6. Sep. 2007 Lesezeit: 2 Min.

das MobileNetworking-Tool aka-aki: perfekt für Konferenzen

aka-aki-logo

Anlässlich der Berichterstattung über aka-aki auf Techcrunch , auch hier kurz ein paar Worte zu dem neuen Dienst aus Berlin.

aka-aki ist ein neues Social Network für Leute mit Bluetooth-Mobiltelefonen . Hat man sich registriert, das aka-aki-Programm auf sein Telefon geladen, Bluetooth aktiviert und einen nicht die Urenkel mitverschuldenden Datentarif hat, werden einem andere aka-aki-Nutzer im Umkreis von 20 Metern auf dem Handy angezeigt bzw. die Begegnung im Profil mitgeschnitten.

So weit so interessant.

Wenn ich mir die Seite von aka-aki anschau, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob die Ausrichtung auf Teens und Twens (?) so erfolgversprechend ist. Hat man es hier doch mit einem klassischen Henne-Ei-Problem zu tun, dass mit dieser Gruppe nicht zwingend zu lösen ist.

Denn so lang es nicht genügend Nutzer gibt, die das Programm auf den Telefonen einsetzt, ergibt der Einsatz wenig Sinn. Warum sollte man den Akku seines Telefons mit eingeschalteten Bluetooth leerlaufen lassen, wenn man sowieso keinem anderen aka-aki-User über den Weg läuft? Eben.

Und so entstehen auch keine neuen User, zumindest nicht für den Einsatz, den man sich bei aka-aki vorstellt.

Einsatzmöglichkeiten für Dienste wie aka-aki

Denn generell glaube ich nicht, dass der Einsatz solcher Identifizierungs- und Verortungsmöglichkeiten in großem Stil 24/7 genutzt werden wird, so wie es aka-aki selbst propagiert.

Will ich auf der Straße erkannt werden? Eher selten.
Will ich, dass meine Nachbarn wissen ob ich zuhause bin oder nicht? Sehr nett, dass Sie fragen, aber nein danke.

Und die Er-/Zusatzfunktion, dass man per aka-aki mit seinen Kontakten über das Netz günstiger als mit SMS kommunizieren kann, zieht nur bedingt. Dafür sind mabber und co. schlicht besser geeignet.

Wofür ist ein Mobile Social Networking denn nun einsetzbar? Die Antwort ist recht naheliegend: ad hoc networking bei Versammlungen/Menschenansammlungen, zu denen man zum Teil genau deswegen dort hingeht.

Ein paar Beispiele:

  • Konferenzen: Ist man sich nicht sicher ob das am Nachbartisch xy ist, den man bis jetzt nur von einem Foto von Xing kennt, sieht man auf seinem Mobiltelefon per aka-aki (der Name nervt übrigens nach dem xten Mal niederschreiben) ob Derjenige sich im Bluetoothradius befindet oder nicht. Ist Ersteres der Fall und sein aka-aki ist aktiv, kann man schon mal ein Bündel Visitenkarten zücken.
    Die manchmal etwas forciert hip und jung wirkende Oberfläche schränkt das Social Network hierfür allerdings leider unnötig ein.
  • Festivals, Konzerte, Discotheken, Clubs etc.: die üblichen Balzorte, klar. Btw.: Durchaus vorstellbar, dass aka-aki auf der re:publica nächstes Jahr richtig einschlägt.
  • spezielle aka-aki-Parties: Flirtsms2.0-Parties, speziell von aka-aki initiierte oder gesponsorte Parties, viral blah blah, you get what I mean

Fazit

Das mobile Web kommt und es wird boomen. Wie ich bereits den ganzen Nostradami im Rahmen der Blasendiskussion angedroht hatte. Aka-aki könnte der erste Dienst sein, der im großen Stil davon profitiert.

Schade dabei ist lediglich die die Zielgruppe recht einschränkende Oberfläche.

Auch glaub ich nicht, dass sich die propagierte Nahezu-24/7-Nutzung so durchsetzen wird. Schon allein, weil Frauen auch so schon genug angequatscht werden und nicht noch eine weitere Möglichkeit des Stalkings Tür und Tor öffnen werden. Diese Öffnung der Privatsphäre wird eher temporär geschehen.

aka-aki befindet sich zur Zeit in der Private Beta.

In der nächsten Ausgabe der De-bug (VÖ Ende September) wird es übrigens ein Mobile-Spezial geben. Das könnte interessant werden.

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Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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