Facebook veröffentlicht heute eine dedizierte iOS-App, die das Anschauen und Teilen von Fotos im Mittelpunkt hat. Die App heißt kreativerweise Facebook Camera.
Facebok sieht sich als Werkzeug, als Tool, das aus dem Weg gehen will. Die Benennung ergibt also Sinn. Facebooks mobile Chat-App heißt Facebook Messenger. Als Messenger im Oktober 2011 erschien, schrieb ich über die Notwendigkeit bei Facebook, weitere mobile Apps herauszubringen:
Facebook ist bis dato das erste und einzige Social Network, das den Schritt zur nächsten Stufe, zum Infrastrukturanbieter, erfolgreich gegangen ist.
Das führt dann natürlich auch zur Ausweitung des Angebots im mobilen Bereich. So wie Google YouTube, Google Earth und Gmail nicht in eine Gesamtapp packt, wird auch Facebook sich zumindest in (allerdings wenige) strategisch wichtige Kategorien mit dedizierten mobilen Apps vorwagen.
Nach Messaging und Fotos würde ich auf Facebooks Groupon-Konkurrent Social Deals (in Verbindung mit Facebook Orte) als nächste Kategorie mit eigener mobiler Facebook-App tippen.
Fotos sind hiermit als eigene App da. Social Deals existiert nicht mehr.
Die Facebook Camera scheint stark an Instagram angelehnt zu sein, das Facebook jüngst übernommen hat. (So die Übernahme genehmigt wird.)
Interessant ist der Blick hinter die Kulissen bei Facebook auf AllThingsD:
It’d be nice if the main Facebook app could just work this well, but Stoop said that this app was the brainchild of the dedicated Photos team which he spearheads. That means moving faster and breaking — then repairing — things quicker.
“Having separate teams focus on their area of expertise allows us to innovate faster,” Stoop told me. “Which, eventually, helps to integrate features into the main line product.” There’s hope, then, that Facebook’s main app will actually get better.
Jetzt bleibt die Frage, wie Facebook die neue Camera-App und das bald zu Facebook gehörende Instagram parallel betreiben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass beide Apps tiefer gehende Cross-Sharing-Funktionen erhalten. Eine Verschmelzung erscheint aktuell nicht praktikabel und auf absehbare Zeit unrealistisch. Aber wissen kann man das nie.