Der Aufbau zentralisierter, von den Rechteinhabern getragener Portale scheint Geschichte zu sein. Allein das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland plante noch die Onlinevideothek Germany‘s Gold, doch diese Idee wurde 2013 wie die geplante Fusion von Maxdome (ProsiebenSat.1) und RTLnow (RTL) vom Kartellamt verhindert.[..]
Das ehrgeizige und konzeptionell anspruchsvolle AllesKino.de, das von Joachim von Vietinghoff, Hans W. Geißendörfer und Andreas Vogel betrieben wird, versammelt ausschließlich deutsche Filme. Inhaltlich kreist der Fokus um den anspruchsvollen Autorenfilm. [..]
Das interessanteste Projekt ist allerdings Realeyz.Tv von Andreas Wildfang. Der ehemalige Filmemacher und Programmmacher des Eiszeit-Kinos in Berlin gründete Realeyz, das 2009 online ging. Er hat sich heute dem internationalen Arthouse-Film verschrieben.
Netflix, iTunes, YouTube und Amazons Streamingangebote (das mit Amazon Prime gebündelte Instant Video in den USA, Lovefilm hierzulande) dominieren die Inhaltsangebote.
Android, Roku und AppleTV sind, eine Stufe niedriger, die künftigen technischen Grundlagen der TV-Branche.
Wer in ihr mitspielen will, muss sich überlegen, wie man sich gegenüber und/oder auf den genannten Plattformen positioniert. Bereits heute sind iOS und Android extrem wichtig: Tablets sind längst hartnäckige Konkurrenten zum großen Bildschirm im Wohnzimmer geworden.
Was Keiper in seiner Zusammenfassung nicht erwähnt, aber hierzulande zu den wichtigeren Vorgängen im Videosektor zählt: Wie 2013 die Vivendi-Tochter Watchever in den deutschen Markt gedrängt ist.
Siehe zum Thema auch:
- neunetzcast 29: Medienwandel in der TV-Branche
- Vertikalisierung nach Amazon-Art: Offlinevideos, Goodreads-Integration & Support auf OS-Ebene
- Ende von “Germany’s Gold” ist eine gute Nachricht für Netflix, Lovefilm, Watchever und co.
- Was wenn Netflix und co. statt Sat.1 und RTL US-Serien für Deutschland lizenzieren?
- On-Demand-Videostreaming: Vivendi-Tochter Watchever drängt auf den deutschen Markt