11. Apr. 2017 Lesezeit: 2 Min.

Dank Trump wachsen jetzt die linken Facebook-Pages, was aber weiter fehlt: Links

Sara Fischer auf Axios über die, dank Trump, wachsenden linken News- & Community-Sites auf Facebook:

A majority of the most-engaged partisan Facebook pages are left-leaning or affiliated with Trump resistance movements, according to NewsWhip, a social analytics measurement company. The firm looked at the engagement (likes, comments, shares) of partisan pages in Trump's first full month as president. Even more telling is that most of the left-leaning pages are out-performing some of the most trafficked news competitors in overall engagement.

Ähnlich wie bei WeChat haben nicht nur viele klein(er)e Geschäfte statt Websites Facebook-Pages, auch alles, was um eine Bewegung herum entsteht, kann auf Facebook schnell Fahrt aufnehmen: Schnell und unkompliziert aufgesetzt und genau dort, wo die Menschen bereits sind.

Erstaunlich, dass alles besonders gut zu funktionieren scheint, was "dagegen" ist.

Rechte, konservative Sites sind unter Obama in den USA auf Facebook nach oben geschossen. (Und unter anderem mit Fake News in Verbindung für den Wahlausgang verantwortlich gemacht worden. Mittlerweile ist dankenswerter recht deutlich geworden, dass das Unsinn war. Mehr dazu an anderer Stelle.)

Jetzt ist die linke Seite dran.

Ein sehr großes Problem für Facebook-Pages bleibt, egal ob links oder rechts: Ohne eine Implementierung von HTML seitens Facebook ist es praktisch unmöglich (im Sinne von unpraktisch und hässlich) mehrere Quellen zu verlinken. Facebook-Pages sind verkrüppelte Blogs und entsprechend entwickeln sich die Communities um sie.

(Studien der politischen US-Blogosphäre haben in den Nuller Jahren die Theorie der online zunehmenden Filterblasen wiederlegt; Jahre bevor Pariser in seinem Buch das Prinzip feuilletonweltberühmt gemacht hat. Mit der Degenerierung der genutzten Tools an einer entscheidenden Stelle ändert sich aber natürlich auch dieser Zustand. (Dass natürlich gleichzeitig die Distribution (via Newsfeed) einfacher und besser wurde, ist perfide.))

Axios weiter über die Vorteile von Facebook:

**Facebook is a good tool for observing the rise of political movements: **And its role in activism will only grow bigger. New tools, like call-to-action buttons, fundraising buttons and buttons to contact elected officials, combined with traditional tools, like mass-event invitations, make it easy for political groups to form and spread on Facebook. For example, The Women's Marches that made national headlines all over the country in January were organized by one woman on Facebook and according to a University of Maryland study cited by CNN, 70% of people who attended the march in Washington heard about the event on Facebook.

Das alles plus die Integration im Stream (=Distribution) machen Pages sehr attraktiv.

(Würde Facebook mehrere Verlinkungen und HTML oder vergleichbares Markup in normalen Newsfeed-Updates ermöglichen, wäre der Aufschrei groß. Viele würden es als Frontalangriff von Facebook auf "das offene Web" sehen. Es wäre natürlich das genaue Gegenteil, wenn man von der heutigen Realität aus darauf schaut. Und nebenbei -wichtiger als das offene Web- würde es die Diskursfähigkeit der vernetzten Öffentlichkeit erheblich verbessern. Letzteres ist der Zweck für den auch das öffentliche Web "nur" Mittel ist.)

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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