Gestern schrieb ich zum Thema Medienwandel:
Twist am Ende: Auch ein ‚Netflix für News‘ ergibt, aus anderen Gründen, wirtschaftlich für die meisten Publisher keinen Sinn. Die Lösung ist nicht Aggregation.
Friend of the show und Tesla-Experte Ulrich 'egghat' Voß wurf daraufhin auf Twitter die Frage in den Raum, was denn dann die Lösung sei.
Es geht um Innovation/Evolution/Weiterentwicklung auf Produkt- und Prozessseite bei den Publishern selbst. Also die Produkte (der "Content") müssen sich dem neuen Umfeld anpassen. Ebenso die Prozesse und die Organisation drumherum.
Das (dank Unternehmenskultur öfter unlösbare) Grundproblem der meisten aus Print, Rundfunk oder TV kommenden Publisher lässt sich daran festmachen, dass sie ein völlig verändertes Marktumfeld als neuen Kanal betrachten. Das kann nicht funktionieren.
Beispiele für erfolgreiche genuine Onlinemedien, die mir auf Anhieb einfallen:
Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass alle diese Beispiele "neue" Digitalmedien sind.
Auch alte Medien haben eine Chance. Siehe Guardian, Washington Post oder New York Times. Aber diese haben auch den Vorteil dank Sprache ein neuerdings (naja) internationales also sehr viel größeres Publikum ansprechen zu können. Auf dem Level kann das Prinzip Massenmedium noch gut funktionieren. Das haben die Deutschen nicht. Wer es trotzdem versucht, stellt vielleicht schnell fest, dass international, also auf englisch, der Anspruch des Publikums dank des größeren Wettbewerbs sehr viel höher ist als im heimischen, gemütlichen Markt, den man schon schön aufgeteilt hatte. Siehe zum Beispiel das eingestellte Handelsblatt Today (ehemals Global).
Anyway, man beachte, dass sich die sechs Beispiele oben schon allein massiv von einander unterscheiden. Die Unterschiede könnten kaum größer sein. Das ist auch bisschen der Punkt.
Ob Onlinehandel oder Onlinemedien, oder irgendeine andere Branche:
Die Unterschiede innerhalb der Branche nehmen mit dem Grad der Digitalisierung zu.