31. Juli 2007 Lesezeit: 2 Min.

Eine interaktive Filmproduktion made in Mittweida

Der folgende Artikel wurde für das Chemnitzer Stadtmagazin 371 geschrieben. Er ist damit an ein nicht so webaffines Publikum gerichtet, wie es unsere treuen neunetz-Leser in der Regel sind. Das unter filmtrip.de mit Blog, Video- und Podcast entstandene interaktive Filmprojekt halte ich allerdings für äußerst spannend und durchaus für ein Beispiel, wie man künftig auch ohne großes Budget online 'Buzz' erzeugen kann. Wenn das dann auch noch so sympathisch geschieht, umso besser. Deshalb wollte ich diesen Artikel Neunetzanhängern außerhalb von Chemnitz nicht vorenthalten:

Das Internet ist schon ne Wucht. In Zeiten, in denen das Fernsehen von billigen Reality- und Gerichtsshows überflutet wird, flüchten viele zur Unterhaltung ins Netz. Und da kann man sich nicht nur berieseln lassen. Sondern auch aktiv am Geschehen teilnehmen, wenn man das möchte.

selfmade movie mittweide

Wo sonst hat man schon die Möglichkeit, sich direkt am Entstehen eines Kinofilmes zu beteiligen? 4 kurzfilmerprobte Studenten des Fachbereichs Medien an der FH Mittweida haben unter filmtrip.de ein beeindruckendes Filmprojekt auf die Beine gestellt. Das Roadmovie mit dem vorläufigen Titel ‚Mitfahrgelegenheit’ handelt vom wohlhabenden Studenten Frank, dem einfach gestrickten Automechaniker Tom und ihrer gemeinsamen Reise im Wohnmobil von Deutschland nach Spanien. Es geht um gesellschaftliche Spannungen und die Bedeutung von Freundschaft.

Der Film wurde auf außergewöhnliche Weise umgesetzt: Die gesamte Crew fuhr die im Film thematisierte Strecke selbst ab und filmte die Szenen in chronologischer Reihenfolge. Zusätzlich konnten Interessierte über Blogeinträge, Videos und Podcasts (zeitunabhängiges Webradio) die Entstehung des Filmes mitverfolgen und sogar darauf Einfluss nehmen. 80 bis 90% des Castingprozesses wurde durch das Onlinevoting bestimmt, so Tino Kreßner, Produzent und Verantwortlicher für alle Webangelegenheiten. Das habe sich im Ergebnis als sehr glücklich erwiesen. Als Darsteller konnte man den noch relativ unbekannten Martin Kaps und den aus der ersten Staffel von ‚Verliebt in Berlin’ bekannten Matthias Dietrich gewinnen. Beide sind von Anfang bis Ende begeistert und mit vollem Einsatz dabei gewesen, erzählte uns Kreßner. Auch in den begleitenden Videos auf der Seite kann man sehen, mit wie viel Spaß die Crew bei der Sache war. Kleinere Probleme, wie die Tatsache, dass Teile der Ausrüstung auf einem Rastplatz gestohlen wurden oder dass Dietrich aufgrund der Bekanntheit von ‚Verliebt in Berlin’ in Frankreich öfters mit Autogrammgeben vom Drehen abgehalten wurde, konnten die umtriebigen Studenten nicht vom erfolgreichen Abschließen des Films abhalten. Nun stehen die Postproduktion und Alles was zu ihr gehört noch an. Einen endgültigen Filmtitel sucht man noch. Und auch hier wird das Publikum wieder einbezogen. Bis Ende Juli werden Vorschläge gesammelt und bis zum 15. August wird man über diese abstimmen können, so Kreßner. Wenn der Film in den Kinos gut ankommt und ein Erfolg wird, können sich die Studenten ein weiteres Projekt dieser Art gut vorstellen.

Denn den fertigen Film wird man nicht nur im Internet sehen können. Die Macher werden nach der Fertigstellung einen Verleiher suchen und, wie wir hoffen, auch finden. Im Frühjahr 2008 wird man dann in gut sortierten Kinos sehen können, was aus der Mitarbeit zwischen Mittweida und dem Internet entstanden ist. Vorher wird es aber bereits am 25.8.07 eine Premierenparty zum Trailer des Films im Freibad in Sachsenburg geben. Neben einem standesgemäßen roten Teppich werden dort neben dem Trailer unter Anderem auch Kurzfilme von der Chemnitzer Filmwerkstatt zu bewundern sein.

www.filmtrip.de

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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