8. Okt. 2010 Lesezeit: 1 Min.

Die Doppelmoral von Gene Simmons

Gene Simmons von Kiss fordert, dass die Plattenindustrie jeden einzelnen filesharenden Musikfan ohne Rücksicht auf Verluste verklagt:

Make sure your brand is protected, be litigious, sue anybody – take their homes, their cars, DON’T LET ANYBODY CROSS THAT LINE.

“The music industry was asleep at the wheel and didn’t have the balls to go and sue every fresh-faced, freckle-faced college kid who downloaded a clip,” Simmons roared, “so now we’re left with hundreds of people without jobs. I have a record company.”

Abgesehen davon, dass die Plattenindustrie hierzulande und in Ländern wie den USA mit Massenklagen bereits an die Grenzen der Machbarkeit der jeweiligen juristischen Systeme gegangen ist. Und abgesehen davon, dass es langfristig für Bands und Solo-Musiker vielleicht nicht so klug ist, ihre eigenen Fans zu verklagen; man schaue sich etwa das heutige Image der Plattenindustrie an.

Abgesehen auch davon, dass er als jemand, der ein Plattenlabel betreibt, seinem eigenen Rat nicht zu folgen scheint.

Also abgesehen von diesen Aspekten, die Simmons ausblendet, blendet er auch aus, dass man mit Filesharing und der Konzentration auf knappe Güter bei den Geldquellen des eigenen Geschäftsmodells sehr gut verdienen kann.

Er blendet außerdem aus, dass er selbst ein erfolgreiches Geschäftsmodell für das Filesharing-Zeitalter einsetzt:

And, in the meantime, as mentioned, Simmons is making a ton of money selling concert tickets. The article notes $400 million in concert tickets sold in the last 8 years, and that's only a tiny fraction of the KISS business behemoth, which sells all sorts of scarcities that people want to buy. In other words, Simmons (who wastes no opportunity to talk about what a brilliant business man he is) has actually figured out how to thrive in a world where free copying is rampant, by selling stuff that can't be copied for free. He should be one of the poster children for showing how you build a business that "competes with free." It's just sad that he either doesn't realize why his business worked, or he wants to mislead everyone about it.

Das ist wirklich bemerkenswert.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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