27. Aug. 2012 Lesezeit: 1 Min.

Evernote hat 1 Million deutschsprachige Nutzer, 750.000 davon in Deutschland

Der Notiz- und Dokumentenspeicherdienst Evernote ist im vergangenen Jahr rasant gewachsen. März 2011 konnte Evernote sieben Millionen User weltweit und 160.000 davon in Deutschland verzeichnen.

Ein knappes anderthalbes Jahr später hat Evernote weltweit bereits 38 Millionen Nutzer. Über eine Million Nutzer kommen heute aus Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Von dieser einen Million sind über 750.000 Nutzer aus Deutschland. Evernote erlebt gerade die klassische exponentielle Wachstumskurve, was zumindest insofern interessant ist, als dass auf Evernote maximal schwache Netzwerkeffekte wirken.

Deutschland zählt auch zu den Ländern mit der höchsten Rate von Premium-Usern zu Free-Usern. Und das obwohl dank fehlender Kreditkartenverbreitung und der Unmöglichkeit, Abozahlungen über Paypal ohne verbundene Kreditkarte abzuwickeln, die Bezahlung in Deutschland für auf Abonnementzahlungen setzen US-Unternehmen nicht gerade einfach ist. (Ein anderes Unternehmen, das seine Probleme damit hatte, ist Kachingle.) Europaweit nutzen über sechs Millionen Menschen Evernote.

Evernotes Plattform ist ebenfalls gewachsen. Vor einem Jahr nutzten 5000 Entwickler Evernote auf die eine oder andere Art für ihre Apps, dieses jahr sind es laut Aussage des Unternehmens bereits 15.000.

Auf der Evernote Trunk Conference hat Evernote neben der Kooperation mit Moleskine ein neues Enterprise-Produkt namens Evernote Business bekanntgegeben, welches im Dezember 2012 in ersten Ländern verfügbar werden soll. Evernote Business vereinfacht das Teilen von Dokumenten und Evernote-Ordnern innerhalb von Gruppen. Im direkten Vergleich mit ausgewachsenen Angeboten wie Box sehe ich aktuell kein gutes Argument, warum Unternehmen auf Evernote Business setzen sollten. (Evernote-CEO Phil Libin erklärte mir gegenüber, dass bereits 75 Prozent der Nutzer Evernote auch beruflich nutzen. Die Nutzung also bereits auf Evernote stattfinde, nur eben komplett an der Organisation der Unternehmen vorbei. Sollte das stimmen, ist es ein gutes Argument für Evernote Business.)

Evernote plant einen Börsengang für ungefähr 2015.

Die mir von Evernote zur Verfügung gestellten Zahlen beziehen sich auf Accounts, also registrierte Nutzer.

Disclosure: Ich wurde von Evernote zur diesjährigen Evernote Trunk Conference eingeladen. Hierfür hat Evernote die Kosten für Flug und Hotel übernommen.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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