reichliches halbes Jahr am deutschen Markt ist noch keine lange Zeit, aber es ist absehbar, dass Blendle nicht durch die Decke gehen und die Medienwelt grundlegend verändern wird.
Das war natürlich komplett vorhersehbar.
Blendle: Wer braucht ein „iTunes für Zeitungsartikel“? (August 2015):
Wer aber glaubt -wie sicherlich viele in der deutschen Pressebranche-, dass ein Angebot, bei dem artikelbasiert bezahlt wird, die digitale Erlös-Nadel bei klassischen Massenmedien bewegen wird, ist schief gewickelt.
Selbst wenn wir Produkte und Kostenstrukturen der klassischen Massenmedien einmal beiseite lassen (beides kaum überlebensfähig in der Zukunft), müsste eine Bezahl-Lösung für Publikumsmedien eher wie Netflix aussehen: Bündel-Abos, Flatrates. Und selbst das würde nur auf einem Niveau funktionieren, das die aktuellen Strukturen nicht tragen könnte; was uns zurück zum Anfang dieses Absatzes bringt: man kann diese Aspekte nicht beiseite lassen.
Blendle und das Transaktionskostenproblem bei Micropayments (September 2015):
[D]er Blendle-Ansatz ist wenn schon nicht zum Scheitern, dann mindestens zu einem „Ferner Liefen“-Platz im Erlösmix verdammt.
(...)
Die enorme Aufmerksamkeit, die Blendle erhält, ist erschütternd. Aber so zeigt Blendle zumindest eines: Die Debatte rund um den Medienwandel ist in Deutschland seit ihrem Anfang keinen Millimeter vorangekommen.