27. Mai 2010 Lesezeit: 1 Min.

Financial Times sieht Ende von Print-Ausgabe in ca. 5 Jahren

Madi Solomon, Director Of Global Content Standards bei der Verlagsgruppe Pearson, sagt über die zu Pearson gehörende Financial Times:

Yes, they do see the end of print. That pink broadsheet has such fond memories for so many people that I don’t think they’ll completely stop printing, but they will certainly pull back - in fact, they’re already pulling back.” There is tactical retreat from printing in certain geographies.

Solomon says the FT is committing to “less print” and says the FT sees a five-year trajectory for having exited print in substantial part. “They’re not saying that, by five years, they’ll completely stop it, but they do see that the sunset is going to be in about five years for them.”

Bei der Financial Times sieht man das eigene Print-Ende also in ungefähr 5 Jahren kommen. Selbst wenn dann noch Print-Ausgaben erscheinen, werden sie nicht mehr die Bedeutung für das Gesamtgeschäft haben, wie das noch der Fall ist. Vom Kerngechäft zur Randerscheinung.

Sehr clever von der Financial Times, sich mit einem vernünftigen Zeithorizont stückweise und strategisch bewusst auf den Übergang zum rein digitalen Angebot vorzubereiten.

Im PaidContent-Artikel finden sich weitere Mutmassungen diverser Publisher über das eigene Print-Ende:

  • Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger: 20 Jahre
  • London-Times-Chefredakteur John Witherow: weniger als 30 bis 40 Jahre

Im Juni 2009 schrieb ich unter der Überschrift Nachrichten auf Papier: In 10 Jahren gibt es keine Tageszeitungen mehr auf netzwertig.com:

Das ist das offene Geheimnis zur Zukunft des Print-Sektors: Er ist werbefinanziert. Die Werbung sucht sich die effizienteste, sprich kostengünstigste, Alternative, um die jeweilige Zielgruppe zu erreichen. Diese Alternative ist zunehmend das Internet. Print bricht die Grundlage weg.
Wir halten fest:
1. Aufmerksamkeit geht online
2. Werbung folgt der Aufmerksamkeit, die Verteilung der Werbebudgets verschiebt sich
3. Die größte Einkommensquelle für Print fällt weg
4. Print wird unwiderruflich defizitär

Es würde mich überraschen, wenn es auch nur einen Vertreter eines deutschen Presseverlags gibt, der öffentlich ein Ende der Printausgaben seines Produktes in 10, 20 oder 30 Jahren sieht.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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