Wie von vielen Analysten vorhergesagt, war das zurückliegende Weihnachtsquartal für Apple erneut ein Quartal, in dem Apple neue Rekordwerte aufstellte. Wie sensationell gut das Quartal war, konnte dagegen niemand von außen ahnen.
Apple hat 74,5 Millionen iPhones verkauft. Das entspricht einem Anstieg um 46%(!) gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz mit dem iPhone erreichte 51,2 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 69 Prozent des Unternehmensumsatzes. Apple ist mehr denn jemals zuvor das iPhone-Unternehmen.
Vor allem China hat Apple mit seinen neuen großen Modellen zu diesem Sprung verholfen. Apple war laut Canalys im zurückliegenden Quartal erstmals der Top-Smartphonehersteller in China. Wenig überraschend: Apple kündigte an, sehr schnell seine Läden in China von 20 auf 40 zu verdoppeln.
Der Durchschnittspreis des iPhones ist außerdem weiter gestiegen auf 687$. Wenig überraschend ist das eine direkte Folge der Popularität des (teureren) iPhone 6 Plus.
Was uns nun zu den Rekordzahlen bringt.
Apple konnte einen Umsatzzuwachs um 30 Prozent auf 74,6 Milliarden US-Dollar verzeichnen, ein einmaliger Vorgang in der Wirtschaftsgeschichte. Gewinn ist um 38 Prozent auf 18 Milliarden US-Dollar gewachsen.
Zum Vergleich: Microsoft hat im selben Zeitraum einen Umsatz von 23,38 Milliarden gemacht.
Apples Rekordquartal ist das beste Quartal, das jemals ein Unternehmen hatte. Den Rekord mit 16,2 Milliarden US-Dollar Gewinn hielt bis jetzt Gazprom. Apples 18,04 Milliarden Quartalsgewinn katapultiert es nicht nur in Dimensionen, die Ölunternehmen vorbehalten waren, sondern setzt Apple an die Wirtschaftsspitze. (In den Top 20 Quartalen gehören 15 zu Öl-/Gasunternehmen und fünf zu Apple.)
Das alles deutet auf ein bereits sehr sicheres Ökogesamtsystem iOS hin, das sich in den nächsten Jahren bequem weiter eingraben kann. Ben Thompson über den Earnings Call (Paywall), in dem Tim Cook auch ausführlich über die neue Programmiersprache Swift sprach:
I suspect Cook was using Swift adoption as a proxy to talk about Apple's hold on developers, one of the key parts of Apple's moat. To put it another way, he was telling Wall Street, we tell developers to jump, they ask "How high?"The rather extended Swift talk was followed by discussion of HealthKit, HomeKit, and CarPlay, all of which have the potential to make iOS even stickier than it is today: if your doctor, refrigerator, and car all work with your iPhone, why would you even think about buying another device?
Weitere Anmerkungen:
- 65 Prozent der Umsätze kamen von außerhalb der USA.
- Heute sind fast drei Mal so viele iOS-Geräte in Gebrauch als PCs zum Launch von Windows 95.
- Der fallende Durchschnittspreis bei iPads bedeutet, dass das iPad Mini zum Einstiegsgerät für iOS wird. Und deshalb auch nicht eingestellt werden wird. (Think Netzwerkeffekte und Ökosysteme.)
- Dass Apple 74,5 Millionen iPhones in einem Quartal herstellen konnte, ist eine bemerkenswerte Supply-Chain-Leistung Apples. (Ein Grund für Produktportfolios neben dem Marketing sind die Herausforderungen in der Herstellung eines Produkts in solchen Größenordnungen.)
- Laut Tim Cook waren iPhone 6 und 6 Plus die iPhones mit der höhsten Rate neuer Nutzer. Sprich: Auch viele Menschen, die von Android zu iOS gewechselt sind. (Wichtig für gesättigte Smartphonemärkte, in die wir jetzt in den westlichen Ländern eintreten.)
- Apple hat fast so viel Umsatz im letzten Quartal gemacht wie Boeing im gesamten Jahr 2012. Der Smartphonemarkt ist groß.