7. März 2007 Lesezeit: 3 Min.

Drei (+1) einfache Wege den eigenen Rechner als Fileserver zu verwenden

Im Folgenden stelle ich einige Möglichkeiten vor, wie man auf einfache Weise einzelne Dateien oder Ordner auf dem Rechner für Bekannte oder das gesamte Internet zum Download freigeben kann. Es gibt wesentlich mehr Möglichkeiten als die hier vorgestellten. Die Ausgewählten sind aber effizient und (subjektiv) die Einfachsten in der Handhabung.

Izimi

Webware stellt mit Izimi ein Programm vor, mit dem man auf einfache Art Dateien auf dem eigenen Rechner für das Internet freischalten kann. Man muss also Dateien nicht mehr erst irgendwo hochladen, um sie mit Anderen zu teilen. Izimi erlaubt es, die Dateien zu taggen und ihnen eine Beschreibung anzuhängen. Izimi hat einige Schwachstellen: Freigeschaltete Dateien können von Jedem runtergeladen werden, solange der Client aktiv ist und der Rechner online. Es gibt aktuell keine Zugangsbeschränkungen (Dateifreigabe nur für Freunde oder Familie zB ist nicht möglich). Für filesharing privater Sachen ist es demnach aktuell nicht geeignet, da es auf der Izimi-Seite zusätzlich eine Suchfunktion gibt, mit der man den Bestand der per Izimi freigegebenen Dateien durchsuchen kann.


Zapr

Zapr ist ähnlich wie Izimi aufgebaut. Zapr existiert aber bereits etwas länger und ist wesentlich ausgereifter. Dateien werden ebenfalls recht einfach über einen Softwareclient freigegeben. Wie bei Izimi bekommt man einen Weblink, über den die Datei oder der Ordner vom Rechner heruntergeladen werden kann. Ebenso kann man auch mit Zapr der Datei eine Beschreibung anhängen. Im Gegensatz zu Izimi gibt es keine zaprweite Suche nach Dateien. Man ist also bereits so relativ sicher, was das Austauschen privater Dateien angeht (aufgrund einer 16stelligen zufälligen Zeichenfolge in der Link-URL). Benutzt der Empfänger auch Zapr, kann man die Datei auch direkt nur für ihn freigeben. Auch Gruppenfreigaben sind möglich. Ich nutze Zapr seit einiger Zeit hin und wieder und bin sehr zufrieden mit der einfachen Handhabung und der Tatsache, dass Empfänger kein zusätzliches Programm benötigt. Will man schnell eine oder mehrere Dateien zum Download freigeben, ohne diese irgendwo hochzuladen und ohne die Empfänger erst mit der Installation eines Programms zu belästigen, ist Zapr in meinen Augen die erste Wahl.

Pando

Pando, das laut deren Webseite mittlerweile von 4 Millionen Usern genutzt wird, basiert auf einem eigenen BitTorrent-ähnlichen Protokoll. Eine mit Pando freigegebene Datei oder Ordner wird auf einen Pandoserver hochgeladen und dort bei kostenfreien Accounts für 14 Tage gehostet. Die Lokalisierung und der Download funktioniert über kleine .pando Dateien, welche wie torrent-Dateien nur die Info beinhalten, wo die jeweilige Datei sich befindet. Der Empfänger lädt die Datei anschließend nicht nur vom ursprünglichen Sender runter sondern außerdem von einem Pandoserver. Je mehr Nutzer die Datei bereits auf dem Rechner haben, desto schneller wird  idR der Download für den Einzelnen. Die Geschwindigkeiten bei Pando sind dementsprechend meist geradezu unverschämt hoch. Pando empfiehlt sich besonders für große Dateien. Bei kostenfreien Accounts wird die Datei 14 Tage gehostet, danach ist sie nur noch über den Rechner des Senders oder anderer Empfänger erhältlich. Die 14-tägige Verfügbarkeit auch wenn der Ursprungsrecher nicht online ist, ist ein großer Vorteil von Pando. Nachteil von Pando: Empfänger benötigt das Pando-Programm. Nicht zu unterschätzen ist auch die RSS-Fähigkeit von Pando.

Allpeers

Allpeers gehört streng genommen nicht unbedingt in diese Liste. Das Firefox Add-On ist lediglich dazu geeignet, Dateien für Bekannte freizugeben. Eine Option, Dateien für das Web, also ohne Beschränkung, freizugeben, gibt es nicht. Wer das nicht benötigt, aber oft mit Bekannten über das Internet private Dateien austauscht, für den lohnt sich das ebenfalls auf BitTorrent basierende Allpeers aber allemal. Man kann per drag and drop nicht nur bequem Dateien und Ordner freigeben, sondern auch sehr einfach als Empfänger ganze Gruppen oder einzelne Personen auswählen. Zusätzlich zu Beschreibungen/Messages, die man den freizugebenden Dateien anhängen kann, gibt es noch eine einfach gehaltene Chatfunktion. Ich nutze Allpeers hauptsächlich zusammen mit einem befreundeten Londoner Musiker zum gegenseitigen Austausch von Sounds und der Diskussion über diese uä. Allpeers lohnt sich für alle Menschen, zu deren Arbeit ein regelmäßiger Dateiaustausch über das Netz gehört.

Fazit

Will man auf dem eigenen Rechner befindliche Dateien oder Ordner der weiten Welt zur Verfügung stellen, kann man Izimi benutzen. Wer etwas differenzierter nur Bekannten Dateien zukommen lassen will, dem empfehle ich Zapr. Auch ohne Zugangsbeschränkung sind die Dateien relativ(!) sicher vor fremdem Zugriff. Man sollte aber nicht vergessen, dass sie prinzipiell durch Aufrufen der URL von Jedem runtergeladen werden können. Wenn die Empfänger auch Zapr benutzen, kann man damit die gewünschte Nutzung der Dateien besser absichern.
Wer große Dateien verteilen will, dem empfiehlt sich Pando. Pandos Hauptnachteil ist die Tatsache, dass auch der Empfänger das Programm benötigt um die Datei laden zu können. Das Gleiche gilt für das Firefox-Add-on Allpeers. Wer regelmäßig Dateien unterschiedlichen Personenkreisen zur Verfügung stellt und diese Personenkreise exakt definieren will, ist auch mit Allpeers gut beraten. Besonders für eine andauernde Zusammenarbeit über das Internet bietet sich Allpeers mit seiner zusätzlichen Chatfunktion an. Voraussetzung ist allerdings, dass die beteiligten Personen Firefox nutzen und zur Installation von Allpeers bereit sind.

Tags:[tag]Izimi, Zapr, Pando, Allpeers[/tag]

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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