The Next Web weisst auf einen Bericht hin, nach dem Google an einem Kommentarsystem für Onlinepublisher arbeitet. Das passt in die Strategie, die Google mit Google+ verfolgt: langsam alles nachbauen, was Konkurrenten wie Facebook anbietet. Google spielt Catch-up und scheint, zumindest aktuell, noch nicht darüber nachzudenken, wie es die anderen Player im Social-Bereich (Facebook, Twitter und Linkedin etwa) seitlich angreifen könnte.
Interessanterweise wird das etwa im Kommentarbereich eher etablierte Spezialisten wie Disqus, welches auf über 1,3 Millionen Websites eingesetzt wird, mehr stärken denn schwächen. Denn professionelle Blogs als auch die Onlineangebote von Legacymedien konnten für das Outsourcing des Kommentarbereichs bisher beruhigt entweder
- a.) auf Facebook setzen, um damit sicherstellen, dass alle potentiellen User das System auch nutzen können
- oder b.) auf Disqus oder andere Kommentarsysteme setzen, die fortgeschrittene Features für Publisher mitbringen. (Spezialisierung eben)
Mit dem Aufkommen eines Kommentarsystems von Google, das natürlich nicht mit Facebook kompatibel sein wird, steigt die Attraktivität von Spezialisten wie Disqus, denn die können alle Systeme einbeziehen, die die Integration erlauben. (Wenn Google keine Read/Write-API anbietet, wird das nicht Disqus sondern Google schaden.)
Faustregel: Je mehr miteinander inkompatible Anbieter mit entsprechender Reichweite auf der Daten-/Nutzerseite, desto größer der Sog zum Multihoming auf der Seite der Anbieter, welche auf diese Nutzer setzen wollen.