7. Okt. 2009 Lesezeit: 1 Min.

DuMont jetzt mit Micropaymentphantasien

Der Verleger glaubt, dass die größte Hemmschwelle für ein erfolgreiches Paid-Content-Modell noch die bislang ungenügenden Abrechnungs-Systeme sind: "Der Bezahlvorgang ist technisch noch zu kompliziert", zitiert die dpa  Neven DuMont. "Wir machen Druck, dass die Provider ein Modell finden, und haben die große Hoffnung, dass wir das schon 2010 anwenden können." Damit schiebt der Kölner den schwarzen Peter geschickt zu T-Online, Vodafone & Co.


Meedia: DuMont: Paid Content via Telefonrechung

Was für ein ausgemachter Kokolores. DuMont ignoriert u.a. mentale Transaktionskosten (oder hat noch davon gehört). Ich hoffe wirklich, dass bald endlich von vielen Verlagen Micropayment-Systeme umgesetzt werden. Damit diese unsägliche Debatte ein Ende findet. Oder sie zumindest dort stattfindet, wo sie eh niemand mehr liest.

Btw. meedia: "Damit schiebt der Kölner den schwarzen Peter geschickt zu T-Online, Vodafone & Co."

Bitte? Seit wann sind die ISPs für die Geschäftsmodelle der Verlage verantwortlich? Sind die ISPs verpflichtet, mit den Verlagen Micropaymentsysteme zu entwickeln?

Und überhaupt: alle Verlage und alle Provider setzen sich an einen Tisch und finden bereits 2010 eine Lösung, auf die sie sich alle einigen und die nur von einer Hälfte von Ihnen überhaupt vermeintlich benötigt wird?

Von welchem Planeten kommen die Leute, die das ernsthaft glauben?

(Viele Gründe, die gegen Paid Content als Erfolgsstrategie sprechen in diesem Artikel von mir auf netzwertig.com)

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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