11. Mai 2025 Lesezeit: 7 Min.

Briefing 259: 3 vorhersehbare Entwicklungen bei OpenAI, Was Windsurf OpenAI bringt, Robotik & China, Plattformübernahmen am Beispiel von Doordash

OpenAIs Zukunft mit Werbung, Login-Plattform, Bündel und Windsurf-Übernahme; China dominiert Robotik-Lieferketten; Doordash zeigt klassische Plattformexpansion mit SevenRooms; Meta kehrt zu Stablecoins zurück.

Briefing 259: 3 vorhersehbare Entwicklungen bei OpenAI, Was Windsurf OpenAI bringt, Robotik & China, Plattformübernahmen am Beispiel von Doordash
Photo by Lukas / Unsplash

Hi,

Sascha Lobo macht einen neuen Techpodcast: "Tech, KI & Schmetterlinge".

Und ich bin mit an Bord. Ich arbeite im Hintergrund an den Themen … und gelegentlich hört ihr mich auch am Mikro.

Hier hat Sascha ein kurzes Video zum Start gemacht. Alle Links zum Abonnieren des Podcasts findet Ihr hier.

Marcel

Im Fokus dieser Ausgabe:

  • OpenAIs vorhersehbare Entwicklungen: Werbung in ChatGPT, Identitäts-Login-System und Bündelung durch Windsurf-Übernahme
  • Chinesische Dominanz in der Robotik: Kostenvorteile chinesischer Lieferketten und geopolitische Implikationen
  • Plattformübernahmen am Beispiel Doordash: Wie die SevenRooms-Akquisition klassische Plattformexpansion zeigt
  • Meta und Krypto: Rückkehr zu Stablecoin-Integration unter neuer US-Regierung
  • und mehr

Zitat des Tages

"You shall know a word by the company it keeps."

Der britische Linguist John Rupert Firth, der diesen Satz unter anderem 1957 in seinem Text "A Synopsis of Linguistic Theory" benutzte. (Quelle) (via)


🤖 KI

Vorhersehbare Entwicklungen bei OpenAI

In den fast 20 Jahren, in denen ich Tech-Entwicklungen analysiere und einordne, gab es keine Zeit, die so ungewiss war heute. Neben den geopolitischen massiven Verschiebungen ist es vor allem die Ungewissheit der Entwicklung der Technologien hinter KI; während die Bedeutung von KI die des Internets übersteigen wird. Wo die künftigen technischen Flaschenhälse liegen werden, wie lang sie dort sein werden, wie schnell oder langsam eine Funktionalität umsetzbar sein wird (Agenten!); das ist kaum vorhersehbar.

Aber.

OpenAIs ChatGPT ist bereits ein Mainstream-Endconsumer-Produkt mit Rekordwachstum. Es gibt eine Handvoll vorhersehbare Entwicklungen, was ein solches Produkt angeht.

1.: Werbung

Sam Altman mag sich noch dagegen verwehren (siehe sein Stratechery-Interview), aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die kostenfreie Version von ChatGPT Werbung bekommt. Die Fragen sind nur:

  • Welches Format sich für KI-Produkte dieser Art etablieren wird
  • Und wann man sich bei OpenAI dazu durchringen wird.

Meine These: Der Druck auf die kostenfreie Version steigt dank einerseits offenen Modellen von Deepseek und Alibaba und andererseits aggressiver Preispolitik von Google bei Gemini. Dieser Wettbewerbsdruck sorgt dafür, dass OpenAI bessere Modelle und höhere Nutzungsgrenzen in der kostenfreien Version freischalten muss. Die damit verbundenen höheren Kosten erhöhen konstant den Druck auf OpenAI, mit der immensen Nutzung auch Einnahmen zu generieren.

Werbung, Baby!

2.: Plattform, Identität & Login

Im Stratechery-Interview sprach Altman davon, dass User ihre personalisierte KI via OpenAI-Login zu anderen Services mitnehmen können werden. OpenAI plant hier eine nach außen gerichtete Plattform, bei der an dem Login weitere Funktionen gebunden sind. (Im Falle von KI zentrale Funktionen..)

Gleichzeitig plant OpenAI ein eigenes Social Network, wie auch immer das aussehen wird. (siehe auch Metas KI in all seinen Netzwerken, Grok in X)

Beides zusammen in Verbindung mit der Herausforderung, dass KI Bot-Accounts zunehmend unmöglich identifizierbar macht, wirft eine Frage auf: Wie kann OpenAI Login-basierte Plattform und Netzwerk aufbauen, wenn die Gefahr besteht, dass die Accounts mit anderen KIs betrieben werden?

Sam Altmans Interessenkonflikte to the rescue!

Für die FAZ habe ich letzte Woche über World, ehemals Worldcoin, geschrieben:

World möchte dieses Problem mit seiner „World ID" lösen -- einer biometrischen Identität, die durch den ikonischen Orb-Scanner erstellt wird. Das Gerät scannt die Iris des Benutzers und erstellt einen kryptographischen Beweis der menschlichen Einzigartigkeit. Dieser „Proof of Personhood" ermöglicht Nutzern, ihr Menschsein zu beweisen, ohne persönliche Daten preiszugeben. Die biometrischen Daten werden als Hash gespeichert.

Die Verbindung ist absehbar:

Es ist sehr offensichtlich, dass World mindestens Teil des Authentifizierungsprozesses sein wird. Auch der Plan von Open AI, Nutzern ein Log-in-System zu geben, mit dem sie sich mit ihrem Open-AI-Account und ihrer persönlichen KI in andere Dienste einloggen können, ergibt mit einer Authentifizierung via World ID erst richtig Sinn. Eine solche Plattform braucht robuste Abwehrmechanismen gegen Missbrauch.

3.: Bündel

Es gibt viele Gründe, warum OpenAI einen KI-Code-Generator/IDE wie Windsurf übernehmen sollte. (Aktuell ist es noch ein hartnäckiges Gerücht via Bloomberg.)

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