Guter Artikel mal wieder im Perlentaucher-Blog über Murdochs Ankündigung, die eigenen Angebote kostenpflichtig zu machen und über die Stellung der Verlagsangebote online:
Die Leser sind inzwischen schon wo anders. Sie bewegen sich zusehends in Feedreader- und Twitterwolken, in der das Profil des einzelnen Mediums – ob Blog oder Ableger einer Zeitung – tendenziell abgeschliffen wird. Was zählt, ist der Artikel selbst. Erst wenn man einen Autor oft genug gut fand, wird man vielleicht auch sein Umfeld wahrnehmen und das Medium selbst zur Kenntnis nehmen. Alle Medien – ob Netz oder Print – werden konstatieren müssen, dass sie nicht mehr spontan, sondern erst durch die Vermittlung einer Empfehlung wahrgenommen werden. Die Nachrichten erwartet man dabei nicht unbedingt mehr von Spiegel Online oder dem Ableger von Bild. Twitter ist wesentlich schneller und besser auf die persönlichen Interessen zugeschnitten als die Printzeitungen, ja sogar Blogs es je sein könnten. Noch argumentieren Journalisten und Verleger so, als würde das Netz sich im wesentlichen aus ihren Inhalten päppeln. Aber in Wirklichkeit ist es heute eher umgekehrt: Man liest in den Zeitungen Geschichten, die man zum ersten Mal zwei Tage zuvor im Internet fand. Oft in Blogs, denen sie wiederum von Lesern und anderen Whistleblowern zugetragen wurden.