16. Nov. 2012 Lesezeit: 1 Min.

Blogger wollen Reichweite, Journalisten nicht?

Felix Salmon, Finanzblogger bei Reuters:

The problem was always that the FT’s best blog — representing a large chunk of its most valuable and highbrow content — was its Alphaville flagship, which consistently fought tooth and nail to remain free.

Die erfolgreichen Finanzblogger des Financial-Times-Blogs Alphaville wollen also von möglichst vielen gelesen werden und kämpfen deswegen darum, weiterhin kostenfrei und so mit möglichst geringen Hürden erreichbar zu sein.

Peter Hogenkamp, Digitalchef bei der NZZ, im Interview mit kress über die neue NZZ-Paywall:

Es hat gegenüber dem "Freemium"-Modell den Vorteil, dass in der Redaktion keine Diskussionen geführt werden müssen, was Premium- und was Gratis-Content ist. Kein Redakteur möchte nur Gratis-Inhalte schreiben. 

Es scheint einen entscheidenden Unterschied zwischen den Alphaville-Machern und den NZZ-Redakteuren zu geben, was die Zielvorstellung bei der eigenen Arbeit betrifft.

Gibt es ein Stigma gegenüber frei erreichbaren Inhalten in den alteingesessenen Redaktionen wie der NZZ? Ist die Aussage nur Managerwunschdenken? Oder spielt gelesen zu werden, und zwar von möglichst vielen Menschen, für europäische Journalisten eine geringere Rolle als für US-amerikanische?

Mein Bauchgefühl tippt auf ein 'Ja' bei der ersten Frage, weil es unternehmenskulturell schlüssig wäre.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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